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 Betreff des Beitrags: Wo sind die Vorbestraften ???
BeitragVerfasst: 19.03.2007, 13:47 
Hallo an alle !!!

Ich bin Mutter von 2 Kindern die jetzt bald 4 Jahre werden. Die Angst, jemand könnte Ihnen etwas antun ist immer present und ich frage mich häufig, da viele Täter Wiederholungstäter sind, ob es sowas wie eine Liste gibt, wer eigentlich vorbestraft ist. Ich denke nicht jeder wird damit hausieren gehen, das er diesbezüglich schon mal verurteilt wurde. Ich habe mal gehört, das in Amerika die Anwohner gewarnt werden, wenn ein vorbestrafter Sexualtäter in die Gegend zieht. Wenn ich wüßte, das der Kindergärtner, Lehrer, Nachbar oder guter Bekannter bereits vorbestraft ist, würde ich meine Kinder natürlich nicht in seine Obhut geben. Ich denke auch nicht, das dies eine Privatsache ist und die armen Täter geschützt werden müssen. Ich denke eher, das man die Kinder warnen kann. Wir hatten damals in der Grundschule auch einen Mann, der vorbestraft war und immer an der Schule herumlungerte, wir sind dann allerdings von den Lehrern gewarnt worden und immer in Gruppen nach Hause gegangen. Wäre nett, wenn Ihr mir eine Auskunft geben könntet.

Gruß, Daniela


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 19.03.2007, 16:36 
Hallo Du,

so eine Liste gibt es nicht und es wird auch immer die Frage sein, ob sie überhaupt sinnvoll ist. Klar, möchtest Du Deine Kinder schützen. Ich denke, das will jeder.

Aber nur mal als Anstoß. Was nützt es Dir zu wissen, dass der Nachbar 3 Häuser weiter vorbestraft ist, Deine Kinder aber vom Nachbarn nebenan missbraucht werden, der jedoch (noch) nicht vorbestraft ist und dem Du Deine Kinder anvertraust?

Verstehst Du, was ich meine? Die Sicherheit zu wissen, wer vorbestraft ist, schützt Deine Kinder nicht vor Tätern, die noch nicht vorbestraft sind.

Wichtiger ist, Deine Kinder stark zu machen, damit sie von keinem zum Opfer gemacht werden können, dass sie nein sagen können und es auch tun, wenn sie es müssten und welche Rechte sie haben gegenüber Fremden, aber auch Bekannten und Verwandten.

Denn was nützt Dir diese Liste, wenn es der Onkel ist, der Deine Kinder missbraucht, von dem aber niemand weiss, dass er es tut?

Nur mal so als Anregung. Falsche Sicherheit nützt Deinen Kindern am Allerwenigsten.

Liebe Grüße,
Fritzi


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 20.03.2007, 09:30 
Vielen Dank Fritzi !!!

Du hast Recht. Es würde meine Kinder nicht vor denen beschützen, die noch nicht vorbestraft sind. Ich habe nur daran gedacht, da die Diskussion bzgl. Vorbestraften die sehr häufig rückfällig werden aufkam.

In meiner ehemaligen Nachbarschaft gab es auch jemanden, der ein Kind mißbraucht hat, dann für 2 Jahre verschwunden war und wieder aufgetaucht war. Allerdings ist derjenige dann nach Hannover gezogen, damit er dort "neu anfangen" kann.

Wenn man ihn kennt, weiß man, das es eine Frage der Zeit ist.

Das ist etwas was mich verunsichert,

Lieben Dank für Deine Antwort.

Es ist ziemlich schwer meinen 4-jährigen Kindern beizubringen, das es böse Menschen gibt die einem Schmerzen zufügen können.

Ich versuche sie aber dafür zu sensibilisieren ohne das sie vor jedem Angst haben.

