Gegen - Missbrauch e.V.

Kennt ihr das auch so oder wie ist das bei euch?

Der Unterschied bei mir zwischen Flashback und Erinnerung:

wenn ich mich erinnere, weiß ich wo ich bin, wer ich bin, in welcher Zeit ich bin und dass es eine ERINNERUNG ist, etwas das war, etwas das ich verarbeiten kann, etwas das geschehen ist, aber nur weil es vorbei ist deswegen nicht weniger schlimm war... Meine Seele ist bei mir, der Kopf erinnert sich.

Wichtig ist dass ich die Erinnerungen aufschreibe oder jemandem mitteile, bevor sie wieder "weg" sind und sich dann unverarbeitet unangetastet verzogen oder verdrängt, sonst als Flashback wieder kommen

im Flashback FÜHLE ich die Situation, erlebe Handlungsweisen, Reaktionen, Ängste wieder, kann sie nicht steuern und bin für den Moment darin gefangen. Vielleicht weiß der Kopf noch wo ich bin oder in welcher Zeit, aber ich FÜHLE mich in einer anderen Zeit.
Meine Seele ist woanders und mein Kopf hofft, dass jemand aus der neuen Zeit, die Gefühle durch positives Handeln in der alten Zeit ändern kann, aber selbst ändern kann der Kopf nichts, denn der Körper reagiert, wie es ihm zum Überleben geholfen hat

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Reden ist Silber, Schweigen ist Gold... und wer bezahlt (dafür)?

Gute Frage, danke

Mh, also ich dachte immer, dass ich mich nur erinnere, aber so wie du es beschreibst, scheint es bei mir doch eher Flash zu sein.
Ich erinnere mich an die Vergh. sehr gut und naja ich fühle mich zwar nicht so, als ob ich dort wäre, aber gleichzeitig bin ich auch nicht weg.
Mein GEhirn ist darin gefangen und man muss mich von außen zurück holen-selten, dass ich es selber schaffe-.
Mh, trotzdem sind es für mich ERinnerungen, weil ich ja eben nicht voll in der Situation drin bin, glaub ich.
Ach weiß auch nicht, sorry
Finde deine Frage sehr interessant und bin gespannt, wie es andere beschreiben.

babas

Danke für deine Antwort.
Von Flashbacks, dass es das überhaupt gibt, wusste ich auch erst seit ich darüber gelesen habe und seit ich darin steckte und die Beschreibungen dazu passten, was ich den Momenten fühle.

In letzter Zeit kam es vor, dass eine Psychologin (kur) von Flashback sprach und ich mich aber nur wie in einer Erinnerung fühlte und umgekehrt. Jemand nahm mich nicht ernst, weil es ja nur eine Erinnerung und vorbei war und ich das aber schlimmer empfand, weil ich in dem Moment viel mehr drin steckte und nur anders wieder rauskam und weil ich diese "Erinnerung" eben nicht so leicht wegschieben, wegdenken konnte, eben weil ich darin steckte.

Mit einer Erinnerung bin ich irgendwie auch nicht so eng verbunden und dann kann ich auch selbst zu mir sagen, dass ich die erst mal wieder vergesse, weil ich im hier und jetzt bin.
Wenn ich nach oder in einem Flash bin, tut es umso mehr weh, wenn jemand sagt, ich solle die Vergangenheit ruhen lassen, Weil das hab ich ja, bis mich was dahin zurückgeworfen hat.

den meisten kann ich das eh nicht begreiflich machen. Aber so ein paar wenigen, die mich da auch begleiten, wenn ich Glück habe auch bald eine Therapeutin, dann würde das die Kommunikation schon erleichtern, wenn ich das so deutlich unterscheiden kann und auch so erklären kann.

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Hallo ihr lieben,

Ich kenne Erinnerungen als etwas rellativ emotionsloses kontrollierbares.
Flahbacks sind bei mir auch mit Gefühlen verbunden, beispielsweise habe ich als Kind viel gefroren. Das resultat ist also:
ich erinnere mich das ich gefrohren habe
oder
ich friere wirklich.

letzteres würde ich als Flahback bezeichnen.
Hinzu kommt ein Film, den ich nicht stoppen kann.
Also sowas wie "absolut unkontrollierte Erinnerungen" + "Starke fast übermächtige Emotionen".

Für mich steht am ende von unbehandelten Flashbacks(Medies einnehmen oder Skills ausüben, wenns noch geht) meist ne Dissoziation weil das Hirn den Stecker gezogen hat...

