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 Betreff des Beitrags: Möchte mich vorstellen und weis nicht ob ich richtig bin
BeitragVerfasst: 30.07.2011, 11:00 
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Registriert: 30.07.2011, 10:19
Beiträge: 52
Hallo Zusammen,

Ich bin weiblich und 39 Jahre alt.

Im September letzten Jahres bekam ich eine Blasenentzündung und Nierenbeckenentzündung. Dies zog sich dann bis Ostern dieses Jahres hin immer wieder Starke Schmerzen, mal mit mal ohne medizinischen Befund. Zwei Krankenhausaufenthalte. 9 Monatige Antibiotikatherapie.

Ostern schließlich war ich am Ende. Totaler Absturz in eine Depression mit allem was dazu gehört. Habe es da aber noch nicht erkannt. Auch zuvor immer wieder Zusammenbrüche mit Weinkrämpfen etc.

Ostern dann habe ich alle Medikamente abgesetzt und eine radikale Ernährungsumstellung gemacht. Blasenbeschwerden verschwanden und auch Depressive Beschwerden verbesserten sich.

Dann vor 8/ 9 Wochen wieder aufgewacht Weinkrämpfe etc. die Depression schob sich erneut heran. Aber erst da habe ich erkannt daß etwas nicht in Ordnung ist. Bin seit dem in Therapie.

Jetzt hatte ich Montag meine letzte Sitzung und meine Therapeutin empfal mir das Buch (Sie ist jetzt bis September in Urlaub) Tag Kind Nacht Kind.
Nach ihrer Zusammenfassun konnte ich mich dort wieder finden und habe mir daß Buch gekauft.

Ich wurde als Kind durch meine Mutter schwer M*ssh*nd*lt. Meine Therapeutin sagt das kommt jetzt hoch. Blase steht für Angst. Die ganze Erkrankung fällt zeitlich zusammen mit dem Beginn der Beziehung zu meinem Freund. Sie sieht da Zusammenhänge, so nach dem Motto: ich bin davon überzeugt das ist der Mann fürs Leben / In meiner Kindheit jedoch habe ich unterbewußt verinnerlicht. Lieben ist mit Gefahr verbunden.

Ich habe keine Erinnerungen an s*x**ll*n M*ßbr**ch.
Sollte das Buch aber lesen weil es bei beiden Erfahrungen zu Abspaltungs Mechanismen kommen kann.

So seit Mittwoch lese ich in diesem Buch und es hat mich irgendwie getriggert. Ich reagiere auf dieses Buch körperlich. Starke Schmerzen in der Blase. Schüttelfrost, Zittern. Es ruft keine M*ßbr**chs Erinnerungen wach.

Aber ich denke die ganze Zeit: "ich habe ein Nachtkind"
Ich lese das Buch auf der Arbeit da habe ich so eine Art Nachtwache und nichts weiter zu tun.
Am ersten Abend des Lesens: Die oben beschriebenen körperlichen Beschwerden. Zweiter Abend und darauf folgender Tag: Unkontrollierte Weinkrämpfe. Dritter Tag, gestern, nahe an einer Panikatacke, Herzrasen, gehetztes Gefühl, Atemnot, Weinkrämpfe. Wenn das Nachtkind spricht, kann ich nur flüstern.

Ich habe das Buch jetzt weggelegt und aus meinem Sichtfeld verbannt, weil ich nicht auf Grund eines Buches in die Psychatrie will. Im übrigen nehme ich keine Antidepressiva o.ä. Will nicht abhängig werden.

Ich habe jetzt totale Angst, habe Versucht darüber Nachzudenken stehe aber in meinem Erinnerungen immer vor einer weißen Wand. Ich habe nur wenige Erinnerungen an die Kindheit und die meisten enden in dieser weißen Wand.

Ich bin stark Verunsichert und weis nicht was ich tun soll!
Hat jemand ähnliches Erlebt? Bin ich hier überhaupt richtig? (bin wegen dem Buch auf dieses Forum gestoßen)
Gibt es irgendeinen Ratschlag für mich?

LG von einer hilflosen verzweifelten FrauRossi

Es geht mir jetzt mies und meine Therapeutin ist nicht da.


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BeitragVerfasst: 30.07.2011, 11:08 
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Hallo Nochmal,

Habe gerade meinen Vorstellungs Beitrag abgeschickt und dann nochmal durchgelesen.

Dabei habe ich festgestellt: Den allerletzten Satz -"es geht mir jetzt mies und meine Therapeutin ist nicht da"-

habe ich nicht bewußt geschrieben! Ich war gerade verblüfft daß er da steht. Ihr seht also wie schlimm es um mich bestellt ist. Habe das Gefühl daß "mein Nachtkind" quasi an mir vorbei auch was zu sagen hat.

