Hallo ihr,
ich wollt auch hier mal eine Rückmeldung zu meiner Reha geben.
Ich war in einer der Saluskliniken und sehr zufrieden mit den Ärzten, dem Konzept und der Umsetzung der Therapie.
In der Reha gab es einen Mitpatienten der exakt so aussah wie mein T*ter und das war zu viel für mich. Am ersten Abend im Speisesaal als er an mir vorbei ging (ich wusste noch nicht, das er es NICHT ist) überfiel mich Panik und Angst. Ich wollte sofort abreisen. Es hat seehr lange gedauert bis ich mich beruhigt hatte und dann war mir klar, ich muss es angehen. Ich muss ihn mir ansehen um zu verstehen, das er es NICHT ist. Das ich keine Angst haben muss. Ich habe mich ihm vorgestellt und versucht ihm zu erläutern wieviel ähnlichkeit er hat und das mir das auch sehr unangenehm ist. In weiteren Gesprächen hat er tatsächlich mit mir erarbeitet, wo meine Angst liegt. Er war bereit mir dabei zu helfen, es zu verarbeiten. Er hat mir von sich erzählt und auch von seiner Vorgeschichte. Seine Worte zum Abschied waren: "Nicht vergessen, keiner hat das Recht dir weh zu tun, du bist es wert fair behandelt zu werden."
Das hat mir soooo geholfen das ich nun bereit bin "ihn" den Mann der mir das alles angetan hat unter die Augen zu treten. Ich habe keine Angst mehr - ich muss mich nicht fürchten.
sollte er mir nochmal entgegen treten und mir zu nahe kommen wird er die konsequenzen zu spüren bekommen. Ende aus Micky Maus! Vllt werde ich ihn niiiee wieder in meinem leben sehen - auch gut, aber wenn, weiß ich was ich tun werde!
Zusätzlich habe ich so viel über mich in der Reha erfahren, das ich wieder ein wenig mehr zu mir gefunden habe. Ich weiß was ich leisten kann und will. Habe einige Freundschaften klarer bekommen und habe nun auch einiges in meiner Familie schätzen und noch mehr lieben gelernt. Als ich vor über 10 Jahren unter Depressionen erkrankte begann eine lange Phase. In der Zeit der Reha wurde vieles abgerundet.
Zuerst habe ich geglaubt, das meine Beziehung zu meinem Freund das nciht übersteht.Es war unendlich schwer und ich habe soooo oft gezweifelt. Auch wenn er eigentlich die Perfektion in Person ist(das Thema betreffend
) und er für alles Verständnis hat wusste ich zeitweise nicht, wie wir es schaffen sollen. Doch dann trafen wir den Kompromiss zu versuchen wenn ich wieder da bin mehr zu reden und nicht mehr zu chatten oder zu simsen und das war eine gute Lösung.
Auch wenn es sehr schwer war dinge auszusprechen, es war mir wert, es zu versuchen, denn ich wollt ihn nicht verlieren.
Wenn (ich sprech nun mal nur für Frauen, das ist NICHT böse gemeint, aber das andere kann ich nicht beurteilen) als Frau so etwas erlebt hat geht einem glaub ich viel von der eigenen Anziehungskraft, der Fraulichkeit und dem eigenen Wert verloren. Ich glaube wenn der Frau diese Dinge fehlen ist es sehr schwer, eine Beziehung zu führen
Aber ich glaube, das die Kunst darin liegt, ein Schrittempo, ein Takt oder ein gemeinsames Lauftempo zu finden. Und das immer wieder neu zu "updaten"
Als wir dann am Neujahrstag ein Neujahrsritual durchgeführt haben, brachen bei mir tausende Dämme. Alle Erschöpfung, Wut, Verzweiflung, Angst einfach ALLLES brauch aus. Wir sollten dinge aufschreiben die wir loslassen wollen und wünsche für das neue Jahr. An einem Feuer sollten wir diese Briefe verbrennen und ich habe stunden gestanden und geweint. Danach alle meinen Tränen auch in diesem Feuer verbrannt. Tage danach sah ich aus wie leblos, bleich als wäre alles positive weg. Dann sagte ich einen Tag alle Therapiestd ab nur die mit meiner Thera nicht. Ich ging spazieren und sortierte mich. Es klappte, ich brauchte ein wenig, sagte auch den Besuch für das Wochenende ab und langsam fand ich irgendwie das wieder, was mir was wert war.... ich - ich bin mir was wert
In der Zeit nach der Reha passierte sehr viel. Meine Oma väterlicher seits verst*rb, viele liebe Menschen wurden unheilbar krank. Die Schwester meines Opas mütterlicher seits verst*rb die mir seit Jahren viel näher Stand als meine Oma. Sie bat mich an ihr Krankenbett und diese Worte die sie wählte - ich kann das nich beschreiben. Es hat mich soooo sehr ins Leben zurück geschoben. Sie war so stark und ich musste ihr etwas versprechen
und das werde ich halten....
Durch die Reha habe ich einen neuen Arbeitsweg gefunden und das ist die Arbeit als Integrationskraft in einer Grundschule. Es ist eien teilzeitstelle und ich habe nicht nur Spaß an der Arbeit ich blühe förmlich auf
Ich denke, dass ich vieles abgeschlossen habe und nun meinen Weg mit dem Monster: Missbrauch kenne
Ganz liebe Grüße
*Nele*