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 Betreff des Beitrags: ...was sind meine Gedanken...
BeitragVerfasst: 18.03.2013, 11:18 
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Beiträge: 7
Gedanken....ich habe viele Gedanken....viele die ich garnicht haben möchte. Ich verstehe einfach nicht wie ich das alles schaffen soll. alle sagen "du hast die Kraft, bist ja auch bis hier gekommen" ......und wenn sich alle irren? ich kämpfe jeden Tag gegen meinen eigenen Kopf an und verusche nicht sofort zu dissoziieren....kämpfe um kontrolle zu haben. mein Bezugspfleger in der Klinik sagte mir, ich solle loslassen....wie kann ich 14 Jahre meines Lebens einfach loslassen. Ich soll "die beiden" (meine Eltern) nicht so Hassen, Wut wäre gut aber nicht dieser permanete Hass würde mich nicht weiter bringen. Hört sich alles immer so einfach an und leicht gelöst...nur die wenigsten verstehen was es bedeutet so zu fühlen, und das jeden Tag. Ich stehe erst am Anfang sagte meine Therapeutin mir......wie macht ihr es , die schon was weiter sind ?

LG


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 Betreff des Beitrags: Re: ...was sind meine Gedanken...
BeitragVerfasst: 18.03.2013, 20:47 
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Hi Dreamcatcher85

es hilft mir zu wiesen, dass ich es überlebt habe und dass ich nicht alleine bin

ich wünsch dir viel Kraft

lg
sonne

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Geteilte Sorge ist halbe Sorge darüber zu reden macht uns stark


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 Betreff des Beitrags: Re: ...was sind meine Gedanken...
BeitragVerfasst: 18.03.2013, 21:02 
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Beiträge: 7
Genau das mit dem "es überlebt" zu haben wird mir oft von meinen Therapeuten gesagt. Ich weiß nicht, ich hab irgendwann einfach abgeschaltet und mich in "andere Welten" geflüchtet. Ist das eine grosse Leistung? Dies kann ich nicht richtig annehmen. Es Schmerzt oft und tut unendlich weh wenn Bilder kommen...das ist alles was ich momentan sehe.


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 Betreff des Beitrags: Re: ...was sind meine Gedanken...
BeitragVerfasst: 18.03.2013, 21:11 
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Beiträge: 3307
ja, aber es sind bilder, es ist vorbei
das meint, es überlebt zu haben
du bist da raus

das, was dich jetzt belastet, und diese belastung will ich damit nicht kleinreden oder bagatellisieren, das sind die erinnerungen

du hast es überlebt
und egal, wie du es geschafft hast
du hast es geschafft
und ja, das ist eine leistung

grüße
dieBirmas

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Der Hass auf das Böse hat ein beängstigend gutes Gewissen.
Jacques Wirion


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 Betreff des Beitrags: Re: ...was sind meine Gedanken...
BeitragVerfasst: 18.03.2013, 22:04 
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Ich schließe mich den anderen an. Du hast überlebt, und das ist die Hauptsache... einige würden sich das Leben nehmen, und andere würden auf die Schiffe Bahn kommen.

Bei mir ist es 20 Jahre her, und ich habe noch immer das Gefühl... als wäre es erst gestern passiert.

Was könntest du brauchen? Was könnte dir weiterhelfen?

Ich für mein Teil, höre sehr gerne Music und schreibe sehr viel, wenn ich was aus der Seele schreiben möchte. Es hilft mir ein bisschen. Ich habe schon ein Tagebuch über mein ganzes Leben geschrieben. Wäre das was für dich?

LG & viel Kraft: Lighthope

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Man findet nur das „Licht der Hoffnung“, wenn man immer an „Hoffnung“ glaubt. Auch wenn es am „Anfang“, nicht gleich findet.


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 Betreff des Beitrags: Re: ...was sind meine Gedanken...
BeitragVerfasst: 19.03.2013, 09:52 
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Was könntest du brauchen? Was könnte dir weiterhelfen?

