TRIGGER!!!*
*
*
*
*
*
*
*
*
*
*
*
*
*
*
*
*
*
*
Es ging ihr wirklich grad nicht gut. Sie bekam wieder dieses Gefühl. Es lässt sich einfach nicht beschreiben. Plötzlich war da wieder dieser Druck. Sie wurde ganz unruhig und schnappte nach Luft. Sie setzte sich auf ihr Bett und fing an zu zittern. Sie versuchte sich zu konzentrieren. Insgeheim wusste sie, dass es sowieso nichts brachte sich dagegen zu wehren. Aber sie wollte das Feld nicht kampflos räumen. Tränen liefen ihr über ihre Wangen. Das Zittern wurde immer schlimmer. Bilder tauchten vor ihrem Auge auf. Nein, sie wollte das alles nicht. Die Bilder sollen verschwinden. Sie hatte das Gefühl als wenn sie gleich innerlich zerreißen würde. Plötzlich sah sie nur noch das Blut. Sie hatte es schon wieder getan. Schon wieder hatte sie den Kampf gegen sich selbst verloren. Sie sah ihren Arm an. Alles voller Blut. Die Klinge noch immer in ihrer rechten Hand. Schnell legte sie die Klinge bei Seite und nahm das Taschentuch, das auf ihrem Nachttisch lag. Das Blut war warm und der Schmerz tat herrlich gut. Für einen Moment war sogar der Druck weg. Sie lebte, das wusste sie jetzt. Sie legte das Taschentuch auf ihre frischen Schnitte. Schnell sog es sich komplett voll. Sie nahm ein zweites und drückte es fest auf ihre Wunden. Nachdem ihre Wunden versorgt waren und nicht mehr bluteten, zog sie sich eine Jogginghose und einen dicken Pullover an und verkroch sich unter ihrer Bettdecke. Sie nahm ihren Stoffhund in den arm und lag einfach nur da. Wie oft hatte sie sich schon gewünscht den Schnitt mal an der richtigen Stelle zu setzten. Doch jedes Mal wenn sie aufwachte aus ihrer Trance war ,,nur“ ihr Unterarm zerschnitten. Sie wollte damit aufhören. Sie wusste das das nicht gut war, aber sie konnte einfach nicht. Der Schmerz tat gut. Wenigstens fühlte sie jetzt etwas. Oft war sie einfach nur eine Hülle, die ihren Tag lebte. Jeden Tag das selbe. An anderen tag fühlte sie so viel, dass sie es nicht mehr aushielt und ihr Ventil öffnen musste um nicht zu zerreißen. So war das halt.
Jetzt lag sie auf ihrem Bett und starrte einfach nur so vor sich hin. Ihre Gedanken kreisten so schnell, dass ihr ganz schwindelig wurde. Sie fragte sich so viele Dinge. Wieso half ihr niemand? Es war doch alles mehr als eindeutig, dass ihr nicht gut ging. Aber irgendwie interessierte das alles niemanden. Dieses Wieso brannte sich so sehr in ihre arme kleine Seele, dass es sie gar nicht mehr los ließ.
Die Augen wollte sie nicht schließen, denn sie wusste, dass sie dann wieder diese Hände sehen würde. Die Hände, die ihr Leben zerstört haben.
An manchen Tagen ging es ihr so schlecht, dass sie kaum ein Wort sprach, aber das interessierte sowieso niemanden und mit ihren Pferden musste sie nicht sprechen. Sie verstanden sie auch ohne Worte. Ohne ihre zwei süßen würde sie das alles gar nicht durchstehen. Sie war so froh, dass sie sie hatte.
Irgendwann kam dann dieses Mädchen. Oft hatte sie Freundschaften gehabt, nach außen war sie ja auch immer das fröhliche Mädchen gewesen, dass immer einen flotten Spruch auf den Lippen hatte, aber schnell sind diese Freundschaften wieder auseinander gegangen.
Aber mit diesem Mädchen war es irgendwie anders. Sie sah das Mädchen, wie es wirklich war. Oft saßen sie zusammen stundenlang auf dem Heuboden und quatschten, kicherten oder weinten. Irgendwann merkte das andere Mädchen, dass etwas nicht stimmte. Da endlich wurde sie von ihrem Leid erlöst und könnte zum ersten mal jemandem erzählen, welche Qualen sie erleben muste. Sie hatten so eine art geheimes Buch. Jeder wusste davon, aber keiner durfte es sehen. In dieses Buch schrieben die Mädchen sich alles, auch das!
Sie schrieb ihr alles. Sie schrieb ihr, dass ER jede Nacht zu ihr gekommen ist und sie angefast hat. Sie schrieb ihr auch, wieviel Prügel alle zuhause bekommen haben. Und sie war die Einzige, die ihre Wunden sehen durfte...Sie erzählte ihr auch, dass sie einmal erwischt worden ist, als sie ihre Wunden nicht richtig abgedeckt hatte und SIE es gesehen hat. SIE hat ihr gedroht, ihr das liebste zu nehmen. Ihre Pferde. SIE hat nicht mal gefragt, warum sie das tat. SIE sagte nur,, Seh ich das nochmal, sind deine Pferde weg!" Das ging nicht, ohne ihre Pferde kann sie nicht Leben, eher würde sie sich das Leben nehmen!!!
Eines Tages stritt SIE sich mit der Stallbesitzerin und die Mädchen mussten sich trennen. Und als wenn das noch nicht schlimm genug gewesen wäre, starb kurze Zeit später ihr heiligstes. Ronja!
Drei Tage sprach sie mit niemanden. Sie ist ständig zusammen gebrochen, aber interesiert hat es mal wieder niemanden!
Eines Tages erzählte sie alles IHR. Einer ihrer größten Fehler. SIE wollte mit dem Papa des Mädchens wegfahren. Machte sich grad im Bad fertig. Das Mädchen ging zu ihr und erzählte, dass ER sie angefasst hat. Es war das einzige und auch das letzte Mal, dass das Mädchen alles ausgesprochen hat. SIE war entsetzt, hat geweint und ist danach einfach weggefahren. Hat sie mit ihrem Schmerz alleine gelassen, wie immer!!!
Das Mädchen hat sie gebeten, IHM nichts zu sagen. Eine Woche später, kam ER vom Bund zurück. ER saß dort und weinte, er hat alles zugegeben. SIE hat ihm verziehen!
Das Mädchen verstand die Welt nicht mehr. Sie musste sich anhören, dass ER ja schließlich auch IHR Sohn war. Und das man das ja irgendwann mal alles vergessen muss!
Das Mädchen war gelähmt vor Schmerz und wieder merkte niemand etwas!
Heute sagt ER, dass sie eine Lügnerin ist und alle glauben IHM.
Ihr Freund glaubt ihr, denn er hat sie gesehen mit dem ganzen Leid. er hat ihre Wunden gesehen, er hat sie in den Arm genommen, wenn diese Bilder kamen, sie am ganzen Leib zitterte und keine Luft mehr bekam und er hasst IHN!!!
Danke mein Schatz, ich liebe Dich!
Anmelden
FAQ
Suche
