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 Betreff des Beitrags: Schmerz (evtl. Trigger)
BeitragVerfasst: 13.04.2012, 19:07 
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Hallo!

Selbst auf die Gefahr hin das ich mich jetzt hier lächerlich mache schreibe ich trotzdem.

Vorgestern hatte ich Besuch. Den ersten nach über zwei Jahren. Es war so ein schöner Nachmittag und der Besuch war so verständnisvoll, unkompliziert, wertschätzend, liebevoll - auch miteinander, wir hatte zum Teil intensive, aber auch sehr gute Gespräche...
Es hat mir so gut getan, auch wenn es wohl sehr aufregend und ansterengend war.

Gestern habe ich mich dann irgendwie den ganzen Tag beschäftigt - nur nicht zur Ruhe kommen.

Abend dann auf einmal ist die ganze Sache dann gekippt.
Auf einmal war dann hier wieder dieser Schmerz und dieses Gefühl nirgends dazuzugehören, nicht gut genug zu sein, nicht so gesellschaftsfähig zu sein wie andere hier in der WG. Es tut mir so weh mitzukriegen wie andere nach dem Befinden anderer fragen, bemerken wenn man mal wen schon ein paar Stunden nicht gesehen hat, das Fragen was man noch tut und ob man vielleicht das und das mit machen möchte. Ich bin da irgendwie selten mit eingebunden. Und seit gestern tut das wieder so weh. Sicherlich spielt mir da auch oftmals meine eigene Wahrnehmung einen Streich.
Ich fühle mich so zurückgesetzt, ungesehen, unbeachtet, außenstehend...
Und ich weiß nicht wie ich das ändern kann.

Habe gestern gekocht und gebacken - für alle.
Und werde auch morgen für noch ein paar Mitbewohnerinnen mit kochen.
Ich glaube mein Hauptargument für mich dazu ist das ich einfach irgendwie auch ein bisschen mit dazugehören und wahrgenommen werden möchte.
Funktioniert nur nicht so richtig.
Vielleicht auch deshalb nicht weil ich dann Erwartungen/Wünsche habe (an außen und auch an mich selbst) die niemals erfüllt werden können. Und ich merke auch das ich gerade ganz viel mache was ich mir von anderen auch wünschen würde.
Zum Teil fühle ich mich wie ein Camäleon das sich dreht und wendet und anpasst so gut es geht - und doch nicht das bekommt was es sich wünscht.

Kennt das jemand von Euch auch? Und wie geht Ihr damit um?
Gerhört der Schmerz jetzt einfach dazu und zeigt mir das es wichtig ist doch neue Wege einzuschlagen?
Auch einfach Euere Wahrnehmung zu meinen Zeilen würde mich interessieren.
Vielleicht übersehe ich da ja gerade auch was das mir helfen könnte da wieder raus zu kommen.
Vielleicht muss ich das jetzt aber auch irgendwie aushalten - und vieleicht auch erst mal wieder dahin kommen das ich mir selbst so begegne wie ich mir wünschte das andere mir begegnen?

Ach, ich bin irgendiwe durcheinander.

Gruß, Klecks


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 Betreff des Beitrags: Re: Schmerz (evtl. Trigger)
BeitragVerfasst: 13.04.2012, 21:55 
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Beiträge: 2248
Wohnort: München
Hi Klecks

es ist gut, dass du hier schreibt und es ist nicht lächerlich.
Deine Gefühle kenne ich gut auch den Schmerz.
Ich lass den Schmerz zu. Es darf weh tun

Ich habe zwar Freunde. Aber ich sehe sie nicht oft.
Ich wohne in einen Internet und finde auch nicht richtig Anschluss-
ich fühle mich oft alleine hier in der Einrichtung.
Mal Sehen ob mir die Gruppengespräche hilfen
Es tut mir gut, wenn ich mit meiner Freundin skypen kamm.
Ich werde mit meiner Therapeutin nochmal daruber reden.
Du bist nicht alleine damit. Mir hilft der Chat und das Forum.
Vielleicht kannst du auch in der Therapie darüber reden.
Vielleicht findet du Kontakte?
Wenn du etwas nicht versteht, fragt nach
Viel Kraft Dir und liebe Grüße
sonne88

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Geteilte Sorge ist halbe Sorge darüber zu reden macht uns stark


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 Betreff des Beitrags: Re: Schmerz (evtl. Trigger)
BeitragVerfasst: 13.04.2012, 22:25 
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Beiträge: 1396
Wohnort: NRW
Huhu klecks

Finde das ebenfalls nicht lächerlich. So ergeht es mir auch.