.....Ja darüber mache ich mir auch jeden Tag Gedanken. Bei mir ist es jetzt knapp 10 Jahre her, und ich konnte es auch diese 10 Jahre wundervoll verdrängen, aber im August letzten Jahres hat es "knall" gemacht und alles ist da wie als wäre ich noch mitten drin. Der Hass, die Wut, die Verzweiflung...alles da. Die Skills aus der DBT Therapie helfen zwar, aber auch immer nur bedingt. Ich bin mittlerweile verheiratet und habe zwei wundervolle Töchter. Diese neue (meine) Familie gibt mir viel Kraft und tut mir gut. Meine Frau weiß auch erst seid ein paar Monaten über alles Bescheid, sie ist auch recht machtlos wenn ich dissoziiere.

Hier ein Punkt, der mich am meisten beschäftigt:

Mein leiblicher Vater wurde bereits damals wegen Kinderp....fie rechtskräftig verurteilt. Ich hab mir die alten Gerichtsunterlagen nochmal angeguckt und dabei erfahren, dass nicht alle Aufnahmen gefunden wurde, was bedeutet das es noch welche gibt. Dieser Punkt zerfrisst mich irgendwie jeden Tag. Kann das jemand verstehen ?


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 Betreff des Beitrags: Re: ...was sind meine Gedanken...
BeitragVerfasst: 19.03.2013, 11:55 
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Das Verdrängen, ist immer der Erste – Weg, es zu Vergessen. Das machen viele, und ich gehörte auch dazu. Aber ich mache jetzt seid zwei Jahren Therapie, und ich komme zu dem Schluss, dass dieser Weg falsch war. Aber ich war noch ein Kind mit 11 Jahren. Ich war damit überfordert... Ich wusste als Kind nicht mal das dass sexueller Missbrauch war.

Meine Verlobte war auch überrascht, als sie erfuhr, was mir angetan wurde. Denn ich wäre nie auf die Idee gekommen, ihr zu sagen, was mir im Heim angetan wurde, denn ich habe mich durch meine Alpträume verraten, und daher wusste sie schon Bescheid. Ich hatte keine Zeit mehr für Ausflüchte... Als sie noch nicht wusste, was mir angetan wurde, hatte sie so ein schönes Lächel, und es tat mir gut, denn als sie noch nichts gewusst hatte, konnte ich auch eine Zeitlang so tun, als wäre dass nie passiert, und sie war auch glücklich.

Du hast eine Frau mit zwei wunderbare Töchtern, dass ist dass wertvollste was es auf der Welt gibt! Sie geben dir die Kraft und Unterstützen dich so gut wie es geht. Deine 10 Wöchige LZT war sicher, sehr gut für dich, und konntest sicher viel mitnehmen... Ich hatte leider nur zwei – Wochen einen Stationärenaufendhalt besuchen dürfen, da ich einen Entzug gemacht hatte, wegen Alkohol, und jetzt bin ich seid den 10. 12. 2012 trocken.

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 Betreff des Beitrags: Re: ...was sind meine Gedanken...
BeitragVerfasst: 19.03.2013, 13:06 
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ja in den 10 Wochen konnte ich sehr viel mitnehmen, werde aber nochmal ende Mai für 6 Wochen stationär gehen, um alles zu festigen. Sollte das alles nicht Helfen würde dann eine Traumatherapie in Mannheim anstehen...mal sehen. Aktuelle mache ich eine DBT Therapie.

es freut mich zu hören, dass du seid dem 10.12.2012 trocken bist. ich habe mir über die jahre ein selbstverletzendes Verhalten antrainiert auf seelischer basis. sobald es mir schlechter geht fliehe ich mich in youtube videos die sehr dramatisch sind. meist über sternenkinder o.ä. Dies sind die momente ich denen ich etwas fühle. auch wenn es negativ ist und sehr traurig ich fühle etwas. meist wiederhole ich das dann im minuten takt um auch bloss in dem Gefühl drin zu bleiben. lerne gerade davon abstand zu nehmen, aber das wird wohl noch was dauern.

ja meine frau und meine kinder geben mir viel kraft, ohne meine frau wüsste ich nicht wo ich heute wäre...jetzt sind vor ca. 4 Wochen noch die Erinnerungen zurück gekommen, dass meine Mutter über die ganzen Jahre nicht nur weggeguckt hat sondern selber aktiv war. dies hatte ich bereits komplett verdrängt und schürrt momentan denn hass noch mehr. bin in letzter zeit sehr gerne alleine, was aber nicht gut für mich ist wurde mir gesagt....


