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 Betreff des Beitrags: Kennt das jemand? Eventuell Trigger
BeitragVerfasst: 08.05.2014, 00:59 
Ich weiß garnicht, wie ich das erklären soll.
Ich bin eine Frau. Schon allein dieser Satz ist merkwürdig und ich fühle mich fremd.
Denn da gibt es zwei Anteile in mir, zwei Jungs. Jeden Tag, seit einer Ewigkeit, wünsche ich mir so sehr, ich wäre einer davon. Dann will ich alles vernichten was mich als Frau ausmacht. Manchmal ist es so stark, dass ich ganz deutlich fühle, das es mich nicht mehr gibt. Seit ich denken kann, ist das so. Es tut so weh, das mir oft sogar der Lebenswille flöten geht...
Grade eben hab ich mir gedacht, warum ich das jetzt eigentlich schreibe? Alles macht irgendwie Sinn und wird irgendwie gut. Vielleicht aber auch nicht. Vielleicht bleibt das immer so.
Aber trotzdem muss ich in diesem Körper leben. Egal in wie viele Tagträume und Dissoziationen ich falle.
Als Mann hat man es auch nicht leichter oder schwerer. Es geht um das Gefühl, als ein Junge durch die Strassen zu laufen, sich als jemand anderer zu fühlen, sich im Schaufenster zu sehen und zu sich zu fragen, ob man noch alle Tassen im Schrank hat, weil man sich abartig hässlich findet, als Frau. Das hat nichts mit dem Wunsch nach einer Geschlechtsumwandlung zu tun. Ich will mich nicht unters Messer legen oder Hormone nehmen. Darum gehts nicht.Ich weiß nicht, wer ich bin. Ich weiß nur, dass ich nicht Ich sein kann.

Hm, geht das jemanden so? Versinkt ihr auch in Tagträume, seid zu schwach um raus zu gehen und in der nächsten Sekunde wollt ihr nur noch raus (macht ihr aber doch nicht)? Wolltet ihr jemals, so sehr jemand anderer sein, dass es weh getan hat, weil es unmöglich war, euren Körper zu verlassen? Macht, oder sagt ihr manchmal Sachen, die ihr garnicht machen oder sagen wollt? Seid ihr manchmal in eurem Kopfkino und kommt nur schwer wieder raus? - und das Verlassen ist so heftig, dass ihr in der Realität garnicht mehr sein wollt?

Ich bin jetzt dreißig. Ich kämpfe, so wie wahrscheinlich jeder hier (Therapien, Klinik, sämtliche Folgen...).
Bei denen, die ich jetzt hiermit demotiviert habe, entschuldige ich mich gleich mal. Das war keine Absicht.
Hört nicht auf zu kämpfen. Es wird immer wieder besser... irgendwie.


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 Betreff des Beitrags: Re: Kennt das jemand? Eventuell Trigger
BeitragVerfasst: 08.05.2014, 07:54 
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Registriert: 02.04.2014, 16:25
Beiträge: 123
Hallo tangelsand,

Ich denke das ich deine Gefühle nachvollziehen kann.
Bei mir ist es auch so, das ich eher eine Männlicherolle einnehme, eine OP aber keinesfalls in Frage kommt.
Meistens übernehme ich auch die männlichen Verhaltenweisen in einer Beziehung, obwohl ich mit einem Mann eine Beziehung führe.

Hm, geht das jemanden so?
- Ja...

Versinkt ihr auch in Tagträume, seid zu schwach um raus zu gehen und in der nächsten Sekunde wollt ihr nur noch raus (macht ihr aber doch nicht)?
- Ich habe einen sehr starken selbst zwang zur arbeit zu gehen, aber ein "Für mich"- Rausgehen gibt es im grunde nicht. Lieber in meinem Wohnzimmer einigeln und niemanden ran lassen.
Ich hatte mal eine Zeit (so mit 13) da habe ich den gesammten Tag im Bett gelegen und ging kaum noch in die Schule. Dabei lebte ich in Tag träumen. Diese Träume waren der sicherste Ort den ich hatte. Ich habe auch viel geschrieben in dieser Zeit und mich in eine Welt hinein geträumt, die ich an manchen Tagen als echt empfunden habe und ernsthaft versucht habe beispielsweise meinen Hauptcharakter anzurufen, um mich mit Ihr zu treffen, leider wusste ich die Telefonnummer nicht. Und erst da wurde mir klar, wie Irrsinnig das war...

