Gegen - Missbrauch e.V.

Kennt ihr das? Manchmal ist alles prima. Tagelang, wochenlang, monatelang..... Und plötzlich....

Ein Jahrestag steht bevor. Nicht, dass alles an einem einzigen Tag passiert wäre. Knapp 20 Jahre kann man nicht auf einen Tag herunterbrechen. Aber ein sehr einschneidendes Erlebnis geschah an dem Tag. Ein Horrortag! Ein Tag, der nun schon über zehn Jahre zurückliegt. Manchmal geht es mir an dem Tag gar nicht so schlecht. Manchmal geht er einfach so vorbei, sogar ohne weh zu tun. Und manchmal, so wie jetzt, ist es schon im Vorfeld schlimm. Ich habe das Gefühl, ich platze, weil ich so voller Gefühle bin. Deshalb muss es hier jetzt einfach mal raus. Ich versuche es mit Ablenkung, aber auch damit komme ich irgendwann an Grenzen.

Ich habe lange, lange an dem Thema gearbeitet und weiß, dass auch dieser Tag vergehen wird. Die Gefühle haben sich geändert. Von Ohnmacht und Hilflosigkeit zu unbändigem Zorn und einer abgrundtiefen Wut. Das ist gut so, das kann ich packen, damit kann ich arbeiten. Und doch kommen an einem solchen Tag so viele Gefühle zusammen, dass ich nicht weiß, wohin damit. Vielleicht hat sich der Tag auch verändert, weil ich mich nun besser verstehe und begreife, wieso das alles so passiert ist. Das macht es aber gerade nicht besser, eher schlimmer. Das erste Mal seit Jahren wünsche ich mir heute meine Therapeutin an die Seite. Ich möchte an dem Tag nicht allein sein, habe aber keinen, der da ist, der davon weiß.

Manchmal höre ich von Leuten, dass ich so stark wäre. Ja, ich habe viel geschafft - ich habe z.B. überlebt! Und trotzdem fühle ich mich in diesen Momenten so klein und einsam. Dann fühle ich alles, aber keine Stärke.

Das klingt alles wirr, musste aber einfach mal von meiner Seele. Und irgendwann wird auch dieser Tag vorbei sein.......

ja, das kenne ich. Dieses Jahr ging es mir auch schon so.

*mehr bin ich grade nicht in der Lage zu schreiben zu denken*

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Reden ist Silber, Schweigen ist Gold... und wer bezahlt (dafür)?

Diese Tage, sie werden irgendwie wohl immer bleiben, wichtig ist vielleicht, dass du etwas planst, was du gerne machst, dich mit jemanden umgibst, der dir Halt geben könnte, damit du die Schwere nicht alleine ertragen musst (er muss zwangsläufig nicht deine Geschichte kennen, es reicht schon, wenn einfach jemand in Reichweite wäre, der deine Gedanken ein wenig aufwirbelt). Einfach zu schauen - was tut mir gut, was brauche ich.
Und kommen doch Gedanken und Gefühle, die du mit niemanden teilen kannst, in der Realität, dann ist hier immer noch ein Ort, wo deine Worte Platz finden können.