Gruß,

Daniela


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 20.03.2007, 10:04 
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@ Fritzi

Ich hab es so oft gehört: Geh nicht mit Fremden mit. Was ist ein Fremder für Dich? Jemand den Du nicht kennst?

Aus Sicht des Kindes kann es sich ganz anders darstellen. Dort ist es die nette bekannte Person, der in der selben Straße wohnt oder die Person, die nachmittags mit den anderen Kindern rumtollt und immer da ist, wenn das Kind Fragen hat oder Probleme, die das Kind glaubt, zu Hause nicht besprechen zu können, bei denen es Angst vor Strafe hat oder weil die Eltern schwierige seelische Situationen (z.B. den Tod des gliebten Opa) versuchen herunter zu spielen und die Wahrheit ein wenig beugen in dem Glauben das Beste fürs Kind zu tun.

Dann ist es ganz plötzlich für das Kind eine Bezugsperson, ein Freund / eine Freundin, denen es vertraut.
Dem entgegenzuwirken ist eigentlich ganz einfach: Offenheit und Ehrlichkeit. Kinder sollten mit jeder Frage zu ihren Eltern kommen können, sollten alles Fragen können und nicht mit ausweichenden Antworten abgespeist werden.

Paladin

P.S. Ich habe mich absichtlich nicht auf ein Geschlecht bei der Bezugsperson bzw. den Bezugspersonen festgelegt aus eigenen Erfahrungen heraus.

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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 20.03.2007, 11:48 
Hallo Paladin,

Wenn Du meinen Text nochmal liest, wirst Du sehen, dass ich auch nie gesagt habe, dass man seinen Kindern sagen soll, nicht mit Fremden mitzugehen.

Das macht Kindern Angst. Ängstliche Kinder werden gerade zu Opfern.

Der Ansatz muss sein, Kinder stark zu machen und zwar stark gegenüber jedem Erwachsenen. Seien es die Großeltern, der Onkel, die Tante oder die eigenen Eltern.

Deswegen habe ich sowohl Fremde, als auch Bekannte und Verwandte mit einbezogen.

Kinder wissen in der Regel sehr genau, wo sie angefasst werden möchten und wo nicht. Und wer seine Kinder so stark macht, dass sie das auch gegenüber Erwachsenen durchsetzen, der hat eine gute Chance, dass seine Kinder nicht zu Opfern werden.

Hier sind einfach alle Eltern selbst aufgerufen, etwas zu tun.

Liebe Grüße,
Fritzi


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 21.03.2007, 13:36 
@ fritzi
all das hab ich meinen kindern beigebracht. trotzdem hatte meine tochter keine chance gegen einen mit subtilsten mitteln arbeitenden motivationstrainer aus der nachbarschaft, der sie mehrere jahre vorbereitet hat, bis sie ihm dann mit 13 soweit vertraute, dass er freie bahn hatte.

es tat und tut mir immer wieder weh zu lesen mach dein kind stark, dann passiert schon nichts. hilf ihm, dass es mit allem zu dir kommen kann usw
pubertierende kinder wollen sich abgrenzen, sie haben ein recht darauf nicht mehr mit allem zu mama/papa zu laufen. und wenn sie dann das unglück hatten einen psychologisch geschickten typen zu treffen, dann nutzt die ganze stärke nichts.
im umkehrschluss bietet sich mir an, dass ich alle schuld am leid meiner tochter habe, weil ich sie nicht stark genug gemacht habe, sie nicht genug ermuntert habe zu mir zu kommen

grau ist alle theorie

hexchen


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 21.03.2007, 14:39 
Hallo Hexchen,

aber das zeigt es doch schon. Er hat "mehrere Jahre" gebraucht, bis er es tun konnte. Ich kenne Deine Geschichte nicht und daher kann ich auch nicht beurteilen, warum es dann doch passiert ist.

Deine Tochter hatte scheinbar die besten Chancen, aber beste Chancen helfen auch nicht immer. Und warum Deine Tochter nicht zu euch gekommen ist, das weiss ich nicht. Ich kenne Dich nicht, ich kenne Deine Tochter nicht.

