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 Betreff des Beitrags: wirre gedanken im kopf
BeitragVerfasst: 27.06.2012, 21:19 
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Registriert: 01.06.2012, 21:25
Beiträge: 17
Hallo,

entschuldigt die Überschrift, aber ich bin im Moment total durcheinander. Damit ihr ungefähr wisst wieso und warum, werde ich euch erst mal bisschen was erzählen.

Meine Geschichte kennt jeder der sie gelesen hat, darauf will ich jetzt nicht weiter eingehen.

Nun aber zu meiner Mutter. Ich bin seit 2003 nicht mehr zu Hause, dort habe ich es einfach nicht mehr ausgehalten und gott sei dank, hat mich damals mein Mann aus dieser Familie rausgeholt.
Ich hatte damals noch einen recht guten Kontakt zu meinen Eltern, warum auch immer.
Irgendwann habe ich den Kontakt abgebrochen weil ich diese Tyrannerei von meinem Vater nicht mehr ausgehalten habe, meine Mutter hielt natürlich zu meinem Vater.

2009 habe ich dann von meiner Oma einen Anruf bekommen, dass meine Mutter in der psychatrischen Abteilung im Krankenhaus liegt, sie hat sich wohl selbst einweisen lassen. Ich habe damals dann in der Klinik angerufen, habe mir ja sorgen um meine Mutter gemacht und sie hat mir erzählt, dass sie Depressionen hat, Panikattacken und sonst noch so einiges. Sie hat wohl damals Medikamente bekommen und auch psychologische Gespräche. Ich hatte von da an wieder Kontakt zu ihr und wusste etwas um ihren Gesundheitszustand bescheid. Irgendwann brach der Kontakt wieder ab, warum weiß ich ehrlich gesagt nicht mehr.

Nun letztes Jahr im Juni hat sie sich bei mir gemeldet. Seit dem haben wir wieder Kontakt.

Seit Gestern bin ich auf Mutter Kind Kur. Heute hatte ich das Aufnahmegespräch mit dem Arzt. Plötzlich spricht mich die Ärztin drauf an, dass ich wohl 3 mal in einer psychatrischen Ambulanz und Tagesklinik war. Ich gucke sie so fragend an, und sage nein. Sie meint doch das steht in den Akten. Dann guckt sie sich den Namen genauer an, und fragt mich ob ich ...... heiße. Ich meine nein, so heißt meine Mutter. Geburtsdatum abgeglichen, und ja, das ist meine Mutter. Da steht doch tatsächlich in den Akten von mir drinne, dass meine Mutter öfter in psychatrischen Ambulanzen war und in Tagesklinik.
Ich war den Tränen nahe, ich hatte zu diesem Zeitpunkt Angst um meine Mutter. Die Ärztin hat das sofort registriert und mich gefragt ob meine Mutter gegebenfalls versucht hat sich umzubringen. Und was konnte ich dazu sagen? Dass ich keine Ahnung habe. Es kam dann alles aus mir raus, der jahrelange Missbrauch, die Tyrannerei von meinem Vater.
So jetzt habe ich erst mal am Freitag ein Gespräch beim Psychologen.

Ich bin seit heute früh am überlegen, ob ich meine Mutter auf diese Aufenthalte ansprechen soll. Der letzte Aufenthalt war 2011, zu einem Zeitpunkt wo wir wieder Kontakt hatten.

Ich bin so durcheinander, ich weiß einfach nicht was ich machen soll. Ob ich meine Mutter darauf ansprechen soll oder nicht.

Was würdet ihr denn machen?

sorry für den Roman, aber ich bin total durcheinander

gruß

puhschrein


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 Betreff des Beitrags: Re: wirre gedanken im kopf
BeitragVerfasst: 28.06.2012, 09:32 
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Registriert: 27.11.2006, 12:08
Beiträge: 2046
Hi pushrein,

erstmal würde ich Akteneinsicht verlangen und mir dir Beweise auch kopieren. Solche Verwechslungen sind ja echt furchtbar (und ich verstehe auch nicht, was Krankheitsberichte deiner Mutter in deiner Akte zu suchen haben).

