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 Betreff des Beitrags: email an thera
BeitragVerfasst: 29.01.2008, 23:10 
Lieber Thomas,
da meine heiß geliebten Windbeutel heute scheinbar länger brauchen um aufzutauen, scheint es so, als sollte es so sein…also werde ich dir ein paar Zeilen schreiben.
seitdem ich mich zuletzt bei dir gemeldet hatte ist vieles neues passiert. Ich habe es zum ersten mal seit Jahren geschafft wieder ohne (oder beinahe ohne) angst bei einer Freundin zu übernachten. Und es hat mir so gut getan und bis letzten Montag habe ich sehr davon profitiert…aber dann…stand abends wieder Gerd vor der Türe und das ganze endete in einem absoluten Desaster. letzlich lief es darauf hinaus das er mich v*rg*w*ltigt hat
Ich habe wieder geritzt und es beruhigt so ungemein. Es nimmt nicht mal mehr den Druck., denn der ist im Moment kaum auszuhalten, aber Thomas, ich sehe auf meine arme, ich sehe die schnitte, ich sehe meine tiefen seelischen Verletzungen, ich streiche mit der Hand darüber, ich kann meine Verletzungen außen spüren, aber ich spüre in mir drinnen nichts, was wirklich heilsam wäre. Heute in der Therapie hatte ich das Gefühl wütend zu sein, aber nicht nur wütend auf Gerd, sondern ich fühle mich schuld an dem ganzen.
Nun gut aber darum geht es jetzt gerade gar nicht, am Freitag war zum ersten Mal die Betreuerin vom betreuten Wohnen bei mir und es war sehr gewöhnungsbedürftig, einen im Grunde fremden Menschen in meinen geschützten Bereich zu lassen, meinen sicheren Raum ein wenig zu öffnen. Das wird vielleicht noch… danach hatte ich ein Gespräch mit der Kollegin meines Therapeuten, denn ich wollte ja evtl. zu einer Frau und nun ja, sie hat mir nach zwanzig Minuten gesagt, was ich brauche sei Traumatherapie und bis ich das habe sei es viel wichtiger, an meine Gefühle dran zu kommen. Hm und bei wem habe ich das besser gekonnt als bei dir?
Ich denke, ich sollte weiter machen auch wenn es gerade im Moment sehr schwer für mich ist, mich dir zu öffnen (außer beim schreiben). Es wäre glaube ich sehr wichtig, mich gerade dem, was mich so triggert nun zu stellen unter dem Gesichtspunkt, dass es eben wirklich alte Trigger sind und sie nichts mit meinen Beziehungen von heute zu tun haben. Denn du gehörst zu den Menschen, denen ich zum ersten Mal wieder tief vertraue, aber eben vor diesem Vertrauen habe ich Angst. Und ich mag dieses Gefühl nicht aufgeben. Ich bin so wahnsinnig traurig, dass ich so viel zwischen uns gebracht habe, anstatt es auszuspucken.
Es war wie Gift, denn warum sollte ich deinen Worten Glauben schenken, dass alles in Ordnung ist, dass mir nichts passieren kann? Warum sollte ich es jetzt glauben. Damals habe ich genau denselben Satz gehört und nichts davon war wahr… und dennoch ist es anders…irgendetwas ist anders, außer der Tatsache, dass du nicht mein Vater oder sonst einer der Täter bist, sondern Thomas Bethe.
Nein, nichts ist wirklich anders, ich vertraue dir blind, ich mag scheinbar alles in dir, nie ein negatives Wort, was Wut macht, was Angst macht, kommt weg in eine Kiste tief in mir drinnen, denn Vertrauen ist gut, sehr gut…kein Grund mehr zu kontrollieren, ich lasse mich fallen, lasse mich treiben, lasse mich halten.
So wie von ihnen…habe ihnen blind vertraut, nie was negatives, was Wut gemacht hat, was Angst gemacht hat kam weg in eine Kiste tief in mir drinnen.
Was ich eigentlich fragen will, nein sagen will, ich mag doch weiter machen.
ich hoffe, dass wir auch das irgendwie regeln können.
Gut, aber ich glaube es wäre sehr wichtig, gerade jetzt wo es am meisten wehtut, weiterzumachen, die Verletzungen zu spüren und sie auch wieder vergehen zu lassen. Wenn wir weitermachen, dann mag ich aber, dass wir in jeder Stunde wenigstens eine Körperübung machen und nicht mich immer nur halten lassen (das kann ich mir gerne danach als gutes tun) aber ich möchte Körperübungen machen, bei denen ich meine Gefühle (die Angst, die Trauer, die Wut, aber auch die guten Gefühle) spüre. Nicht nur meine Gefühle, sondern auch meinen Körper, auch wenn deine Berührungen oft körperlich (oder vielmehr seelisch wehtun).
Geht es vielleicht auch, dass wir bei gutem Wetter einfach raus gehen. Von dir aus sind wir ja direkt am Rhein. Natürlich geh ich auch gerne bei schlechtem Wetter raus, aber ich glaube es ist auch der Raum, deine Praxis die mir diese Angst macht.
Ich denke über all das sollten wir reden.
Ich glaube ich habe mich heute für blau entschieden, denn blau ist wie Wasser reinigend, aber Wasser birgt für mich auch einfach Schmerzen und Angst und so ist es glaub ich im Moment auch in unserer „Beziehung".
Danke für dein mit mir Teilen meiner Gedanken


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