Und nocheinmal, weil auch Du Dich scheinbar auf einzelne Aussagen festlegst.

Starke Kinder haben bessere Chancen. Das heisst aber nicht, dass nie etwas passieren wird. Es gibt bei allen Dingen im Leben immer ein Restrisiko. Das ist leider so.

Ein Kind, dass sich gut im Straßenverkehr auskennt, wird sicherlich weniger zum Opfer durch Unfälle als eines, dass sich nicht auskennt oder dem immer nur gesagt wird, pass auf.
Das bedeutet aber nicht, dass ein Kind nicht doch einmal angefahren wird, weil ein Auto bei Rot durchfährt.

Versteift euch doch hier nicht auf einzelne Sätze. Versucht den gesamten Kontext zu verstehen.

Selbstvorwürfe helfen hier am Allerwenigsten.

Viele Grüße,
Fritzi


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 23.03.2007, 13:02 
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Beiträge: 158
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Hallo Fritzi,

Zitat:
Wenn Du meinen Text nochmal liest, wirst Du sehen, dass ich auch nie gesagt habe, dass man seinen Kindern sagen soll, nicht mit Fremden mitzugehen.


Hab mich vielleicht falsch ausgedrückt. Wollte von Dir eigentlich nur wissen, was Fremde für Dich sind.

Zitat:
Kinder wissen in der Regel sehr genau, wo sie angefasst werden möchten und wo nicht. Und wer seine Kinder so stark macht, dass sie das auch gegenüber Erwachsenen durchsetzen, der hat eine gute Chance, dass seine Kinder nicht zu Opfern werden.


Deine Theorie liest sich auf dem Papier sicherlich gut, aber wie sieht es mit der Umsetzung aus. Ähnlich wie in der DDR, wo Marx die Theorie und Murks die Praxis war?

Ich war stark, geholfen hat es mir aber dennoch nicht, denn er war mir haushoch überlegen. Er wusste, wie er mich packen und meine Stärke gegen mich einsetzen konnte. Er hatte eine Falle aufgebaut und ich war reingetappt. Einmal drinnen hat mir meine ganze Stärke nichts mehr genützt. Meine Stärke wurde zu meiner Schwäche. Er hat nicht Jahre dazu gebraucht sondern nur einige Monate.

Fritzi, hast Du schon einmal erlebt, wie es ist, wenn sich alles ins Gegenteil verkehrt, wenn alles, woran Du geglaubt hast auf ein Mal null und Nichtig wird. Hast Du es schon einmal am eigenen Leibe erfahren, wie es ist, anderen helfen zu wollen, aber nicht zu können; dazu verdammt zu sein, zusehen zu müssen und nicht mal Dir selbst helfen zu können? HAST DU?

Hexchen, Du bist nicht Schuld am Leid Deiner Tochter ebenso wenig wie meine Eltern Schuld sind an dem, was mir widerfahren ist. Es ist mein Schicksal. Du konntest Deine Tochter nicht auf alles vorbereiten, was sie da draußen erwarten würde. Das ist unmöglich; Niemand kann dies.

Fritzi, wir versteifen uns nicht auf einzelne Sätze, da dies nichts bringen würde. Du solltest aber mal versuchen, Angehörige und Betroffene zu verstehen. Nimm Dir Zeit, viel Zeit - denn die wirst Du brauchen. Und bitte sei etwas behutsamer im Umgang mit dem Wort "Opfer". Ich mag es nicht, denn es triggert. Kennst Du den Unterschied zwischen Betroffenen und Opfern? Betroffene leben.

Paladin

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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 23.03.2007, 15:18 
Hallo Paladin,

ich merke gerade, wie sehr Du versuchst, mich hier an die Wand zu spielen, um mir letztendlich Vorwürfe zu machen.