Hab mich nie so richtig angenommen gefühlt in einer Gruppe. Bei schulwechseln auch jeweils immer weniger Kontakte knüpfen können. Andererseits will ich auch nicht zu irgendeiner Gruppe dazugehören, wo jeder hinter dem rücken des anderen über einen redet. Glaube habe mich wohl damit abgefunden, immer eher außen zu stehen - mit wenigen Freunden aber dafür hoffentlich guten. Die Sache ist bei mir etwas kompliziert. Kann das gar nicht erklären... bald bin ich auch in einer wg für medizinische reha. Schauen wie es dort wird.

Eine Lösung hab ich leider nicht da ich selbst mitten drin stecke. Wollt nur sagen du bist damit nicht allein. Denn wie kann man sich zur Gesellschaft richtig dazugehörig fühlen wenn man nicht funktionieren kann wie normale Menschen und einen Dinge beschäftigen, die die Gesellschaft noch nicht akzeptieren will?

LG

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 Betreff des Beitrags: Re: Schmerz (evtl. Trigger)
BeitragVerfasst: 14.04.2012, 17:18 
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Registriert: 10.03.2012, 13:30
Beiträge: 61
Hallo!

Ich danke Euch sehr für Euere Antworten und Euer Erzählen von Euch.

Ich glaube ich hatte mir gar keine Lösung in dem Sinn erwartet. Das was Ihr geschrieben habt tut mir schon sehr gut.
Raindrop, damit abfinden ist, glaube ich, für mich nicht der richtige Weg. Aber vielleicht es erst einmal annehmen ohne es IM MOMENT verändern zu können das ist wohl schon mal wichtig. Oder meint Ihr das anders? Ja, Sonne, den Schmerz zulassen - das fällt mir gerade so sehr schwer. "Ertränke" diesen Schmerz gerade mit dem Ausleben meiner Bulimie, glaube ich. Ich hasse es und auch mich dafür, finde allerdings im Moment kein anderes Ventil.

Anpassen - o das kann ich mich sehr gut. Allerdings hilft mir das gerade im Moment auch nicht. Bzw. ich kann mich anpassen indem ich mich ruhig verhalte, mich wie ein Camäleon verhalte, versuche nicht anzuecken. Allerdings so der Spaßvogel - das bin ich nicht - und wenn ich es dann mal bin, dann bin ich eigentlich damit überfordert, auch wenn es dann auch mal schön ist wenn ich das Gefühl habe das sich dann jemand mit mir unterhält. Wißt Ihr wie ich meine?

Hatte heute Gespräch mit einer Betreuerin. Dabei ist mir klar geworden das ich immer mehr in die Richtung gehe das ich die ganze Welt von mir erlösen möchte. Nein, keine Angst, ich werde es nicht in die Tat umsetzen - keinen Fall. Dennoch sind die Gedanken, zum Teil auch konkret, schon sehr belastend. Beim Gegenüber kam das aber leider nicht wirklich an - wie so Vieles andere auch das ich versucht habe zu erklären.
Mit Druck werden die bei mir nichts erreichen - ich merke eher das es mich ins Gegenteil führt.
Weiß gerade nicht mehr wie es weitergehen soll.
Und, natürlich weiß ich auch das ich mir das alles was ich mir wünschte auch selbst entgegenbringen muss. Aber wenn man das nie gelernt hat, dann braucht man doch dazu auch Menschen von außen die mir das mit vermitteln können, oder? Oder erwarte ich da jetzt zu viel? Also von professionellen Menschen, meine ich.