Wolltet ihr jemals, so sehr jemand anderer sein, dass es weh getan hat, weil es unmöglich war, euren Körper zu verlassen?
- hmm ich habe meine Seelischen schmerzen mit SVV betäubt. aber ein Körpergefühl habe ich nicht und meist ist es so, das ich auch keine Rücksicht auf meinen Körper nehme. Er ist eher das Pferd, das gehorchen muss um den Reiter, in dem Fall wohl mich, dorthin zu bringen wo er hin möchte.
Dabei setze ich Sporen und Kandarren oder was auch immer ein.
Seelisch tat es glaube ich aber den meisten hier weh sie selbst sein zu müssen.
Bei mir immer besonders, wenn ich wieder mal einen Fehler gemacht habe... Versagen...

Macht, oder sagt ihr manchmal Sachen, die ihr garnicht machen oder sagen wollt?
- In einem Anderen Treat von mir geht es genau darum. Ich tue und sage Dinge, die ich
später furchtbar bereue und teilweise abstoßend finde.
Ich sage auch meistens zu allem ja. zu jeglicher arbeit und so. Das ist meistens ein Problem, weil ich mich furchtbar übernehme..

Seid ihr manchmal in eurem Kopfkino und kommt nur schwer wieder raus?
- Ja, ich steigere mich da manchmal auch richtig rein. Und dann hab ich den Salat. ich komm nich mehr vor und nicht zurück. meistens helfen Medikamente und schlafen, auf der Arbeit geht das natürlich nicht...

und das Verlassen ist so heftig, dass ihr in der Realität garnicht mehr sein wollt?
- Das nicht mehr sein wollen, begleitet bestimmt viele von uns hier. Daran denke ich auch häufig, aber ich habe mir ein STOP in den Kopf gebaut, das ich im grunde nie übergehe. Was das ist möchte ich ungerne offen schreiben, aber es hält mich tatsächlich von schlimmerem ab. Manchmal erdenke ich mir, das ich in einer Anstalt besser aufgehoben bin, um genau diesen Realitätsverlust auszuleben, auf der anderen Seite würde das bedeuten, das ich mich wirklich aufgebe und der ganze Schmerz und der Kampf zu überleben war letztlich umsonst. Die Sehnsucht nach absoluter Ruhe ist riesig... ...aber noch nicht, noch gebe ich nicht auf!

Generell ist Realitätsverlust wohl das was uns alle hier am Lebengehalten hat. Furchtbar aber war. Wo anders konnten sich die meisten nicht verstecken.

Ich kenne deine Geschichte nicht, aber ich habe in einer Fernsehreportage gesehen, das es besonders weiblichen Überlebenden von Weiblichen Täterinnen schwer fällt, weil gerade das zudem sie werden (also zur Frau) das Feindbild da stellt. Ich denke das ist logisch...

Liebe Grüße und einen schönen Tag
Alice


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 Betreff des Beitrags: Re: Kennt das jemand? Eventuell Trigger
BeitragVerfasst: 08.05.2014, 08:50 
Hallo Alice,

danke für deine Antwort.
Das ist echt der Hammer, also das was du schreibst, hätte ich auch schreiben können.



"Meistens übernehme ich auch die männlichen Verhaltenweisen in einer Beziehung, obwohl ich mit einem Mann eine Beziehung führe."

Ich übernehme den Part zwar nicht, aber ich fühle mich in der Rolle der Frau unterdrückt und eklig. Das Resultat darauß ist die Flucht in die Vorstellung, dass ich ein Junge bin.



"Ich hatte mal eine Zeit (so mit 13) da habe ich den gesammten Tag im Bett gelegen und ging kaum noch in die Schule. Dabei lebte ich in Tag träumen. Diese Träume waren der sicherste Ort den ich hatte. Ich habe auch viel geschrieben in dieser Zeit und mich in eine Welt hinein geträumt, die ich an manchen Tagen als echt empfunden habe und ernsthaft versucht habe beispielsweise meinen Hauptcharakter anzurufen, um mich mit Ihr zu treffen, leider wusste ich die Telefonnummer nicht. Und erst da wurde mir klar, wie Irrsinnig das war..."

