Hallo Klecks!
Ich habe auch keine "Lösung" und auch nicht viel Hilfreiches zu sagen.
Aber ich kenne das auch nur zu gut - es gibt nichts Schlimmeres für mich als Gruppen, weil ich immer sofort das Gefühl von "Anderssein" und "Nicht-dazu-gehören" habe. Ich sehe mit Argusaugen, wie die anderen miteinander umgehen und habe sofort das Gefühl, die sind untereinander viel zugewandter.
Und hier funktioniert bei mir auch nicht, wie das manchmal sonst hilft, die Situationen rational auseinanderzunehmen und zu sehen, ob mein Gefühl stimmt. Es bleibt einfach, selbst wenn ich rational zu dem Schluss komme, dass es nicht stimmen kann.
Und es ist so quälend und furchtbar, dass ich kaum meine Seminarwochenenden überstehe, wo ich den ganzen Tag in der Gruppe sein muss. Es ist der Punkt, der fast am meisten an uns zehrt, wenn wir im Beruf sind - und da ist ganz und gar egal, welcher es ist, ob intensive Kontakte oder oberflächliche.
Ich habe schon viel ausprobiert, unbewusst... Gar keinen kontakt zu Menschen - da ging es mir nach einiger Zeit hundeelend... Alle mitmachen, was andere machen - das ging gar nicht. Ich habe auch versucht, die anderen darauf anzusprechen, ob meine Wahrnehmung stimmt - eine Gruppe, die mir definitiv gesagt hätte, wenn das auch ihr Gefühl gewesen sei. Aber auch das hilft nichts, weil ich dem einfach nicht vertraue, was mir andere sagen, vom Gefühl her. Auch wenn das ungerecht ist.
Na ja, bei mir ist es ein Mittelding geworden. Ich habe akzeptiert, dass Gruppen (und dabei meine ich einfach mehr als 3 Menschen, die irgendetwas gemeinsam haben oder machen) für mich schwer sind. Ich achte darauf, egal was die anderen sagen oder machen, dass ich das dosiere. Also auf JEDEN Fall z.B. die Mittagspause und die Abende allein verbringe und Abstand habe. Möglichst aus dem Kontakt rausgehe, wenn es anfängt, mir abzustürzen usw.
Ich denke, bei uns ist es etwas etwas besser geworden dadurch, dass wir auch hier versuchen, aktiv und aus uns heraus mit der Situation umzugehen. Sie also selbst zu gestalten und nicht nur als Antwort auf das Umfeld. Also zu schauen: Trauen wir uns den Kontakt jetzt zu oder nicht. Und wenn nicht, dann haben wir den Kontakt gemieden, auch wenn die anderen doof geguckt haben. Haben das teilweise dann erklärt, dann war es für die anderen leichter zu akzeptieren, ohne dass sie dachten, wir wollten nichts mit denen zu tun haben. Haben halt geschaut, was wollen primär WIR jetzt, was BRAUCHEN wir - unabhängig davon, was die anderen von uns erwarten oder was sie jetzt gut fänden.
Das war und ist schwer (ich will doch so gerne gemocht werden und habe gleichzeitig das Gefühl, mich / uns kann man kann nicht mögen), aber es hilft uns. Und ich versuche, mir immer wieder klar zu machen, dass mir nichts passiert, wenn die anderen mich tatsächlich nicht mögen sollten. Es passiert heute nichts! Wenn sie mich mobben sollten, kann ich gehen und mir andere Leute suchen. Und sie werden mir körperlich heute nichts tun!!! Das versuchen wir zumindest, uns immer wieder klar zu machen - ich weiß WIE WIE schwer das ist.
Wenn ich vorher stabil bin, dann geht es besser - diesmal z.B. waren wir alle mit den Nerven und allem vorher schon völlig am Ende und es war eine reine Katastrophe. Wir schaffen dann nicht mehr, uns gegen das Destruktive zu wehren.
Und es funktioniert besser, seit wir uns unsere eigene "Welt" mit Kontakten, die uns gut tun, von denen wir wissen, sie mögen uns, aufgebaut haben / aufbauen. Das sind alles Leute, die selbst nicht leicht durchs Leben gehen oder /und Betroffene sind. Da fühlen wir uns manchmal sogar auch im Kontakt einfach wohl. Diese Kontakte sind uns sehr sehr kostbar geworden und der Anker, von dem wir uns aus Unabhängigkeit von anderen Kontakten versuchen zu erkämpfen. Z.B. die einzige ganze "Gruppe", wo wir uns einfach wohl fühlen, eine Frauen-Trauma-Gruppe. Und unser Partner, bei dem wir uns einfach sicher sind und fühlen. *sehr dankbar dafür bin*
Übrigens waren und sind deshalb auch u.a. die Hunde so so wichtig für uns: Wenn alle alle Menschen einen verlassen, der Hund wird immer da sein. Sie sind die absolut verlässliche Konstante in unserem Leben, und unser Leben ist besser geworden, seit wir diesen Anker wiederentdeckt haben.
Ich glaube, so ein Anker ist irre irre wichtig, für uns zumindest.
Hm. Ich hoffe, war nicht doof, bin ja noch neu jetzt, was dazu zu schreiben und ist nicht völlig unverständlich und so. Und kann ja auch bei dir / euch ganz anders sein und so...
UND *lach* - da setzt es wieder ein, das "wenn-du-so-doof-schreibst,-werden-sie-dich-hier-garantiert-nicht-mögen"
Das hilft mir übrigens auch oft: Ich ziehe es manchmal (mit meinem Partner geht das immer gut, der ist selbst -nun sagen wir mal - etwas abgedreht manchmal) selbst ins Lächerliche, weil es mitunter auch Ausmaße hat, die echt LÄCHERLICH sind... So nach dem Motto: "Bei mir hat die-und-die mit dem Auge gezwinkert, beim anderen nicht, also war sie beim anderen aufmerksamer als bei mir, d.h. SIE MAG MICH NICHT..."
Ist echt manchmal absurd, zumindest bei mir
Lieben gruß dir - hoffe aber ernsthaft, habe dich nicht "erschlagen" damit oder so... oder war zu viel oder doof... *grumsel*
der Phönixclan