Und solche Gespräche gleich beim Aufnahmegespräch, so völlig ohne Vorbereitung- puh! N ganz schöner Hammer.

Wünsche dir viel Kraft und hoffe, die Psychologin kann etwas helfen. Hoffe, du kommst da irgendwie durch. Die Verwirrung ist mehr als verständlich- mancher wäre nicht nur verwirrt, sondern vielleicht panisch oder retraumatisiert oder was weiß ich.

LG,
Pu


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 Betreff des Beitrags: Re: wirre gedanken im kopf
BeitragVerfasst: 28.06.2012, 10:35 
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Registriert: 11.04.2003, 00:00
Beiträge: 632
Sorry, kann momentan nicht viel sagen, außer eben !Viel KRaft! wünschen.
Deine Mum scheint nicht nur das ZUsammenleben mit deinem Vater schwer zu schaffen machen, sondern ich glaub, dass deine Mum vom mb weiß und mit ihrer Mitschuld nicht fertig wird. Sorry ich meine mit dem Mitwissen, denn irgendwie hat sie es sicher geahnt, oder??
(sorry, vielleicht irre ich mich ja und ich erinnere mich grad nicht mehr, was deine Geschichte ist. Vielleicht ist es auch nur ein Wunschdenken, weil ich meine Mum alles ganz locker weg steckt)

babas


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 Betreff des Beitrags: Re: wirre gedanken im kopf
BeitragVerfasst: 28.06.2012, 13:47 
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Registriert: 01.06.2012, 21:25
Beiträge: 17
Hallo

so ich habe nun eine Nacht drüber geschlafen, und was soll ich sagen, mir geht es nicht wirklich gut.

Die Nacht war zwar ruhig, aber sobald ich aufgewacht bin, habe ich sofort wieder dran gedacht.

@pu

wieso würdest du Akteneinsicht verlangen? Würde es mir denn irgendwie helfen? Und was kann ich dann damit tun?

Morgen ist das psychologische Gespräch. Ich hoffe ja, dass sie darauf eingeht.

Und ja ich bin nicht nur verwirrt, sondern all die schrecklichen bilder sind wieder in meinem Kopf, ich mache mir dauernd Gedanken, habe wieder diese Ängste vor meinem Vater wie damals. Ja, ich bin auch etwas panisch.

@babas,
ich kann dir nicht sagen, wieso meine Mutter so oft in dieser Ambulanz war. Ich denke mir nur, dass man doch nur in eine Ambulanz kommt wenn es akut ist, oder? Und ob sie jemals über diesen Missbrauch nachgedacht hat, bezweifle ich ehrlich gesagt. sonst hätte sie schon längst mit mir drüber gesprochen, vermute ich.

Dass meine Mutter eine Mitschuld hat, ja es ist so. wer hat schon als Eltern Geschlechtsverkehr neben seinem Kind?

ich bin drauf und dran, meiner Mutter eine SMS zu schreiben und nachzufragen wieso sie in der Ambulanz war und wieso mir nichts erzählt wurde.

ich weiß im Moment nicht weiter, ich bin so durcheinander, mir gehts nicht gut, und mein Mann ist nicht bei mir. Uns trennen im Moment 800 km. Ich dachte die Mutter Kind Kur würde mir gut tun, aber ich überlege hier nur so viel und werde mit so vielen konfrontiert.

Ich hoffe die Psychologin morgen kann mir weiter helfen.

gruß

puhschrein


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 Betreff des Beitrags: Re: wirre gedanken im kopf
BeitragVerfasst: 28.06.2012, 13:57 
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Registriert: 13.10.2010, 14:34
Beiträge: 2148
so eine verwechslung ist schlimm, trotzdem,
lebe DEIN leben und lass dich von dem erfahrenen über deine mutter nicht verunsichern.
belaste dich nicht mit halbwissen, warum willst du über deine mutter mehr erfahren.
es führt zu nichts
denk an dich und an dein kind
gruß gundi

_________________
Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für das Auge unsichtbar.
Antoine de Saint-Exupéry


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 Betreff des Beitrags: Re: wirre gedanken im kopf
BeitragVerfasst: 28.06.2012, 14:58 
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Registriert: 27.11.2006, 12:08
Beiträge: 2046
Hi puschrein,

ich dachte an die Akteneinsicht, weil da ja nicht stand, dass das deine Mutter betrifft, sondern weil es da zu einer Verwechslung mit DIR gekommen ist. Und wenn die dich mit deiner Mutter verwechseln, dann kanns ja auch mal sein, dass Entscheidungen getroffen werden, die eigentlich deine Mutter betreffen sollten und nicht dich.