Genau das mit dem Schreiben habe ich auch gemacht und ich habe auch versucht ihn anzurufen...hab auch nur noch in dieser anderen Welt gelebt. Jetzt ist es nicht mehr so stark wie früher, als ich auch so dreizehn war, aber es ist trotzdem noch da. Ich hab versucht damit kreativ umzugehen und schreibe jetzt ein Buch über diese Charaktere. Das nimmt den Druck und gibt mir Abstand. Aber das Gefühl geht nicht so einfach weg.


" - hmm ich habe meine Seelischen schmerzen mit SVV betäubt. aber ein Körpergefühl habe ich nicht und meist ist es so, das ich auch keine Rücksicht auf meinen Körper nehme. Er ist eher das Pferd, das gehorchen muss um den Reiter, in dem Fall wohl mich, dorthin zu bringen wo er hin möchte.
Dabei setze ich Sporen und Kandarren oder was auch immer ein.
Seelisch tat es glaube ich aber den meisten hier weh sie selbst sein zu müssen.
Bei mir immer besonders, wenn ich wieder mal einen Fehler gemacht habe... Versagen..."

Ja, kenne ich. SVV mache ich immer noch, unterdrücke oder ignoriere körperliche Schmerzen und bin an manchen Tagen zu nix fähig. Wobei ich sagen muss, dass ich mich schon einigermaßen von der Esstörung verabschiedet hab...wenigstens etwas.
Das mit dem Versagen kann ich nachvollziehen. Ich habe das Gefühl alles was ich mache ist nix...und wird nix. Ich ziehe das trotzdem durch und versage...Fehler machen ist glaube ich was normales, was wir uns nicht verzeihen können. Jeder hat da seine Gründe, glaube ich.


" - In einem Anderen Treat von mir geht es genau darum. Ich tue und sage Dinge, die ich
später furchtbar bereue und teilweise abstoßend finde.
Ich sage auch meistens zu allem ja. zu jeglicher arbeit und so. Das ist meistens ein Problem, weil ich mich furchtbar übernehme.."

Ich arbeite zur Zeit nicht viel. Aber früher habe ich auch meistens Ja gesagt. Jetzt mache ich das nicht mehr. Wenn ich was anderes vor hab, hab ich was anderes vor...Das muss einfach sein.


" - Ja, ich steigere mich da manchmal auch richtig rein. Und dann hab ich den Salat. ich komm nich mehr vor und nicht zurück. meistens helfen Medikamente und schlafen, auf der Arbeit geht das natürlich nicht..."

Was für Medikamente bekommst du denn, wenn ich fragen darf?
Eine Psychiaterin wollte mir mal Anti depressiva (Name vergessen) verschreiben. Vom dem Zeug wurde mir schlecht und ich habs nicht mehr angerührt...ich bin nicht so überzeugt von Medis...Helfen die wirklich das es besser wird? Ich meine, ich habe früher Drogen genommen, gesoffen und gekifft ohne Ende und das hat es teilweise nur verschlimmert. Klar Medis sind was anderes...aber doch auch Drogen, oder? Ich glaube Medis helfen viellleicht für den moment? Ich habe eine Freundin die seit über zwölf Jahren dieses Zeug nimmt, immer wieder wechselnde Medi.einstellung. Sie ist total lebensunfähig, weiß nichts mit sich anzufangen und ist total depressiv und irgendwie neben der Spur. Wenn sie die Medis absetzen will, funken ihr die Ärzte dazwischen und sie bekommt von der Thera. Ärger. Ist das normal? Sie hatte auch schon Haarausfall wegen diesem Zeug...und jetzt habe ich das Gefühl kriegt sie langsam Verfolgungswahn...

" - Das nicht mehr sein wollen, begleitet bestimmt viele von uns hier. Daran denke ich auch häufig, aber ich habe mir ein STOP in den Kopf gebaut, das ich im grunde nie übergehe. Was das ist möchte ich ungerne offen schreiben, aber es hält mich tatsächlich von schlimmerem ab. Manchmal erdenke ich mir, das ich in einer Anstalt besser aufgehoben bin, um genau diesen Realitätsverlust auszuleben, auf der anderen Seite würde das bedeuten, das ich mich wirklich aufgebe und der ganze Schmerz und der Kampf zu überleben war letztlich umsonst. Die Sehnsucht nach absoluter Ruhe ist riesig... ...aber noch nicht, noch gebe ich nicht auf!"