Die Ausgangsfrage war: Gibt es eine Liste, wo drauf steht, wer vorbestraft ist und wie kann ich meine Kinder schützen. Und meine Antwort war, dass ich eine solche Liste für wenig sinnvoll halte, weil sie die "unbekannten" Täter nicht enthält und dass es sehr viel sinnvoller ist, seine Kinder stark zu machen, damit ihnen so leicht nichts passiert. Das heisst aber doch nicht, dass nie etwas passieren wird.

Klar, man kann auch gar nichts tun. Und wie wird das enden?


Bevor Du also anfängst, mir an den Kopf zu werfen, ob ich wüsste, wie es ist, wenn man helfen will und nicht kann oder sich nicht selbst helfen kann,solltest Du auch überlegen, welche Geschichte ich erleben musste. Ich bin zum Opfer erzogen worden. Und ich sage ganz bewusst Opfer, denn betroffen zu sein, bedeutet für mich auch immer, dass ich an etwas auch selbst mitgewirkt habe und selbst an etwas Schuld habe.



Eines habe ich garantiert nicht, Schuld daran, dass mich mein Vater und alle anderen in den 9 Jahren kaputt gemacht haben und ich habe da auch nicht mitgewirkt und schon gar nicht hätte ich es damals ändern können, weil ich ein Kind war. Früher war ich Opfer, weil ich dazu gemacht wurde. Heute bin ich nicht betroffen, weil es mich nicht "betrifft". Es ist vorbei. Heute versuche ich nur noch gesund zu werden.

Von mir erwartest Du Verständnis, selbst scheinst Du es aber auch nicht für mich zu haben, denn offensichtlich sprichst Du mir meine Geschichte ab.

Ich habe ebenfalls, wie viele hier, 19 Jahre lang die Hölle erlebt und es ist nicht gesagt, dass ich überleben werde, denn auch Betroffene sterben.

Heute bin ich erwachsen und versuche wieder gesund zu werden. Da ich aber infolge meiner Eltern und deren Umfeld diverse Folgeerkrankungen habe, bin ich selbst gefordert, mir von Ärzten helfen zu lassen, damit ich leben kann.

Also, Paladin. Ich habe niemandem hier vorgeworfen, Schuld zu haben. An Schicksal glaube ich nicht und erlebt habe ich ebenfalls Schlimmes.
Und "meine Theorie" ist seitens vieler Psychologen und Pädagogen als wirksamstes Mittel anerkannt und wird auch durchgesetzt.

Aber es gibt einfach kein Allheilmittel und das habe ich auch nie behauptet.

Grüße,
Fritzi


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 Betreff des Beitrags: hallo
BeitragVerfasst: 23.03.2007, 17:04 
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Registriert: 14.10.2006, 15:28
Beiträge: 480
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habe gelöscht weil nicht ok für mich selbst .
sorry , stimmungsschwankung einzige erklärung :oops:


maria

_________________
Unten auf dem Meeresgrund ,wo alles Leben endlos scheint ,kann ich noch meine Träume sehn`wie Luft die aus der Tiefe steigt .irgentwo tief in mir ,bin ich ein Kind geblieben ,erst dann ,wenn ichs nicht mehr spüren kann ,weiß ich es ist für mich zu spät..


Zuletzt geändert von nessaja am 26.03.2007, 18:02, insgesamt 2-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 23.03.2007, 23:57 
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Registriert: 18.06.2005, 23:45
Beiträge: 63
Hallo,

oh man, jetzt hatte ich mich schon sehr lange zurückgezogen, weil ich auf das "Gezicke" und aufeinander "rumgehacke" einfach keine Lust mehr hatte. Kaum lese ich wieder, ist es schon wieder da! Versucht euch alle doch einfach mal wie erwachsene zu benehmen und persönliche Angriffe außen vor zu lassen.