Naja wenn deine Mutter versucht hat, dir etwas anzutun, dann sind das genug Gründe für eine Zwangseinweisung. Könnten ihre Aufenthalte damit zusammen hängen?

Und genau die Stelle ist es, bei der ich absolute Sorge hätte, dass ihr beiden verwechselt werdet. Ich würde dem nachgehen wollen, wäre ich an deiner Stelle.

LG,
Pu


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 Betreff des Beitrags: Re: wirre gedanken im kopf
BeitragVerfasst: 29.06.2012, 13:47 
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hi puhschein

denke an dich und dein Kind
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lg
sonne

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 Betreff des Beitrags: Re: wirre gedanken im kopf
BeitragVerfasst: 29.06.2012, 14:36 
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Beiträge: 17
Hallo ihr lieben,

erstmal vielen Dank für eure lieben Worte.

Gestern der Tag war für mich recht bescheiden. Mir ging es gar nicht gut. Ich habe meinen Mann ziemlich vermisst, der kleine hatte seine bockige Phase und war natürlich dann auch sehr anhänglich. Diese Anhänglichkeit macht einem zu schaffen wenn man andere Probleme hat.

Natürlich habe ich auch viel über meine Mutter nachgedacht. Abends als dann ne Zeitlang mein Internet nicht ging, und ich in diesem Moment nicht mit meinem Mann chatten konnte, kam alles hoch und ich hab nur noch geheult. Der kleine hat es natürlich mitgekriegt und wie er nun mal ist, mitgeheult.

Ich habe dann es doch noch geschafft mit meinem Mann zu chatten, aber ich habe ihm dann gesagt, dass ich nach Hause will. Gestern wollte ich wirklich meine Mutter Kind Kur abbrechen. Auch weil ich hier noch nicht wirklich so Leute gefunden hatte, mit denen ich mich gut verstehe und auch etwas unternehmen könnte.

Mein Mann hat es doch noch irgendwie geschafft mich dazu zu bringen es nicht abzubrechen. Obwohl ihm die Trennung auch schwer fällt, hat er mir gut zugeredet.

Heute früh sah die Welt wieder etwas besser aus. Ich hatte zwar eine kurze Nacht, aber gut geschlafen. Heute hatte ich auch schon viele Anwendungen, bei einer Anwendung, habe ich eine ganz liebe junge Frau kennengelernt die Leukämie hat. Sie ist in meinem Alter und so kommen wir beide super klar. Sie hatte mich sogar schon gefragt ob wir nächste Woche zusammen zu einem Fest gehen. Vorhin war ich mit ihr auch kurz im dorf, hatten Geld geholt.
Und gerade haben wir uns noch mit anderen Muttis verabredet um später ins Freibad zu gehen. Ich freu mich schon richtig drauf, denn langsam bekomme ich Anschluss und vielleicht auch mal richtig gute Freunde.

Dann war ich heute nochmal bei der Ärztin. Sie hat wegen meinen Eltern nachgefragt. Ich habe ihr meine Geschichte erzählt, außer den Missbrauch. Dazu wollte ich nichts sagen. Anschließend habe ich gefragt wie es sein kann, dass Sachen von meiner Mutter in meiner Akte stehen. Sie konnte nichts dazu sagen, ihr ist das selber irgendwie komisch und weiß auch nicht wer ihr das zugeschickt hat. Vor allem uns trennen 700 km, und da kann nicht einfach so etwas wie eine Verwechslung passieren.