Ja, ich hatte auch schon mal den Gedanken mich einweisen zu lassen. Ich gebe mich dem hin, indem ich das Buch schreibe, oder male und somit Abstand und Objekivität zu den Tagträumen und Charakteren zu bekommen. Das ist es was mich am leben hält, glaube ich. Ohne das...hm, vielleicht wäre ich schon tot oder tatsächlich in einer Anstalt.

Ich finde dich mutig. Kann ich jetzt so sagen, ich kenne dich ja nicht und weiß nichts von dir, aber das was du schreibst kenne ich. Es hätte von mir sein können. Ich finde gut, dass du nicht aufgibst.


"Generell ist Realitätsverlust wohl das was uns alle hier am Lebengehalten hat. Furchtbar aber war. Wo anders konnten sich die meisten nicht verstecken."

Genau.

"Ich kenne deine Geschichte nicht, aber ich habe in einer Fernsehreportage gesehen, das es besonders weiblichen Überlebenden von Weiblichen Täterinnen schwer fällt, weil gerade das zudem sie werden (also zur Frau) das Feindbild da stellt. Ich denke das ist logisch..."

Das trifft zu. Es war eine Frau (die wichtigste Bezugsperson überhaupt, dessen Bezeichnung mir schwer fällt auszusprechen) und ein Mann. :wall

Ich danke dir Alice. Einen wunderschönen Tag auch dir.





Liebe Grüße und einen schönen Tag
Alice[/quote]


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 Betreff des Beitrags: Re: Kennt das jemand? Eventuell Trigger
BeitragVerfasst: 09.05.2014, 07:46 
Offline

Registriert: 02.04.2014, 16:25
Beiträge: 123
Huhu!

""Meistens übernehme ich auch die männlichen Verhaltenweisen in einer Beziehung, obwohl ich mit einem Mann eine Beziehung führe."
Ich übernehme den Part zwar nicht, aber ich fühle mich in der Rolle der Frau unterdrückt und eklig. Das Resultat darauß ist die Flucht in die Vorstellung, dass ich ein Junge bin."

- Es war eher so, Ich verputze die Wände und er zählt die Steckdosenim Haus.(Mal so als aktuelle Beispiele)
Ich bin die die Anpackt und die maskulinen Arbeiten übernimmt.
Er streicht eine Wand und ich schleppe die Baumaterialien die Treppe hoch.


"Genau das mit dem Schreiben habe ich auch gemacht und ich habe auch versucht ihn anzurufen...hab auch nur noch in dieser anderen Welt gelebt. Jetzt ist es nicht mehr so stark wie früher, als ich auch so dreizehn war, aber es ist trotzdem noch da. Ich hab versucht damit kreativ umzugehen und schreibe jetzt ein Buch über diese Charaktere. Das nimmt den Druck und gibt mir Abstand. Aber das Gefühl geht nicht so einfach weg."

- Ich habe bei sowas immer das Problem des realitätsverlustes. Ich mache Musik und während ich singe, gibt es mich garnicht mehr wirklich. Auf der anderen Seite höre ich unheimlich gerne meine eigene Musik und meine Singstimme (hört sich sehr hochnäsig an, ich weiß...) weil sie mich beruhigt. Die ist allerdings 100%weiblich und soll es um gottes willen auch bleiben. Ich denke manchmal das ist die Stimme meiner Seele. In diesem Moment bin ich mir wieder einig mit mir selbst.
Beim schreiben gehen meine Ansichten wieder strk außeinander.
Ich habe sehr gewaltätige anteile in mir, die sich beim schreiben vielleicht entladen, allerdings auch planerisch aktiv sind weshalb ich es ein wenig Ablenke inzsciehn Geschichten zu schreiben... Am ende bringt mich das auf noch zu Planungen...


"Ja, kenne ich. SVV mache ich immer noch, unterdrücke oder ignoriere körperliche Schmerzen und bin an manchen Tagen zu nix fähig. Wobei ich sagen muss, dass ich mich schon einigermaßen von der Esstörung verabschiedet hab...wenigstens etwas."

- Ich weiß wie schwer das ist und wirklich komplett clan bin ich nicht was das SVV und das Essen angeht (bzw. die Störung) aber versuch es weiter. Du schaffst es damit aufzuhören, da bin ich sicher. Das besprech ich auch gerne noch mal mit dir im detail. Wir müssen das schaffen unzwar für UNS!