Stimmt, die Ausgangsfrage war, ob man eine "Täterliste" veröffentlichen sollte. Ich halte das für totalen Blödsinn, da es meines Erachtens in keiner Weise dazu beiträgt Kinder zu schützen. Ich gehe sogar so weit und behaupte, dass eine solche Liste für die Kinder eine zusätzliche Gefahr darstellt. Ich will das auch erklären, warum ich so denke:

Es ist doch so, dass Missbrauch generell (Prozentzahlen weiß ich jetzt nicht, aber ich glaub zu mehr als 90 %) im Verborgenen stattfindet und außer vielleicht einem elitären kleinen Kreis kein Mensch - geschweige denn Polizei und Justiz - jemals davon erfahren. Wenn jetzt eine Liste erstellt wird, wo alle justizlich erfassten Täter namentlich benannt ist, dann folgen daraus drei Dinge:

1. Es findet eine Hetzkampagne gegen die entsprechend genannten Täter statt, die ich nicht gutheißen kann, denn wir haben in Deutschland nun mal zu Recht ein Verbot von Selbstjustiz. Eine Hetzkampagne ist aber nichts anderes als Selbstjustiz.

2. Wenn in der Nachbarschaft jetzt ein vorbestrafter Herr X wohnt, dann werden die Kinder in der Umgebung vor dem bösen Nachbarn gewarnt - dies auch mit Sicherheit zu Recht - aber ich schätze mal, dass auf einen bekannten Täter im Umkreis von 2 km einer Großstadt noch mindestens 10 unbekannte mögliche Täter kommen, vor denen viele Kinder nicht gewarnt würden.

3. Eine solche Liste wiegt die Menschen in eine Sicherheit, die es nicht gibt! Es gibt keinen 100% Schutz, schon gar nicht mit einer solchen Liste. Menschen denken nämlich dann - ha, wir sind geschützt, wir haben eine Liste auf der die Täter namentlich benannt sind.

Folgendes Beispiel mit einem völlig anderen Thema soll meine Ansicht veranschaulichen. In meinen Augen passiert dann Ähnliches, wie es derzeit mit der Infektionskrankheit AIDS bzw. dem HI-Virus geschieht.
Es gibt ganz viele Menschen, die tatsächlich auch heute noch - mehr denn je - der Meinung sind, dass es sich dabei um eine Erkrankung homosexueller Männer und Drogenabhängiger ist. Das führt zu einer trügerischen Sicherheit, dass immer mehr Menschen vergessen, dass es nach wie vor sehr wichtig ist sich vor einer Infektion zu schützen. Es hat noch nie so viele Neuinfektionen gegeben wie im Jahr 2006 und das, seitdem das Virus bekannt ist.
In ganz vielen Krankenhäusern und öffentlichen Gesundheitseinrichtungen gibt es sog. "Blutkontakt vermeiden" Kennzeichnungen auf den Akten betroffener Patienten. Das führt selbst bei Ärzten und Pflegepersonal dazu, dass man sich bei den Patienten nicht vor Blutkontakt durch Handschuhe schützt (z. B. beim Blut abnehmen), da man ja schließlich weiß, wer positiv ist. Mich wundert bei einem solchen gedankenlosen Verhalten überhaupt nicht, dass die Zahl der Infizierten steigt. Schließlich werden keine Reihenuntersuchungen gemacht und selbst wenn, gäbe es immer noch eine ganze Reihe, die durch das Raster fallen, weil sie sich kurz zuvor infiziert haben, es aber noch nicht im Blut nachweisbar ist.

Will damit einfach mal zum nachdenken anregen, dass es tatsächlich sinnvoller ist, wenn man versucht, seinen Kindern Eltern zu sein, denen die Kinder vertrauen können - egal was passiert. Ein Schutz ist es auch nicht, weil der Täter im eigenen Schlafzimmer schlummern kann und man ja nicht vor jedem Menschen warnen kann. Ich denke, selbst wenn man es durch die Stärke des Kindes nicht schafft sie vor Missbrauch zu bewahren, dann schafft man es zumindest, dass die Folgen nicht so gravierend sein müssen, weil man auch noch von der Mutter, dem Vater oder anderen wichtigen Familienmitgliedern im Stich gelassen wird und keine Unterstützung erfährt.