Sie hat das jetzt aus der Akte genommen und will es schreddern. Ich habe dann gefragt ob sie mir etwas zu meiner Mutter sagen kann, aber tja, sie meinte eigentlich dürfte sie nicht. Sie hat mir dann nur gesagt dass meine Mutter 3 mal in kurzen Abständen hintereinander in der Psychatrie war.

Tja, nun bin ich am überlegen ob ich meine Mutter einfach mal anrufe. Ganz normal telefonieren, und vielleicht auch irgendwann erwähnen dass ich auf Kur bin.

Ich würde sie gerne sehen, sie wohnt von meinem Kurort nur ca. 2 Stunden entfernt. Aber ich habe auch Angst, wenn ich sie treffe, dass dann alles wieder hoch kommt. Es ist sehr schwer.

Sorry für den Roman mal wieder, aber ich wollte es euch einfach erzählen wie es mir im Moment geht.

Achso, der Termin bei der Psychologin von heute wurde auf Morgen verschoben. Dann erzähle ich euch was bei der Psychologin raus kam.

liebe grüße

puhschrein


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 Betreff des Beitrags: Re: wirre gedanken im kopf
BeitragVerfasst: 30.06.2012, 13:52 
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Registriert: 15.03.2010, 15:22
Beiträge: 2248
Wohnort: München
Hi puhschrein

Ich kann gut verstehen, dass du deine Mutter sehen magst, aber versuchte die Kur zu genießen und für euch da zu sein.

Vielleicht kannst du mit deiner Mutter telefonieren, wenn es dir besser geht.

lg
sonne

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 Betreff des Beitrags: Re: wirre gedanken im kopf
BeitragVerfasst: 02.07.2012, 14:59 
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Registriert: 01.06.2012, 21:25
Beiträge: 17
Hallo ihr lieben,

Morgen bin ich eine Woche hier und habe noch 2 Wochen vor mir. Es gibt Tage, da geht es mir gut, da denke ich nicht über meine schlimme Kindheit nach. Und da vermisse ich auch nicht meinen Mann.
Gestern war ein schöner Tag. Ich habe hier eine Frau kennengelernt, die ist nur ein jahr älter als ich und hat häusliche Gewalt erlebt. Zwar nicht sexuell aber eben körperlich. Ich bin mit ihr auf einer Wellenlänge und wir verstehen uns richtig gut. Auch hat sie wie ich Schilddrüsenprobleme so dass wir uns austauschen können.

Ich muss sagen, ich bin richtig froh sie gefunden zu haben und gestern bei einem Ausflug habe ich ihr von meiner Kindheit erzählt. Sie ist für mich da, wenn ich reden will kann ich jederzeit zu ihr kommen und das tut so richtig gut. Es tut so richtig gut, jemanden auch außerhalb des Internets zu haben. Sie hat auch gesagt, dass sie nach der Kur mich mal besuchen will.

Samstag hatte ich einen Termin bei der Psychologin. Sie ist eine ganz liebe und hat mich verstanden. Bei ihr brauch ich keine Angst haben, dass sie mich nicht versteht. Ich habe sie gefragt, ob es ein sexueller Missbrauch war, was meine Eltern gemacht haben. Sie meinte so richtiger Missbrauch war es nicht, aber ein Übergriff der nicht hätte stattfinden dürfen, daraus hat sich mein Trauma entwickelt. Und dieses Trauma muss aufgearbeitet werden. Sonst werde ich nicht mehr glücklich. Ich habe jetzt mehrere Termine bei ihr und hoffe, dass sie mir helfen kann.

Es gibt Momente an denen ich am liebsten alles hinwerfen würde. Zum Beispiel heute früh. Ich kann nicht sagen wieso, aber ich war so fertig, so traurig, ich habe so sehr meinen Mann vermisst. Ich habe ihn dann angerufen, und danach ging es wieder. Aber ich weiß nicht wieso diese Traurigkeit so in mir hoch kommt.

Später habe ich noch eine Anwendung, und dann geh ich mit meinem Sohn noch ins Dorf. Heute abend setze ich mich dann mit paar anderen Müttern zusammen und mit meiner neuen Freundin. Das tut mir richtig gut.

ich melde mich wieder

liebe grüße

puhschrein


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