Bin froh, dass ich Montag wieder Therapie habe.
Hoffe ich kann das da alles mal irgendwie zur Sprache bringen. Die Thera kann damit irgendwie immer ganz gut umgehen und, auch wenn es erst oft nicht so scheint, doch manches auflösen/beruhigen/die Sichtweise auf gute Art ändern. Alleine kriege ich das gerade irgendwie nicht mehr hin - und mit Druck von außen auch nicht (und mit gefühlter Erpressung geht es sowieso nicht) -.
Ist das schlimm?

Gruß, Klecks


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 Betreff des Beitrags: Re: Schmerz (evtl. Trigger)
BeitragVerfasst: 15.04.2012, 11:36 
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Nein, das ist nicht schlimm. Glaube bei professionellen Leuten ist das so dass wenn man merkt dass das gegenüber einen respektvoll und lieb behandelt, man merkt dass man das wert ist und sich nach einer Zeit auch um sich kümmert bzw anfängt liebevoll mit sich selbst umzugehen - meine Theorie.
Hui, bulimie usw - das ist ein richtiger Teufelskreis...
Diese Gedanken die Welt von sich befreien zu mögen hab ich auch mal mehr mal weniger. Richtig ätzend das Gefühl dabei. Wie Dominosteine umfallen kommen die Gedanken von einem zum anderen, was das ganze erleben beeinflusst. Hab hier auch einen thread aufgemacht wo es darum geht ("mein Wahnsinn"). Weiß auch nicht was ich grade damit bezwecken will aber vllt magst du dort lesen und fühlst dich nicht allein oder so? Keine Ahnung. Sry bin grade irgendwie verwirrt :oops: schnell verkriechen...

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 Betreff des Beitrags: Re: Schmerz (evtl. Trigger)
BeitragVerfasst: 15.04.2012, 12:15 
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Registriert: 11.06.2011, 15:03
Beiträge: 1396
Wohnort: NRW
Wurde grade darauf hingewiesen dass du wahrscheinlich nicht im tränenforum lesen kannst weil kein Mitglied. Bitte ignoriere das mit meinem thread deshalb :) (mag das grade nicht im Beitrag davor löschen damit man meinen Gedankengang wenigstens bisschen nachvollziehen kann)

LG

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 Betreff des Beitrags: Re: Schmerz (evtl. Trigger)
BeitragVerfasst: 17.04.2012, 07:57 
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Beiträge: 29
Hallo Klecks!

Ich habe auch keine "Lösung" und auch nicht viel Hilfreiches zu sagen. :nixweiss:
Aber ich kenne das auch nur zu gut - es gibt nichts Schlimmeres für mich als Gruppen, weil ich immer sofort das Gefühl von "Anderssein" und "Nicht-dazu-gehören" habe. Ich sehe mit Argusaugen, wie die anderen miteinander umgehen und habe sofort das Gefühl, die sind untereinander viel zugewandter.
Und hier funktioniert bei mir auch nicht, wie das manchmal sonst hilft, die Situationen rational auseinanderzunehmen und zu sehen, ob mein Gefühl stimmt. Es bleibt einfach, selbst wenn ich rational zu dem Schluss komme, dass es nicht stimmen kann.
Und es ist so quälend und furchtbar, dass ich kaum meine Seminarwochenenden überstehe, wo ich den ganzen Tag in der Gruppe sein muss. Es ist der Punkt, der fast am meisten an uns zehrt, wenn wir im Beruf sind - und da ist ganz und gar egal, welcher es ist, ob intensive Kontakte oder oberflächliche.

Ich habe schon viel ausprobiert, unbewusst... Gar keinen kontakt zu Menschen - da ging es mir nach einiger Zeit hundeelend... Alle mitmachen, was andere machen - das ging gar nicht. Ich habe auch versucht, die anderen darauf anzusprechen, ob meine Wahrnehmung stimmt - eine Gruppe, die mir definitiv gesagt hätte, wenn das auch ihr Gefühl gewesen sei. Aber auch das hilft nichts, weil ich dem einfach nicht vertraue, was mir andere sagen, vom Gefühl her. Auch wenn das ungerecht ist.