Liebe Grüße
Alice

Hallo Alice
Also diese Filme, die man nicht stoppen kann, kenne ich auch. Erinnerungen in denen man gefangen ist , doch so wie du schreibst, eben dass du frierst, wenn die Erinnerung kalt kommt (falls ich das richtig verstanden hab), hab ich nicht.
Ich glaub, bei mir sind die Gefühle zum größten Teil abgespalten und die GEfühle zu den Erinnerungen sind sowieso nicht wirklich vorhanden-denk-
Trotzdem würde ich laut Theras dissen(das würden sie mir ansehen).
Bin jetzt echt unsicher was ein Flash ist und was nur ERinnerungen sind.
Könntest du mir das vielleicht nochmal genauer erklären Alice??

babas

Huhu!
Also noch mal gaanz langsam

Bei Mir:

Erinnerung: Emotionslose, Sachliche Erinnerung der Geschehnisse. Hier ist es auch möglich Geschehnisse platt dar zu legen.

Flashbacks: Hoch Emotionales (kälte, wärme, wut, Angst, usw.) nacherleben der Situation, ohne die Möglichkeit sich abzulenken oder diesen Gedanken Film stoppen zu können, allerdings bleibt eine gewissen Ansprechbarkeit vorhanden (Mal mehr mal weniger). Ich bin zu dieser Zeit meist auch in einer sehr Kindlichen Gedankenstrucktur gefangen (Ich bin nicht Multi, aber bin auch nicht in der Lage, zu dieser Zeit "Erwachsen" zu handeln, meist verliere ich hier die möglichkeit zu sprechen, kann mich aber durch schreiben o.ä. äußern).

Dissoziiren: Komplettes wegtreten. Die Zeit kann ich im grunde nicht beschreiben. Nur wie es anfängt und wie es aufhört. Mein Sichtfeld verängt sich, ich kann meine Beine nicht mehr spüren und dem entsprechend nicht laufen, meine Hände verkrampfen sich (beides passiert vermehrt auf der linken Körperseite) mein Kopf sinkt nach links unten. der Komplette Körper verkramft und irgendwann ist nichts mehr da. Ein bisschen wie wenn man traumlos schläft. das "aufwachen" ist allerdings meistens sehr schmerzhaft mit weinkrämpfen, die allerdings emotionslos ablaufen verbunden. Danach habe ich häufig schmerzen in den Händen und den Beinen von übermäßigen verdrehen und anspannen.

Das erste, also das bloße erinnern ist eine "einfache" Sache.

Bei Flashbacks nehme ich bereits etwas ein, um das Gedankenkarusell anzuhalten.

Sollte ich merken das ich dissoziire, versuche ich rechtzeitig jemandem bescheid zu sagen und nehme meine Medikamente, denn es besteht die gefahr, das ich umfalle oder mich anderweitig ausversehen verletze (Kein SVV, wäre mit den Händen auch garnich möglich)


Liebe Grüße
Alice

Danke Alice
Mh, bin mir nur jetzt grad nicht sicher, was genau bei mir ist-grübel- . Denke irgendwie ein Mischmasch oder so. Doch dass Dissen ist zum Glück nicht so extrem wie bei dir und die Flash sind bei mir demfall keine Flash sondern nur Erinnerungen wo ich nicht raus komme. Ist als ob ich klein wäre und eben voll in der Erinnerung hänge. In der Therapie ist das oft so, dass ich plötzlich ne Erinnerung hab und darin mit dem Blick gefangen bin. Irgendwie so halt.

Naja, zum Glück eher harmlos. Und doch komme ich nicht wirklich klar, bin schnell sehr müde und manchmal tut die doofe KLeine in mir sehr weh oder eben die Vergh., dann ist es wieder mal tot innen, dann wieder total schmerzhaft. Tja eben eine Achterbahn, die aber sehr niedrig fährt, denn richtig in die Höhe geht es leider nicht.

Liebe Grüße und DAnke noch mal
babas

Danke für die ausführliche Beschreibung!

Kann einschlafen auch eine Form von Dissoziation sein?
Früher und auch heute noch schlafe ich in manchen Situationen ein. Nicht richtig, aber ich werde plötzlich ganz müde, mir fallen die Augen zu. Je nach Situation bekomme ich dumpf noch etwas mit, manchmal gar nicht.

Früher habe ich mich oft gewundert, weil ich nicht wusste woher es kam. Dachte es läge an zu wenig Schlaf, an sehr unruhigem Schlaf. Es war häufig und in sehr unterschiedlichen Situationen, die eines gemeinsam haben: entweder unangenehm waren oder mit intensiven Gefühlen verbunden waren (egal ob gute oder schlechte)


Jahre lang ging es mir dann gut und jetzt da die Flashbacks angefangen haben, fängt es wieder an. Selten, aber doch.
Meist in Situationen körperlicher Nähe.
Auch bei einer Form von Nähe, dass mir jemand dabei zuhört und ich zwischen Schweigen und Erzählen schwanke. Ich wache immer wieder auf, wie um zu gucken, ob die Person noch da ist und schlafe dann wieder wie ein, weil ich in dem Moment dann in Sicherheit bin, das (freiwillige) Erzählen anstrengt und das Einschlafen auch eine Art Flucht ist.

