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 Betreff des Beitrags: Re: Aus dem Leben treten... *evtl trigger*
BeitragVerfasst: 27.03.2012, 14:55 
weisst du gode re, diese psychotherapeutische unterstützung habe ich, seitdem ich den mb an ihr aufgedeckt habe - mal mehr, mal weniger.

das urvertrauen konnte durch den täter massiv erschüttert werden. sie hat immer wieder erlebt, dass pflegekinder - wie das nun mal bei kindern "auf zeit" ist - wieder gehen mussten. einen pflegesohn mussten wir sogar rausschmeissen, weil er sich an meiner ältesten tochter vergriffen hatte. der täter ist motivationstrainer. er hat ihr eingetrichtert: wenn du deinen eltern sagst, was du getan hast, dann schmeissen die dich raus, werden dich hassen, für das, was du getan hast. er ist sehr subtil vorgegangen, hat dieses gift wohldosiert verabreicht, bis es sie förmlich vergiftet hat.

eine gesprächstherapie bekommt sie in der klinik nicht - sie bekommt medikamente, ergotherapie, aufbewahrung und eine wartezeit von mindestens 6 monaten "verabreicht". aber die aufbewahrung schützt sie wenigstens vor weiteren selbstgefährdungen - und das ist mehr, als wir ihr bieten können. es wird also nicht hinter die dinge geschaut, sondern nur vor bzw auf die dinge, die offensichtlich sind.

der gesamtkontext kann schon deshalb nicht angeschaut werden, weil familientherapeuten in der regel solch schweren fälle (traumatisierte menschen) gar nicht erst annehmen und psychotherapeuten in der regel solotänzer sind.... niemals das gesamtbild ansehen.

die hoffnung, dass das leben wieder so wird, wie es mal war - mit familiärer harmonie - habe ich aufgegeben. dafür gibt es zu viele probleme. mir reicht ein wenig zufriedenheit, verständnis füreinander und toleranz - das ganze getragen von der liebe, die mein mann und ich zueinander nie verloren haben und die die liebe zu unseren kindern, zum enkelkind möglich macht.

wenn ich ehrlich bin, habe ich auch von den ideen der therapeuten (besonders in den kliniken, in denen meine tochter war) für unsere familie die nase ziemlich voll. geben sie die behinderte tochter weg - die belastet nur. lassen sie ihr mb tochter fallen - sie hindern sie an der entwicklung. geben sie das enkelkind zur adoption frei, sonst wird die die gleiche geschichte erleben, wie ihre mutter. lassen sie sich scheiden - sie können mit ihrem mann nicht über alles reden, wollen immer noch einen teil für sich behalten. liebe und partnerschaft bedeutet völliges ineinanderaufgehen -und das ist bei ihnen nicht der fall. willst du noch mehr hören von den segenswünschen der fachleute für meine familie?
familie ist das, was bleibt, wenn alle anderen weg sind und in einer familie steht man zueinander in guten und in schlechten tagen... so habe ich es gelernt, und so lebt meine familie. und diese überzeugung lasse ich mir von keinem thera kaputt machen - auch wenn ich weiß, dass familie auch das furchtbarste sein kann, was überhaupt denkbar ist.

hexchen


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 Betreff des Beitrags: Re: Aus dem Leben treten... *evtl trigger*
BeitragVerfasst: 27.03.2012, 16:39 
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Registriert: 13.06.2011, 08:49
Beiträge: 76
Wohnort: Recklinghausen
Ich bedauere, dass Du diese Erfahrung mit "Familie" gemacht hast. Du wirst Dich ja mal aus anderen Gedanken heraus dazu entschieden haben, Pflegekindern ein "zuhause" anzubieten. Vielleicht hast Du nie darin die Erfüllung gefunden, die Du Dir damit erwünscht hast. Ist Dir mal je dafür richtig gedankt worden?

Ich bedauere auch die Erfahrung, die Du mit Therapeuten gemacht hast. Wenn Du schreibst, dass sie Dir so massiv direktive "Ratschläge" und Lebensempfehlungen gegeben haben, glaube ich nicht, dass es "Therapeuten" waren. Wieviele Therapeuten hast Du persönlich kennengelernt und erlebt, um das sagen zu können, dass Psychotherapeuten "in der Regel" so sind, wie Du vermutest? Oder verwechselst Du da etwas, oder projezierst Deine Frustrationen in vermutete "Erinnnerungen", die damit Gestalt annehmen und zur Realität werden?