Na ja, bei mir ist es ein Mittelding geworden. Ich habe akzeptiert, dass Gruppen (und dabei meine ich einfach mehr als 3 Menschen, die irgendetwas gemeinsam haben oder machen) für mich schwer sind. Ich achte darauf, egal was die anderen sagen oder machen, dass ich das dosiere. Also auf JEDEN Fall z.B. die Mittagspause und die Abende allein verbringe und Abstand habe. Möglichst aus dem Kontakt rausgehe, wenn es anfängt, mir abzustürzen usw.

Ich denke, bei uns ist es etwas etwas besser geworden dadurch, dass wir auch hier versuchen, aktiv und aus uns heraus mit der Situation umzugehen. Sie also selbst zu gestalten und nicht nur als Antwort auf das Umfeld. Also zu schauen: Trauen wir uns den Kontakt jetzt zu oder nicht. Und wenn nicht, dann haben wir den Kontakt gemieden, auch wenn die anderen doof geguckt haben. Haben das teilweise dann erklärt, dann war es für die anderen leichter zu akzeptieren, ohne dass sie dachten, wir wollten nichts mit denen zu tun haben. Haben halt geschaut, was wollen primär WIR jetzt, was BRAUCHEN wir - unabhängig davon, was die anderen von uns erwarten oder was sie jetzt gut fänden.
Das war und ist schwer (ich will doch so gerne gemocht werden und habe gleichzeitig das Gefühl, mich / uns kann man kann nicht mögen), aber es hilft uns. Und ich versuche, mir immer wieder klar zu machen, dass mir nichts passiert, wenn die anderen mich tatsächlich nicht mögen sollten. Es passiert heute nichts! Wenn sie mich mobben sollten, kann ich gehen und mir andere Leute suchen. Und sie werden mir körperlich heute nichts tun!!! Das versuchen wir zumindest, uns immer wieder klar zu machen - ich weiß WIE WIE schwer das ist.
Wenn ich vorher stabil bin, dann geht es besser - diesmal z.B. waren wir alle mit den Nerven und allem vorher schon völlig am Ende und es war eine reine Katastrophe. Wir schaffen dann nicht mehr, uns gegen das Destruktive zu wehren.
Und es funktioniert besser, seit wir uns unsere eigene "Welt" mit Kontakten, die uns gut tun, von denen wir wissen, sie mögen uns, aufgebaut haben / aufbauen. Das sind alles Leute, die selbst nicht leicht durchs Leben gehen oder /und Betroffene sind. Da fühlen wir uns manchmal sogar auch im Kontakt einfach wohl. Diese Kontakte sind uns sehr sehr kostbar geworden und der Anker, von dem wir uns aus Unabhängigkeit von anderen Kontakten versuchen zu erkämpfen. Z.B. die einzige ganze "Gruppe", wo wir uns einfach wohl fühlen, eine Frauen-Trauma-Gruppe. Und unser Partner, bei dem wir uns einfach sicher sind und fühlen. *sehr dankbar dafür bin*

Übrigens waren und sind deshalb auch u.a. die Hunde so so wichtig für uns: Wenn alle alle Menschen einen verlassen, der Hund wird immer da sein. Sie sind die absolut verlässliche Konstante in unserem Leben, und unser Leben ist besser geworden, seit wir diesen Anker wiederentdeckt haben.

Ich glaube, so ein Anker ist irre irre wichtig, für uns zumindest.