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hi unterwegs
Interessante Frage. Würd mich auch interessieren, denn bei mir ist es genau so. Immer wenn schwierige Themen sind oder sonst irgendwas anstrengend ist wie z.b. ein Gespräch, dann klinke ich mich irgendwie aus. Also natürlich nicht bewusst oder absichtlich, aber ich werde eben plötzlich auch schrecklich müde und gähne auch meinstens ständig und bin dann auch nicht ganz. Ich meine, das nicht Ganz sein bzw. eben nicht Teil der Umgebung sein, kenne ich eh oft(keine Ahnung was das ist), doch wenn ich eben bei Gesprächen so müde werde, dann prallen alle Worte voll ab und ich kann nichts mehr in mir aufnehmen.
Also schließe ich mich dir mit der Frage an Alice an, wenn ich darf.

babas

Huhu,

also ich dissoziiere nicht und hab auch nicht solche Erlebnisse. Aber wenn ich viel geweint habe oder anderen unangenehmen Stress gehabt habe, schlaf ich auch ein. Ich denke, im Schlaf wird einfach alles am allerbesten verarbeitet und innere Dinge können eben auch erschöpfen.

LG,

Pu

Hallo,

hmm ok.. ja das mit dem müde werden kenne ich auch. ob das eine Flucht ist weiß ich nicht genau, aber hört sich plausiebel an.
Meine Thera hatte immer wenn ich gegähnt habe gesat: "Jetzt kommen wir zu etwas wichtigem!"

hmm kann schon sein, das man dann abschaltet. Aber erinnern ist auch sehr anstrengend finde ich..

Aber im Arm oder so, also in "Sicherheit" einzuschlafen würde ich vom "Stress"-Schlafen unterscheiden.

@Unterwegs: Klar schaust du nach, ob es überhaupt noch sicher genug ist zu schlafen, das find ich recht sinnig. Da entfliehst du ja nicht der Situation sondern hast endlich das Gefühl auch mal beruhigt schlafen zu können (zwar mit zweifel, aber doch).

Aber genau beantworten kann ich das auch nicht... Ich weiß nur, das dieses "Stress"-Schlafen sich bei mir zumindest anders anfühlt als das dissoziiren, was ich sonst so kenne, vielleicht aber auch nur, weil es langsamer und über das Gefühl "Müdigkeit" geht.

Liebe Grüße
Alice

Heute Nacht kam mir ein Bild in den Sinn, wie ich es für mich beschreiben könnte. Was meint ihr dazu?

Eine Erinnerung ist wie ein Blättern im Fotoalbum. Man kann es sich anschauen, beiseite legen, es ist oft "2D", ich nehme meine Umgebung darum herum wahr, sehe aus den Augenwinkeln wo ich bin, wer in real bei mir ist, kann drüber reden oder andere daran teilhaben lassen in dem ich das Buch zeige, echte Fotos dazu hole, aufblicke und jemandem direkt in die Augen sehe, Bilder aus dem Album abskizziere, andere die bei mir sitzen ihr Fotoalbum zeigen (erzählen oder echte Fotos dazu holen).


bei einem Flashback bin ich von einem Moment zu einem anderen in einer Zeitreise. Entweder direkt in dem Ort von damals drin. Alles ist so, als würde es in diesem Moment geschehen. Wo mein Körper in Real steht, weiß ich nur schwerlich eher als von wo aus ich in die vergangene Situation, ins Geschehen hinein teleportiert wurde.
Wenn ich im Geschehen bin, kann ich mich manchmal erinnern, wie es weiter ging oder kann mich eher zurück in die Zukunft (ins Aktuelle) teleportieren, weil ich eine Orientierung habe.
Dann sehe ich alles nicht nur wie in einem Film (das wäre ja wieder nur vor mir), sondern stecke mitten drin, um mich herum, wenn ich mich umdrehe, ist der Ort von damals, nicht das wo ich eigentlich bin.

Am schlimmsten fand ich die rein emotionalen Flashbacks. Ohne Erinnerung dazu. Nur eine Flut von Gefühlen und einen Teleport in eine verlassene Moorlandschaft, in der ich einzusinken drohte. Umhüllt von Gefühlen. Kälte, eisiger Wind, Übelkeit...
Gefühle von früher, die ich wegen des Schmerzes nicht fühlen konnte/durfte, weil ich um das Geschehen damals zu überstehen alles mit dem Kopf abgespeichert habe.
Die Gefühle ohne weitere Anhaltspunkte Ereignissen zu zu ordnen ist umso schwieriger.

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Reden ist Silber, Schweigen ist Gold... und wer bezahlt (dafür)?

Hallo unterwegs,

Ja, ich denke so kannst du es umschreiben.



Liebe Grüße
Alice