Gruß Jumanji

_________________
In Zeiten der Verzweiflung zählt nicht was richtig oder falsch ist, sondern was uns hilft weiter zu leben.


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 26.03.2007, 10:14 
Danke Jumanji,

damit hast Du das, was ich die ganze Zeit versuche, auszudrücken auf den Punkt gebracht.

Allen anderen kann ich nur sagen, dass man immer Gründe suchen kann auf anderen rumzuhacken. Vielleicht sollte man aber auch argumentativ versuchen, sich mit der Idee, wie man Kinder schützen kann, auseinanderzusetzen.


Grüße,
Fritzi


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 26.03.2007, 11:20 
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Registriert: 06.07.2005, 23:25
Beiträge: 330
nur mal ganz kurz,..........


danke jumanij


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 27.03.2007, 09:27 
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Registriert: 04.02.2004, 14:47
Beiträge: 321
ich muss mich auch immer wieder wundern, wie eine anfrage zur anklage gemacht wird....

bitte haltet doch eure eigene wut zurück, denn sie helfen einer anfrage nicht stand.... das müsst ihr doch nun aus unzähligen debatten hier wissen.

eine anfrage sollte klar und deutlich gefragt und beantwortet werden können, ohne immer gleich im *anfeinden* und seiner *ach so schlimmeren lage* enden.

dann wird das forum mit anfragen nämlich missverstanden.

also zur frage: ich sehe auch keinen sinn in solch liste, da es auch nicht aufgeführte täter gibt. ich schließe mich fritzi an (die übrigens nur sachlich argumentierte), seine kinder soweit zu sensibilisieren, stark zu machen... und im großen muss ich danke sagen, für die antwort von jumanji

_________________
Locke

" Abschied nehmen heißt auch Markierungspunkte auf dem Weg
zwischen Vergangenheit und Zukunft setzen "


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 16.07.2007, 07:52 
es sind schon gute Gründe gegen eine Vorbestraften-Liste genannt worden.
Noch ein Grund gegen so eine Liste:

es gibt Menschen, die mit einer Anzeige wegen Missbrauchs "abgeschossen" wurden. Menschen, die man von der Bildfläche verschwinden lassen wollte.
Ein Anwalt sagte dazu mal: "in dem Bereich ist das so unglaublich einfach, da muss man keine Beweise haben".

Stellen Sie sich mal vor, jemand wird ungerechtfertigt beschuldigt und verurteilt, auf Bewährung. Vorstrafe. Ohne jemals ein Kind missbraucht zu haben.
Das, was dem Menschen und seiner Familie und seinem Freundes- und Bekanntenkreis angetan wurde, setzt sich mit so einer Liste immer weiter fort. Ein Leiden, das nicht beendet wird und sicher so massiv ist wie das eines missbrauchten Menschen.
Und das Kind, weswegen die "Verurteilung" entstand, ist in so einem Verfahren auch Opfer geworden. Das sollte man auch nicht vergessen.
Es lebt mit der Gewissheit, dass ein Unschuldiger verurteilt wurde.

Es muss nicht wegdiskutiert werden, dass es Verurteilungen in dieser Weise gibt, dazu ist das schon zu häufig passiert.
So eine Liste ist also auch geeignet, großen Schaden zu verursachen.

Der beste Schutz ist unserer (bin lange verheiratet) Meinung und Erfahrung nach daher der, die Kinder selbst in einer offenen Umgebung zu stärken, und nicht in einer Misstrauensumgebung durch Verängstigung einen Raum zu schaffen, in dem Kinder selbst Angst haben, über "merkwürdige" Ereignisse zu reden.


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