"Das mit dem Versagen kann ich nachvollziehen. Ich habe das Gefühl alles was ich mache ist nix...und wird nix. Ich ziehe das trotzdem durch und versage...Fehler machen ist glaube ich was normales, was wir uns nicht verzeihen können. Jeder hat da seine Gründe, glaube ich."

- ja immer weiter rein klotzen und am ende wissen das es niemals gereicht hätte.. Das ist furchtbar. Diese woche sind es wieder 5 Überstunden mehr geworden... trotzem werde ich nächste woche genauso arbeiten... bis ich wieder zusammen breche. Burnout ist irgendwie anscheinend das Ziel des ganzen, denn dann hab ich eine Entschuldigung vor mir selbst...


"Ich arbeite zur Zeit nicht viel. Aber früher habe ich auch meistens Ja gesagt. Jetzt mache ich das nicht mehr. Wenn ich was anderes vor hab, hab ich was anderes vor...Das muss einfach sein."

- Ich wünschte ich wäre an dem punkt. Mir sagen nur immer alle "Du bist so mutig/stark" und wahrscheinlich mach ich es genau deswegen. Nicht um meinet willen sondern um das gefühl los zu werden ein Verlierer zu sein. Ein Nichtsnutz. Ich ahbe gelernt "Du bist das Wert was du leistest" wenn ich versage bin ich nichts wert. Dann habe ich auch keine Daseinsberechtigung...


"Was für Medikamente bekommst du denn, wenn ich fragen darf?"

- Das schreib ich dir Privat


"Eine Psychiaterin wollte mir mal Anti depressiva (Name vergessen) verschreiben. Vom dem Zeug wurde mir schlecht und ich habs nicht mehr angerührt...ich bin nicht so überzeugt von Medis...Helfen die wirklich das es besser wird? Ich meine, ich habe früher Drogen genommen, gesoffen und gekifft ohne Ende und das hat es teilweise nur verschlimmert. Klar Medis sind was anderes...aber doch auch Drogen, oder? Ich glaube Medis helfen viellleicht für den moment?"

- Ja, ich bin auch gegen Medikamente. deswegen habe ich auch nur Notfall medikamente, die helfen wie du gesagt hast eben in dem Moment, aber ich kenne auch menschen die damit deutlich besser leben und die damit ihr leben auf die reihe bekommen. Manche können das, andere nicht. Ich gehöre nicht zu denen die mit Medikamenten zurecht kommen. Aber ich verstehe das, wenn man das braucht.


"Ja, ich hatte auch schon mal den Gedanken mich einweisen zu lassen. Ich gebe mich dem hin, indem ich das Buch schreibe, oder male und somit Abstand und Objekivität zu den Tagträumen und Charakteren zu bekommen. Das ist es was mich am leben hält, glaube ich. Ohne das...hm, vielleicht wäre ich schon tot oder tatsächlich in einer Anstalt. "

- Da hast du mich falsch verstanden glaube ich. ich meinte der Depression hingeben, noch tiefer in diese erträumten Welten eintauchen. Noch Depressiver werden und am ende nicht mehr da sein. Vielleicht die Hülle, aber die Seele hat sich letztlich selbst gefressen....


"Ich finde dich mutig. Kann ich jetzt so sagen, ich kenne dich ja nicht und weiß nichts von dir, aber das was du schreibst kenne ich. Es hätte von mir sein können. Ich finde gut, dass du nicht aufgibst."

- ...und ich hoffe das auch du nicht aufgibst!
Ich bin gerne für dich da, wenn du mal jemanden brauchst, vorallem, weil ich mich dir verbunden fühle...


"Das trifft zu. Es war eine Frau (die wichtigste Bezugsperson überhaupt, dessen Bezeichnung mir schwer fällt auszusprechen) und ein Mann."

- Auch dazu schreibe ich dir gerne noch Privat ein paar Sätze.


Liebe Grüße
Alice


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 Betreff des Beitrags: Re: Kennt das jemand? Eventuell Trigger
BeitragVerfasst: 24.05.2014, 23:37 
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Registriert: 08.12.2013, 12:31
Beiträge: 1512
Hallo tangelsand,

ja, das kenne ich und du schreibst, wo ich grade selbst drin feststecke - u.a. - und keine Worte für finde :cry:

in deinem ersten Anfangstext finde ich mich total drin wieder. Bin grade nicht in der Lage mehr drauf einzugehen, weil ich mich selbst nicht ordnen kann.