Hm. Ich hoffe, war nicht doof, bin ja noch neu jetzt, was dazu zu schreiben und ist nicht völlig unverständlich und so. Und kann ja auch bei dir / euch ganz anders sein und so...
UND *lach* - da setzt es wieder ein, das "wenn-du-so-doof-schreibst,-werden-sie-dich-hier-garantiert-nicht-mögen" :freak: :raucher:
Das hilft mir übrigens auch oft: Ich ziehe es manchmal (mit meinem Partner geht das immer gut, der ist selbst -nun sagen wir mal - etwas abgedreht manchmal) selbst ins Lächerliche, weil es mitunter auch Ausmaße hat, die echt LÄCHERLICH sind... So nach dem Motto: "Bei mir hat die-und-die mit dem Auge gezwinkert, beim anderen nicht, also war sie beim anderen aufmerksamer als bei mir, d.h. SIE MAG MICH NICHT..."
Ist echt manchmal absurd, zumindest bei mir :roll:

Lieben gruß dir - hoffe aber ernsthaft, habe dich nicht "erschlagen" damit oder so... oder war zu viel oder doof... *grumsel*
der Phönixclan

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Dornen
Wir haben Rosen gepflanzt
es wurden Dornen
Der Gärtner tröstet uns
die Rosen schlafen
man muss auch
seine Dornenzeit lieben.
Rose Ausländer


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 Betreff des Beitrags: Re: Schmerz (evtl. Trigger)
BeitragVerfasst: 17.04.2012, 16:51 
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Hallo raindrop,
ich danke Dir für Deinen Beitrag.
Auch wenn ich das Thema nicht lesen konnte tut es mir gut zu wissen das Du Dir darüber (also über mich) Gedanken gemacht hast. DANKE DIR!

Hallo iwanka03,
also, wenn es Dich ein bisschen beruhigen kann: Ich finde keineswegs doof was Du schreibst - ganz im Gegenteil!
Fast alles was Du be-schreibst könnte auch ich so geschrieben haben. Und auch wenn diese Tatsache traurig ist tut es mir doch auch gut das so zu lesen und ich musste manchmal, in allem Erschrecken, auch schmunzeln.
Ja, mir geht es oft Genau-So! Und genau das Thema hatten wir auch gestern in der Therapie und die Therapeutin hat mir auch gesagt das es ganz "normal" ist das es mir so geht. Sie hat sogar sehr betroffen reagiert über meine inneren Kämpfe die ich gerade austrage. Sie sagt das das Gefühl von Einsamkeit manchmal wirklich ist und sie weiß das ich diese Gedanken und Gefühle nicht einfach ändern kann und oft einfach nur Rückzug hilft (äußerlich und inenrlich). Sie hat mir damit quasi auch gesagt das ich O.K. bin und das ich so sein darf. Damit ist es zwar mit diesen Gefühlen und Gedanken noch nicht besser, aber ich merke das ich mich selbst wieder viel besser damit akzeptieren/annehmen kann und mich dadurch nicht mehr ganz so klein und hilflos fühle.

Du schreibst das Du dann Abstand nimmst, ganz egal was andere darüber denken. Das finde ich gut. Ich glaube das muss ich gerade auch lernen. Ich habe leider nur "gute" Beziehungen über Internet. Allerdings bin ich gerade auch dabei mir Gedanken über einen Wohungswechsel zu machen. Vielleicht ist mir das in dem Wohnheim auch einfach zu eng? Vielleicht ist Zeit für Neues? Aber das ist jetzt ein anderes Thema.

Ich wünsche Euch allen ganz viel Kraft für Euere täglichen Kämpfe. Auch wenn sie manchmal scheinbar lächerlich und unhaltbar sind - zumindest vom Kopf her - in den Gefühlen sind sie oft sehr extistenziell, nicht?!

Klecks


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 Betreff des Beitrags: Re: Schmerz (evtl. Trigger)
BeitragVerfasst: 25.04.2012, 11:46 
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Ohhh ja! :/

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 Betreff des Beitrags: Re: Schmerz (evtl. Trigger)
BeitragVerfasst: 26.04.2012, 18:34 
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Hallo!

