Cori, du sprichts mir aus dem Herzen. Ich habe in den letzten Monaten auch lange über diese Widersprüche nachgedacht. Die Gefühle, die ich für die Person habe und haben sollte. Und die Rolle, die dieser Person eigentlich hätte einnehmen sollen. Und was bin ich nun diser Person gegenüber? Wütend, enttäuscht, traurig, agressiv? Habe ich sie nicht doch immer noch lieb? Aber das darf doch nicht sein nach dem, was sie mir angetan hat!
Aber dann habe ich erkannt, dass diese eigentlich widersprüchlichen Gefühle sich garnicht widersprechen müssen. Die Täter wollen mit ihrer Tat (unter anderem) genau das in einem zerstören: die kindliche Liebe und das kindliche Vertrauen. Und wenn ich die Person nun hasse, dann hat sie gewonnen. Dann hat sie erreicht was sie wollte.
Also erlaube ich mir meine positiven Gefühle. Die Gefühle, die Gott den Kindern mitgegeben hat. Und gleichzeitig trenne ich mich von der Person. Endgültig. Und ohne jedes schlechte Gewissen. Und werde frei. Gerade weil ich nicht hassen muss.
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... irgendwann schlüpft der Schmetterling