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 Betreff des Beitrags: Rosenstraße 76
BeitragVerfasst: 24.03.2009, 09:54 
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Registriert: 27.04.2008, 12:08
Beiträge: 122
Seit 2005 zieht durch Deutschland die Wanderausstellung
[center]"Rosenstraße 76 - gegen häusliche Gewalt"[/center]
Nächster Termin und Ort: Frankfurt am Main 2. bis 16. April 2009 Mo - Fr 14:00 bis 19:00 Uhr

Die Ausstellung bildet die Räume einer Wohnung ab: Wohnzimmer, Küche, Schlafzimmer, Kinderzimmer. Die Orte, an denen Menschen am ehesten Gefahr laufen, psychisch und sexuell erniedrigt, geschlagen, vergewaltigt und getötet zu werden.

Immerhin kommen diesmal auch Betroffene zu Wort:

Freitag, 3. April 2009
um 19.00 Uhr
Erzählcafé „Der Gewalt entkommen“
Ehemalige Bewohnerinnen des Frauenhauses berichten über ihre Erfahrungen. Eine Veranstaltung der Beratungsstelle Frauen helfen Frauen e.V., moderiert von Ruth Fühner.

Noch mehr Veranstaltungen findet Ihr hier:

http://www.frankfurt.de/sixcms/detail.p ... 05&_ffmpar[_id_inhalt]=5383746

Wieder mal bin ich sehr zwiegespalten. Wenn ich das Programm durchlese, habe ich den Eindruck, wenn es in einer Familie zu häuslicher Gewalt kommt, geht man/frau einfach zu einer Beratungsstelle und dort wird einem geholfen, so als wenn man mit einem Beinbruch in die Unfallklinik geht. Es scheint alles so schön geregelt. Als wäre es so einfach.

Wieder mal habe ich den Eindruck, als gäbe es da ein Riesen-Tabu: häusliche Gewalt ist irgendwo da draußen, bei den anderen. Da sind die armen hilflosen Opfer (eben jene "Anderen") - und "wir", die Guten, helfen denen. "Wir" reichen denen von oben die Hand hinunter und ziehen sie aus dem Schlamassel. Wenn sich die Opfer überhaupt helfen lassen wollen (ach, das war jetzt ironisch).

Was ist Eure Wahrnehmung dazu?


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 24.03.2009, 11:59 
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Registriert: 09.04.2004, 11:23
Beiträge: 907
Hallo Nikolaus !
Die Hilfe so von oben so als Oberguru, der für alles eine Erklärung hat und alles durchschaut, das ist bestimmt ein diskutierenswertes und wichtiges Thema...

Ich seh' solche öffentlichen Veranstaltungen aber eher als "Mutmachaktionen" für Menschen, die sich noch in so einer Situation befinden ( oder jemanden kennen, der ... ) und sehen sollen:
Ich bin nicht der/die einzige, der/ die sich in so einer Situation befindet
und
Es gibt Wege da raus !

Bei allen Vorbehalten - ich find's gut, daß sowas gemacht wird.
LG
Jan


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 Betreff des Beitrags: Mehr davon!
BeitragVerfasst: 24.03.2009, 13:49 
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Registriert: 27.04.2008, 12:08
Beiträge: 122
He Jan,

Du hast natürlich recht! Gut, dass überhaupt was gemacht wird. Deswegen habe ich es auch unter "Aktionen und Termine" reingesetzt. Ich möchte es nicht hinterfragen. Aber die ganzen Texte klingen halt wieder so beruhigend nach "wir tun was" - und anschließend überlegen sich die Politiker, wo man noch ein paar Mittel einsparen könnte.

Der ganze Bereich "Missbrauch/Gewalt" ist noch so tabuisiert. Ich höre auch öfters mal Geschichten aus dem Altenheim, für viele die allerletzte Chance noch drüber zu sprechen. Auch wenn ich mit "Nicht-betroffenen" zusammenkomme, frage ich gerne mal ganz vorsichtig nach. Das ist oft sehr erschreckend und bedrückend, auch die Häufigkeit und weite Verbreitung von Missbrauch und Gewalt.

Ich würde gerne die Scham wegnehmen, dass die Leute sich getrauen, mehr drüber zu reden, auch mit der Nachbarin, mit der Freundin, am Arbeitsplatz, was halt leider so noch nicht geht. Wer glaubt Dir, wer steht zu Dir?

Wenn es um die spektakulären Fälle geht wie Amstetten oder Winnenden, da kann man drüber reden, da hat jeder eine Vorstellung und eine Meinung dazu. Das ist ja auch (in der Regel) weit genug weg von der eigenen Familiengeschichte.

Schwieriges Thema. Ich wünschte mir auch, es würde noch viel mehr gemacht! Klar für viele von uns Betroffenen ist so eine Ausstellung, sie ist richtig wie eine normale Wohnung möbliert, der absolute Trigger: ein komplettes Zuhause halt bis hin zum heimeligem Kinderbett incl. Teddybär. Alles sehr liebevoll ausgestattet. Da kann jeder seinen Erinnerungen nachhängen ...

Liebe Grüße

Nikolaus


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