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 Betreff des Beitrags: Re: ...was sind meine Gedanken...
BeitragVerfasst: 19.03.2013, 16:10 
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Da haben wir was gemeinsam: Ich leide auch unter „selbstverletzendes Verhalten“, und das seid mir das passiert ist.

Ich sehe mir immer wieder erneut Heimfilme an, die mich aber triggern...! Aber da ich aus der Außenwelt mich abgewannt habe, und es leider Menschen gibt, die immer wieder der Meinung wären, dass wir krank sind, was wir tun, und auch andere Faktoren sprechen dafür, warum ich mir diese Filme ansehen muss.

Wenn ich eine Situation ansehe, kann ich sagen, so war es bei mir auch, ich kann dich so gut verstehen. Weil ich da Mitreden kann, und etwas Ansprache habe, weil ich auch ein Heimkind war.

Aber auf Dauer, kann ich mir es nicht ansehen, weil ich ansonsten noch verzückter werde, als ich jetzt e schon bin.

Das ist gut: Dass du noch 6 Wochen stationär dich versetzen läst, denn man lernt nie aus, und irgendwann, müssen wir doch mal „LEBEN“ können, ohne dass das Leid immer uns verfolgt. Das kann es doch nicht sein, oder?

Und ich wüsste nicht heute, was ich ohne meine Verlobte machen würde. Gut dass wir nicht allein sind.

Danke für die Glückwünsche, ich bin auch froh, nichts mehr zu trinken, und mein Körper hat jetzt seid 4 Monaten keinen Alkohol angerührt.

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 Betreff des Beitrags: Re: ...was sind meine Gedanken...
BeitragVerfasst: 20.03.2013, 14:46 
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Nein das kann es nicht sein...leben muss irgendwann wieder möglich sein. Hoffe ich zumindest. Ja das mit den Videos ist so ne Sache. Auch wenn es sich für alle Außenstehende sich total bekloppt anhört tut es mir gut diese zu sehen. Ich kann mitfühlen bzw überhaupt etwas fühlen.

Momentan jetzt kurz nach der Klinik ist nur das Problem, dass in der Klinik schon ein sehr geschützter Rahmen ist und nun zuhause triggert mich alles total und ich kämpfe gegen alles an. Sehr anstrengend!!


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 Betreff des Beitrags: Re: ...was sind meine Gedanken...
BeitragVerfasst: 20.03.2013, 20:51 
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ich wünsche dir viel viel Kraft

Vielleicht hilft des dir zu Ableckung mit uns zu chatten. Es ist nur eine Idee

lg

sonne

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 Betreff des Beitrags: Re: ...was sind meine Gedanken...
BeitragVerfasst: 20.03.2013, 23:21 
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Kann ich verstehen... Mir geht es nicht anders. Ich möchte am liebsten mit dem S*hei* nichts mehr zu tun haben.... Man sagt auch: "Die letzten 20 Jahre: Waren die Höhle, die nächsten 20 Jahren: Müssen mal Erfollge her!" Merke sehr wenig davon. Den Rest schließe ich mich an Sonne an. Ich hoffe, du kommst mal zu Ruhe

LG

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 Betreff des Beitrags: Re: ...was sind meine Gedanken...
BeitragVerfasst: 04.07.2013, 19:33 
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hi nochmal, wollte mich nach den viele lieben Worten nochmal melden. Zur Ruhe bin ich leider immer noch nicht gekommen. Ganz im Gegenteil, es wird teilweise schlimmer und ich bin dann Hilflos wie damals. Alles sagen es wird besser, ich hoffe das sehr. Diese tägliche Gefühlsachterbahn kann einen echt zermürben. Bin nun weiterhin in ambulanter Therapie und die Medis helfen einem durch den Tag.


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 Betreff des Beitrags: Re: ...was sind meine Gedanken...
BeitragVerfasst: 13.10.2014, 03:04 
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Beiträge: 795
Meine Gedanken???? :cry:
Die Aussage: " Ja ich habe überlebt"
Manchmal denke, aber zum welchen Preis, nichts erreicht,was ich wollte.
Nicht so sein,wie ich gerne wäre.
Nicht so leben,wie ich es gewollt habe.
Immer in sich eingesperrt, ein unsichtbarer Käfig, in den man zwangsweise
eingesperrt wurde!!
Ich hoffe, ich schaffe noch etwas,von den Dingen,die ich gern gemacht hätte!
Minou


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