So wie Du schreibst, ist in Dir gaanz viel innerlich in Aufruhr. So wie bei Deiner Tochter. Ich habe da große Bedenken, wenn Du das mit diesen Gedanken versuchst, selber zu schaffen. Schaue Dir mal den Spruch in Deiner Signatur an - der gefällt mir gut. Es wird gute Gründe gegeben haben, warum Du Dir gerade den ausgesucht hast.


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 Betreff des Beitrags: Re: Aus dem Leben treten... *evtl trigger*
BeitragVerfasst: 27.03.2012, 17:15 
da hast du etwas missverstanden - wir stehen als familie zusammen und zwar sowohl in meiner herkunftsfamilie, als auch mit meinen geschwistern.

es ist mir dafür gedankt worden. der schönste dank war, als eine ehemalige pflegetochter in einer krise ihr eigenes kind zu mir geben wollte. ich habe mit meinen pflege- und adoptivkindern genau das erlebt, was ich erleben wollte: ein turbulentes zuhause, in dem wir uns wohlfühlten.

willst du wirklich wissen, wie viele therapeuten ich in meinem leben schon kennengelernt habe? ich glaube, ich kann sie nicht mehr zählen, weil ich in diesem bereich meinen beruf und meine berufung gefunden hatte.

diese "frustrationen", wie du sie nennst, habe ich überwiegend nicht als frust erlebt, sondern als realität, mit der ich mich auseinandersetzen musste, um meinen klienten einen weg zu ermöglichen. ich habe übrigens nicht gesagt, dass alle therapeuten so sind.

ja, es ist innerlich bei mir viel in aufruhr und nein, ich setze mich damit nicht allein auseinander. damit wäre ich und auch jeder andere in meiner lebenssituation überfordert. es wäre merkwürdig, ich wäre kein mensch, sondern eine maschine, wenn nach diesem erlebnis nicht viel in aufruhr wäre.

der spruch meiner signatur ist mein lebensmotto und meine überzeugung - schon seit mehr als 30 jahren. man kann auch sagen, dass die änderung wachsen und reifen bedeutet. dort könnte auch stehen: das leben ist ein fluss. ohne diese permanenten kleinen änderungen, korrekturen wäre ich nicht zu der frau geworden, die ich heute bin, hätte ich die vielen erlebnisse der letzten jahre niemals verarbeiten, bearbeiten können, ohne zerstört zu werden.

abschließend noch eine frage: möchtest du die namen der therapeuten, die diese aussagen und noch viele mehr, die ich hier wegen zu hoher triggergefahr nicht wiederholen möchte, gern genannt haben?
ich habe in meinem beruf auf berichte meiner klienten der art, wie ich sie oben gemacht habe, ähnlich reagiert, wie du jetzt. in gedanken habe ich diesen tausendfach abbitte getan.

die erkenntnis, dass famiie auch etwas furchtbares sein kann, habe ich mit erstmalig mit ca 17 gewonnen, als meine schwester anfing in einem kinderheim zu arbeiten.... und danach beruflich immer und immer wieder. das bedeutet nicht, dass das bei mir genauso ist. aber es bedeutet, dass ich das, was ich habe, umso mehr zu schätzen weiß.

etwas noch zum schluss: die ärzte in der klinik vermuten, dass das ausrasten, unter dem meine tochter nicht mehr weiterwusste, als nebenwirkung
eines antidepressivums einzuordnen ist. das medikament wurde umgehend total abgesetzt.

hexchen


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 Betreff des Beitrags: Re: Aus dem Leben treten... *evtl trigger*
BeitragVerfasst: 27.03.2012, 17:21 
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Beiträge: 360
nicht stellvertretend, aber weil ichs genauso sehe:

"1. dass Dir etwas "zusteht", dann frage ich Dich, wem gegenüber Du denn denkst, dass Du Rechte geltend machen kannst, und wer das ist, von dem Du denkst, dass er/sie Dir bestreitet?"

der, der sich umbringt und damit zumindest den schmerz der hinterbliebenden in kauf nimmt und unter das eigene "wohl"/die eigene "entscheidung" stellt.