Ich bin gerade völlig verzweifelt.
Hatte gerade ein Gespräch.
Irgendwie kriege ich das mit den Gesprächen hier gerade gar nicht mehr hin. Vielleicht liegt es ja doch auch einfach an mir?
Was ist nur mit mir los?
Seit dem 3er-Gespräch letzten Montag bin ich zwar nach außen mittlerweile wieder "kontrolliert", aber innen... Immer wieder muss ich mich wehement davon abhalten mir nichts anzutun, immer wieder diese Schuldgefühle und dann auch immer wieder diese Wut und das Gefühl der Überforderung.
Ich habe im Moment den Eindruck völlig meinen Standpunkt verloren zu haben, als stehe ich an einer Kreuzung mit unzähligen Möglichkeiten wo ich hin könnte, aber ich kann mich nicht entscheiden, weil ich mich gar nicht mehr finde.
Ich weiß nicht mehr was richtig und was falsch ist, was wahr und was gelogen (auch was mich selbst betrifft), was echt ist und was nicht (auch an anderen Menschen).
Ich habe den Eindruck ich vertraue weder mir noch, noch traue ich anderen Menschen.
Ich weiß nicht mehr was ich tun soll.
Was ist nur los?
Ich kann bald nicht mehr....

Klecks


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 Betreff des Beitrags: Re: Schmerz (evtl. Trigger)
BeitragVerfasst: 28.04.2012, 15:18 
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Darf ich fragen was das für Gespräche waren bzw worum es ging?

RIESEN kraftpaket zu dir rüber schick <3

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 Betreff des Beitrags: Re: Schmerz (evtl. Trigger)
BeitragVerfasst: 29.04.2012, 19:49 
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Hallo Raindrop, danke für Dein Interesse.

Ich weiß auch nicht.
Es geht jetzt schon länger so.
Versuche es mal kurz zu fassen, weiß aber nicht ob ich das so kann, weil ich da eigentlich weit ausholen müsste.
Ich wohne hier in einem Wohnheim.
Es ist hier sehr schwierig für mich.
Das Betreuungsteam scheint nicht so sehr qualifiziert zu sein, aber viel mehr fehlt mir wohl auch Menschlichkeit und Verständnis.
Momentan geht es darum das die Dinge von mir erwarten die ich einfach so nicht erfüllen kann.
Die wollen Vertrauen das ich ihnen nicht (nicht mehr) geben kann und ich kann auch nicht mal genau in Worte fassen warum. Ich fühle mich hier schon länger unverstanden, immer wieder verletzt und enttäuscht und unter Druck gesetzt.
Ich für mich habe den Eindruck die wollen für sich Erfolgserlebnisse sehen.
Seitdem stelle ich mich selbst immer mehr in Frage - alles was ich tu, denke und fühle.
Ich habe hier auch Dinge angesprochen die sehr schwierig für mich sind wie sie sich verhalten und habe dafür nur Mißgunst geerntet.
Meine Therapeutin stand aber immer hinter mir und sah es als Fortschritt.
Letzte Woche hatte ich dann ein 3er Gespräch mit der Therapeutin und der Heimleitung. Auf einmal hat meine Therapeutin angefangen über evtl. Fehler von ihrer Seite zu sprechen und das sie vielleicht manches falsch verstanden hat, usw.. Ich habe es einfach nicht verstanden. Jetzt im Nachinein kann ich sagen das ich mich so sehr im Stich gelassen gefühlt habe und deshalb danach dann vielleicht nur noch geweint habe und seither auch in Schuldgefühlen versinke.
Ich weiß gerade einfach nicht mehr weiter, sehe keine Perspektive mehr, sehe mich nicht mehr, weiß nicht mehr was ich denken und fühlen soll - alles ist so durcheinander.
Dann hatte ich schon seit ein paar Wochen Kontakt zu einer anderen Einrichtung die sich echt gut für mich angehört hat, die auch einen christlichen Hintergrund hat was ich mir sehr wünschen würde. Meine Therapeutin hat dann letzte Woche gesagt das ich denen meine Diagnose mitteilen soll. Das habe ich dann gemacht. Das ist nun eine Woche her und ich habe nichts mehr von ihnen gehört.

Sorry, wenn jetzt in meinen Worten wieder alles im Chaos versinkt und hier weiterhin niemand gar nichts versteht.
Ist gerade wohl so.
Habe morgen Therapie und hoffe das ich da vielleicht was klären und sortieren kann. Ich hoffe es sehr.