LG FrauRossi


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BeitragVerfasst: 30.07.2011, 11:58 
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Hi FrauRossi,

ich selbst kenne es nicht, aber ich kenne einige, bei denen ist es auch so. Lies vielleicht erstmal nicht weiter, aber tu dir und deinem Nachtkind etwas Gutes? Vielleicht eine Decke oder nen warmen Kakao?

Also erstmal herzlich willkommen und bist hier auf jeden Fall richtig. Das sage ich deshalb, weil hier ja nicht nur von Missbrauch betroffene schreiben dürfen, sondern alle, die dagegen sind. Ich bin auch nicht von Missbrauch betroffen.

LG,
Pu


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BeitragVerfasst: 30.07.2011, 13:45 
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Hi und willkommen hier auch von mir

und mb is mb ...und gibt ja viele arten davon....nich nur smb..
antidepressiva machen nicht süchtig und und gut das du eine therapie amchst und doof das sei gerade nicht da ist

ich wünsch dir doll viel kraft und Mut und finden was wichtig ist für dich
und das dir das Forum hier helfen kann

Lgs
Bluebirdsflight


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BeitragVerfasst: 03.08.2011, 08:25 
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Hallo FrauRossi,
auch ich möchte dich hier herzlich willkommen heißen und wünsche dir guten Austausch..

LG Sabine

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Viele kleine Menschen, an vielen kleinen Orten, die viele kleine Schritte tun, können das Gesicht der Welt verändern.


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BeitragVerfasst: 03.08.2011, 08:34 
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Hallo,

Danke für eure Willommensgrüsse :-)

leider hab ich noch nicht so richtig herausgefunden wie ich mich hier zurecht finde. Ja ja FrauRossi und das Internetz :-)

LG FrauRossi


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BeitragVerfasst: 03.08.2011, 08:39 
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Das wird schon werden, klappt doch bisher ganz gut :wink:

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BeitragVerfasst: 03.08.2011, 09:52 
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Beiträge: 475
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Hallo FrauRossi,

von mir auch ein herzliches Willkommen im Forum unf guten Austausch.

LG Marina

_________________
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auch du kannst den Weg aus dem Dunklen schaffen. Du mußt nur bereit sein das Licht zu sehen und dem in kleinen Schritten entgegenzugehen.


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BeitragVerfasst: 05.08.2011, 22:54 
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Hallo Frau Rossi, ich möchte dich auch Herzlich Willkommen heißen hier im Forum.
Ich habe deinen Beitrag zuerst in dem anderen Tread gelesen.
Ich kenne auch so einiges aus deinen Schilderungen, aber ich habe genauere Bilder dazu. Habe mir das Buch "Trotz Allem " auf empfehlung hin gekauft und es hat mich auch ziehmlich nieder gerissen und es liegt auch erst mal unter meiner Madratze und wartet auf fertig lesen.
Ich selbst würde dir gerne den Rat geben, R E D E N mir selbst fällt es sehr schwer, aber ich weiß auch das es hilft. Manchmal muss ich allen Mut zusammen nehmen und muß einfach aussprechen das es mir nicht gut geht.
Ich hoffe das du jemanden hast, den du dich anvertrauen kannst.
Ich wünsche dir ganz ganz viel Kraft für die Zukunft und für deine Therapie.
Deine Therapeutin hat sicher nicht gewußt was da mit dir passiert wenn du das Buch liest.
LG


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BeitragVerfasst: 06.08.2011, 00:55 
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Hallo Delfin,

danke für dein Wilkommen und deine Worte.

Mir fällt das reden auch sehr schwer. Ich habe einen Freund dem ich ansich alles erzählen kann. Ich habe ihm auch erzählt wie ich auf das Buch reagiert habe. Allerdings habe ich ihm nicht erzählt wovon das Buch handelt, nur daß die Frau darin auch Dinge verdrängt.

Es ist für mich einfach unaussprechlich. Ich habe Angst. Wovor? Ich weiß es nicht. Egal worum es nun genau geht. Es ist doch schon passiert. Ich muss doch eigentlich keine Angst mehr haben.

Das ist alles sehr verwirrend.

LG FrauRossi


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BeitragVerfasst: 06.08.2011, 06:30 
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Hallo Frau Rossi,

ich finde es verständlich, Angst zu haben. Den Grund hast du ja schon selbst genannt: Die Frau hat Jahrzehnte gebraucht.