2. dass Du "zurück gelassen wirst", dann frage ich Dich, von wem Du denn denkst, dass er/sie etwas mit Dir "gemacht" hat, in diesem Fall "zurückgelassen".

der, der sich umbringt und mich, wenn ich angehöriger, freund oder sonstiger mitmensch bin, zwingt mir zumindest gedanken darüber zu machen. in den meisten fällen gibt das so nette konsequenzen wie selbstvorwürfe etc., allen "therapeutischen idealbildern aus schlauen büchern" zum trotz. (die meistens wenig mit der realität zu tun haben)

3. dass Du meinst, dass irgendetwas "den Toten egal sei", dann frage ich Dich, was Du denkst, was Deiner Ansicht nach die Toten "denken sollten", und was sie Deiner Ansicht nach eben nicht denken.

ein bißchen mehr an die konsequenzen über ihren eigenen tellerrand hinaus. bevor sie zu toten werden. und sie denken eben nicht dran, im besten fall gibts ein nettes briefchen neben der leiche. die auch andere wegschaffen müssen.

das echte leben hält sich übrigens meistens nicht an bücher von schlauen leuten und ist von "sollten", "würden" und "am besten" in der regel ziemlich weit entfernt.

_________________
kid kopphausen - das leichteste der welt


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 Betreff des Beitrags: Re: Aus dem Leben treten... *evtl trigger*
BeitragVerfasst: 27.03.2012, 20:23 
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@kmc: Ja, ich kann sehen und verstehen, dass Du so denkst. Ich denke nicht so, und habe in meinem Leben als selber Betroffener andere Erfahrungen gemacht. Ich kann Dir daher keine andere Sichtweise anbieten und respektiere Deine als die Deinige.

@hexchen: Ich bin mir nicht sicher, worauf Du hinaus willst. Aber das würde hier auch den Rahmen sprengen. Ich werde mich nicht einreihen zu denjenigen, die Dir Ratschläge geben und Lebensempfehlungen aussprechen, weil das meiner Einstellung widerspricht. Deshalb beschränke ich mich darauf, Dir und Deiner Tochter ganz viel Kraft und Lebensmut zu wünschen und dass Ihr Wege findet, die Euch zur Freude und Harmonie führen. Ich drücke Euch ganz fest die Daumen. Deine Tochter ist da bestimmt in guten Händen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Aus dem Leben treten... *evtl trigger*
BeitragVerfasst: 27.03.2012, 21:52 
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Beiträge: 3307
ich denke, diese fragen von dir, Gode Re, die brauche ich nicht zu beantworten
meine meinung habe ich klar und ich denke, auch sehr nachvollziehbar formuliert

wenn du eine andere definition von "allergrößten respekt" zollen hast, dann ist das so, macht ja nix

was ich nochmal klarer sagen will ist:
den toten kann es egal sein, weil sie nicht mehr existieren
so ganz einfach meinte ich das

und ehrlich gesagt, ist mir das thema zu wichtig, alsdass ich es durch irgendwelche rhetorikmühlen drehen will ;)

_________________
Der Hass auf das Böse hat ein beängstigend gutes Gewissen.
Jacques Wirion


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 Betreff des Beitrags: Re: Aus dem Leben treten... *evtl trigger*
BeitragVerfasst: 28.03.2012, 00:01 
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Birmas hat geschrieben:
meine meinung habe ich klar und ich denke, auch sehr nachvollziehbar formuliert

Ne, eben nicht. Sonst hätte ich ja nicht nachgefragt. Aber ich zolle auch Dir den Respekt, es einfach stehen zu lassen. Du brauchst mir keine Fragen zu beantworten. Am einfachsten wäre, Du zitierst und kommentierst mich auch nicht, wie Du es oben getan hast. Dann brauche ich auch nicht denken, dass Du einen Dialog mit mir wünschst - und dann gehe ich auch nicht auf Dich ein. Ganz einfach, oder?


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 Betreff des Beitrags: Re: Aus dem Leben treten... *evtl trigger*
BeitragVerfasst: 28.03.2012, 12:18 
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Dany war auch nicht gemeint....


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