Klecks


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 Betreff des Beitrags: Re: Schmerz (evtl. Trigger)
BeitragVerfasst: 18.05.2012, 10:45 
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Beiträge: 61
Jeder Tag ein Kampf.
Immer mehr das Bewusstsein das dieses Gefühl von Einsamkeit und ausgeschlossen/anders sein vielleicht elementar zu meinem Leben gehört.
Ich weiß nicht wie ich damit umgehen kann.
Tu so als wäre alles in Ordnung - nach außen.
Nach innen schreit die Seele um Hilfe und ist völlig verstört und so überempfindlich auf Situationen von außen...

Klecks


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 Betreff des Beitrags: Re: Schmerz (evtl. Trigger)
BeitragVerfasst: 16.06.2012, 21:31 
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Registriert: 11.06.2011, 15:03
Beiträge: 1396
Wohnort: NRW
Hallo klecks!

Bist nicht allein damit. Im Moment bin ich auch gar nicht mehr in der wg für medizinische reha anwesend (zum Freund "geflüchtet"), weil ich diese vielen Menschen nicht ertragen kann und jeder hat eine Erwartung an mich, obwohl die außer die thera keine Ahnung von mir haben. Die mauer ist von Anfang an bis jetzt immer noch weit hochgezogen und viel gesagtes prasselt einfach an mir vorbei, weil ich mich innerlich dabei mit was anderem beschäftige. Thera sagt das ist Schutz, Richtung Abspaltung. Und nachts gehts innerlich erst ab wenn jmd zb nur auf Toilette geht (Geräusche). Menschen sind wahnsinnig schwierig für mich... (vllt mein Wahnsinn im Moment?) Tiere würden mir viel mehr helfen... aber warum ist das so?

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 Betreff des Beitrags: Re: Schmerz (evtl. Trigger)
BeitragVerfasst: 22.06.2012, 23:34 
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Beiträge: 61
Hallo Raindrop,

ich kann so gut nachvollziehen was Du schreibst.
Mir geht es mit Tieren auch so. Leider kann ich es mir mit meiner finanziellen Situation im Moment nicht leisten ein Tier zu halten (wenn dann würden hier eh nur Kleintiere erlaubt werden) und ich habe auch keine Möglichkeit irgendwo mal Tiere zu besuchen. Selbst zum Tierheim müsste ich ein mal bis zum anderen Ende der Stadt fahren. Da bin ich schon völlig am Ende wenn ich dort erst mal angekommen bin.

Ich glaube das Tiere einfach keine hohen Erwartungen stellen, außer die die ihr Leben sichert, und ehrlich sind. Tiere töten oder angreifen auch nur an wenn es selbst in Gefahr sind. Zumindest sind das für mich so die Hauptunterschiede von Menschen zu Tieren, die mir jetzt so auf Anhieb einfallen.

Allerdings muss ich auch sagen das ich wohl auch sehr hohe Erwartungen an mich selbst stelle und deshalb sehr extrem darauf "anspringe", wenn jemand Anforderungen von außen stellt, oder ich das einfach so höre. Ich glaube das das auch ein Zeichen von zu wenig Selbstwertgefühl ist.

Momentan geht es bei mir eigentlich mit Menschen - zumidnest so lange die Beziehungen oberflächlich sind. Allerdings muss ich dazu auch sagen das ich gerade sehr Funktional bin. Sobald ich mich mehr spüre, oder einfach mehr an mich ran lasse und auf meinen eigenen Schmerz stosse bin ich wieder so sehr überempfindlich auf alles was von außen kommt und ich lasse mich soooooooo schnell auch in meinen eigenen Überzeugungen verunsichern.

Ich wünsche uns allen mehr Mut - mehr Mut für uns selbst eizustehen und auch mal gegen alle Erwartungen handeln zu dürfen und die Überzeugung das wir es schaffen werden und auch dürfen! (manchmal bin ich so das ich in mir so eine Stimme höre die sagt: "Wartet es nur ab, euch werde ich beweisen das ich es schaffe, auch ohne euer Einverständnis!")

klecks


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