Einerseits die Angst, nicht zu wissen was war und sich etwas einzureden (wobei es wirklich Leute geben soll, die spalten ohne MB, aufgrund von Gewalt oder Operationen oder was weiß ich) und andereseits die Angst, dass es groß ist, gewaltig, nicht eben mal in 2 Wochen Pause erledigt. Nicht eben mal ne Blinddarmentzündung, die jemand wegmachen kann.

Der Kopf ist eben etwas anderes als das Gefühl zu einer Sache.

Ich glaube, die Wand einzurennen, ist vielleicht etwas brutal im Umgang mit sich selbst. Vielleicht genügt es ja, einfach die Gefühle erstmal zu trösten. Sich selbst zu sagen: Ja, da ist Angst. Und ich nehm mich mal selbst bei der Hand und versuche mich zu trösten.

LG,
Pu


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BeitragVerfasst: 06.08.2011, 11:05 
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Hallo Pu,

Ja da sind mehrere Arten von Angst.

Einmal daß was du schreibst: Angst davor mich für den Rest meines Lebens damit auseinandersetzen zu müssen und damit, ja was? ein Lebenlang depressiv zu bleiben? Quasi die Abgst das meine Lebensqualität futsch ist.

Dann die Angst vor der Auseinandersetzung mit der Vergangenheit. (es muss da nichts "neues" auftauchen, das was da ist reicht) Diese Dinge anzusehen, ansehen zu müssen, und dann zu verstehen, damit ich sie verarbeiten kann. Manchmal fallen mir jetzt Sachen wieder ein, daß ist dann erstmal nicht schlimm. Ich erzähls meiner Freundin usw. Aber am nächsten oder übernächsten Tag, holt es mich dann voll ein und ich bin ein heulendes Häufchen Elend. Ich bekomme nichts mehr hin und das lädt neue Probleme im "Jetzt" entstehen.

Dann die Angst daß es vielleicht nie wieder gut wird. Meine Therapeutin sagt man kann es nur versuchen, ob es gelingt kann man nicht vorhersehen.

Und dann: die schlimmste Angst, die die sich am ehesten richtig wie Angst anfühlt, so als würde man alleine durch einen dunklen Wald gehen, (wobei ich da zwar Herzklopfen habe aber nie diese Art der Panic empfinde)
Die mich einfach so überfällt und da weiß ich nicht so richtig warum das so ist.

Und zum Schluss: Mittlerweile die Angst vor der Angst.

Und das sind ja nur die neuen Mitspieler im Reigen der Ängste die mich, und wohl jeden Menschen, so umtreiben. Angst vor der Zukunft, direkt und indirekt, Angst um meine Freunde, Angst um den Job, Angst den Partner zu verlieren usw.

Ich will keine Wand einrennen, ich könnte es auch garnicht.
Abet sich selber zu trösten, wie macht man das?


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BeitragVerfasst: 06.08.2011, 12:20 
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Hm, so in etwa, wie man trösten würde, wenn es wer anders wäre. Wie würdest du es da denn machen?

Ich glaube, ich würde es mit Sätzen dieser Art versuchen: "Ich sehe die Angst. Ich kriege sie nicht weg, aber ich halte sie mit dir aus. Es nutzt ja nichts, einen Schritt nach dem anderen. Du hast ja schon wieder einen Schritt geschafft, du bist so mutig und suchst immer wieder nach Hilfe, hast dich ins Forum getraut, hast dir eine Therapeutin gesucht. Das hast du schon soo viel geschafft. Schau, heute hat ...dies oder jenes...geklappt (Haushalt gemacht, eine Blume bewusst gesehen ..sowas) das ist doch ein Anfang. Ich bin stolz auf dich für diese kleinen Schritte."

Irgend sowas eben. Keine Ahnung, musst da deine Sätze finden. Vielleicht hilfts, sich erstmal wen anders vorzustellen, dem man dies sagt...??

LG,
Pu


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BeitragVerfasst: 06.08.2011, 13:30 
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Hallo Pu,

guter Tipp, ich werd's mal versuchen.

Schule habe wir mal Briefe an uns selbst geschrieben. Und nach einer Zeit, als wir nicht mehr daran dachten, hat uns die Sozialpädagogen uns die wieder gegeben. Vielleicht probier ich sowas mal.

Einmal so für jetzt, als würd ich jemand anderen Trösten und dann einen den ich dem Freund gebe, den er mir dann irgendwann zurück gibt. Vielleicht sehe ich dann besser Fortschritte.

Jetzt fahre ich erstmal eine Woche weg :-)

LG FrauRossi


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