Ich schreib mal vorweg eine Triggerwarnung.
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Seit letztem Wochenende scheint sich die Welt für mich plötzlich anders zu drehen. Alles ist anders. Alles ist neu. Nachdem mein V*ter auf einem Familientreffen zum zigsten Mal überschwenglich und nachdrücklich fragte, wann er denn endlich O*a werde (mein Freund und ich versuchen seit fünf Jahren s**w*nger zu werden), hat mir meine Stiefschwester auf dem Balkon unter Tränen erzählt, dass er sie jahrelang s*xue** m*ss****cht hat. Sie hat sich verantwortlich gefühlt, mein ungeborenes Kind vor ihm zu schützen und den Druck dieser Verantwortung nicht mehr ausgehalten.
In mir dreht sich gerade alles wie ein Karussel. Ich bin unendlich dankbar, dass sie sich mir nach so vielen Jahren geöffnet hat. An dem Abend - in diesen zwanzig Minuten auf dem Balkon - konnte ich sie nur fest in den Arm nehmen und drücken und sie um ein Gespräch unter vier Augen bitten. Schließlich saß der Täter gerade im Wohnzimmer nebenan. Wir haben uns für nächste Woche verabredet.
Ich habe nun angefangen, mich mit dem Thema MB zu beschäftigen, lese gerade das halbe Netz leer und so bin ich auch auf den Verein und dieses Forum gestoßen. Für mich tun sich jetzt viele Fragen auf. Bin auch voller Wut auf den V*ter und Desorientierung. An oberster Stelle steht für mich aber das Wohl meiner Schwester. In dieser Sache werde ich keinen Schritt ohne sie gehen (können).
Vermutlich werde ich häufiger reinschauen in nächster Zeit, sicher auch Fragen stellen und Erfahrungen austauschen. Ich bin insbesondere interessiert an Austausch mit Angehörigen oder Betroffenen ähnlicher Konstellationen.
Vielen Dank an alle, die dieses Forum betreiben und daran mitwirken.
rosenkind
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