Alice-D. hat geschrieben:
Hallo tangelsand,

Ich kenne deine Geschichte nicht, aber ich habe in einer Fernsehreportage gesehen, das es besonders weiblichen Überlebenden von Weiblichen Täterinnen schwer fällt, weil gerade das zudem sie werden (also zur Frau) das Feindbild da stellt. Ich denke das ist logisch...

Alice


das wäre eine Erklärung. Das habe ich schon öfter gehört und mein Kopf stimmt der Aussage sofort zu!
Meine Gefühle weigern sich das so anzunehmen und fühlen sich einfach scheußlich.

Ich bin weiblich. Ich bin Mutter.
Aber ich sehe mich nicht als Frau. Hasse mich als Frau. Je größer meine Oberweite ist, desto schlimmer ist es für mich. Ich sage mir dann immer, dass es rein körperlich schlimmer ist. Schmerzender Rücken, unpraktisch, BHs teurer, Arme verschränken schwierig, immer wieder im Weg. Aber wenn ich den Satz so vor mir sehe, ist es wohl doch eher ein den Körper nicht annehmen können als weiblich.

ich mag/kann mich auch gar nicht gern in Kleidern sehen. Das bin dann nicht ich, sieht so schrecklich, so verstellt aus.
Am wohlsten fühle ich mich in Schlabberklamotten. Möglichst viel zu oder so. Möglichst sportlich-leger. Bloß nicht auffallen, aber auch nicht so gammlig, dass es dadurch auffällt. Gesellschaftstauglich, auf keinen Fall wie Frau, nur weiblich. Zu männlich gekleidet würde ja wieder auffallen.


Als Kind wollte ich immer ein Junge sein. Wenn ich bei dem Namen gerufen wurde, wie ich als Junge geheißen hätte, wurde ich wütend und fand das schrecklich. Meinen Namen als Mädchen, so wie ich heiße mag ich auch gar nicht. Ich würde so gerne anders heißen und weiß gar nicht wie.
Ich wäre gern Richtung nicht so weiblich, aber doch weiblich, aber bloß keine Frau. Aber auch kein Mädchen. Irgendwo so eine Zwischenstufe, neutraler irgendwie :doo:


Schreiben habe ich auch ganz viel gemacht. Verdränge es jetzt nur grade daran zu denken, weil die Gefühle, die mich zum Schreiben gebracht haben, so schlecht, so niederschmetternd sind, dass ich sie jetzt nicht fühlen möchte. Kann grade nciht damit umgehen, weil so viel anderes bei mir los ist und ich eh schon in die Zeit getriggert bin. Kenne es nur zu gut.
Auch mit SSV und deswegen verdränge ich die Gefühle grade, die ich mit dem Schreiben von damals verbinde, weil SSV nach dem Schreiben kam, wenn es nicht mehr ausgereicht hat.

ich darf grade auf keinen Fall in die Zeit zurückfallen und falle doch immer wieder und kann so gar nicht damit umgehen. Fühle mich momentan so lebensunfähig und völlig daneben :wall


wenn ich mir einen Körper aussuchen könnte, dürfte er auf keinen Fall männlich sein, müsste weiblich sein. Auf keinen Fall Kinderkörper, auf keinen Fall Frau, irgendwie dazwischen, aber pubertierend auch nicht. Schon in Richtung mit Jungsanteilen, also doch männlich, aber ich würde weder Junge noch Mann sein wollen. Weiblich-neutral irgendwie.

Denke in letzter Zeit öfter drüber nach, weil mir so wie es grade ist, ich so gar nicht mit meinem Körper klar komme. :cry:

_________________
Reden ist Silber, Schweigen ist Gold... und wer bezahlt (dafür)?


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 Betreff des Beitrags: Re: Kennt das jemand? Eventuell Trigger
BeitragVerfasst: 01.06.2014, 00:13 
Hallo unterwegs!

Das ist ein schöner Username. Ich wäre gern unterwegs.

Ich habe dich gelesen und weiß grad nicht was ich antworten soll.

"Es ist zu irgendswas nütze" - beamt sich grad in meine Gedanken. Was immer das heißen soll.

Mehr fällt mir leider nicht ein. Ich weiß was du meinst.

Bin selbst grad ein bisschen verzweifelt.

Liebe Grüße, tangelsand.


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