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 Betreff des Beitrags: Reden/ Schreiben
BeitragVerfasst: 30.01.2015, 16:48 
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Registriert: 18.04.2014, 21:16
Beiträge: 309
Hallo,

zu dem Thema mache ich mir gerade sehr viele Gedanken.

Ich würde sehr gerne vergleichen, was die Vor- und Nachteile vom Reden bzw. Schreiben über schwierige Themen sind.
Bisher habe ich viel mehr geschrieben, als geredet, deshalb kann ich es bisher eher aus dem Blickwinkel betrachten.

Schreiben ist für mich einfacher, weil ich meine Gedanken dabei besser sortieren kann. Wenn ich jemandem schreibe, kann ich so auch besser rüberbringen was ich "sagen" :lol: möchte.
Ist durch das Schreiben mehr Abstand vorhanden? Für mich kann das Schreiben aber auch schwer sein. Kann auch nicht alles schreiben. Und wenn jemand mir schlimmes schreibt, fühlt es sich trotzdem überhaupt nicht gut an - ist das derselbe Effekt wie beim Reden?

Warum soll das Reden denn besser sein?
Was sind die Vorteile vom Reden?
Wie schafft ihr es, zu reden?

Beim Reden kann man vllt direkter, "wahrer" für jemanden da sein? Ich denke halt, man kann das auch beim Schreiben.
..Aber was ist, wenn man auch ein bisschen Angst vor der Nähe hat, vertraut man doch nicht? Steckt das dahinter, vor dem "sich-nicht-trauen-zu-reden-aber-schreiben-können"?

Passt in irgendeiner Hinsicht dann der Satz "manchmal braucht es keine Worte"? Ne, Worte sind ja bei beidem, Reden und Schreiben, vorhanden. Aber sind geschriebene und gesprochene Worte wirklich etwas so unterschiedliches?

Ist Schreiben vllt ein erster Schritt zum Reden? Nachdem ich z.B. 2 Wörter auf einen Zettel geschrieben und jemandem gezeigt habe, konnte ich sie auch aussprechen. Aber aussprechen ist ja nicht gleich wirklich drüber reden.

Würd mich über eure Gedanken dazu freuen ;)

LG


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 Betreff des Beitrags: Re: Reden/ Schreiben
BeitragVerfasst: 30.01.2015, 18:14 
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Registriert: 08.12.2013, 12:31
Beiträge: 1512
diese Gedanken mache ich mir auch oft, machte ich mir oft, weil ich den Unterschied selbst auch gemerkt habe.

Also
es kommt sehr auf die Person an, wer es ist, wie die Person reagiert (Erfahrung mit der Person)
wie weit ist die Person weg usw. wie oft sehe ich die Person.

Einer Freundin schreibe ich viel. Entfernt und ich kann sie nacht um 3 Uhr morgens direkt anschreiben. Mit einer anderen Freundin rede ich mehr. Sie hat kein Internet, wir sehen uns häufiger und bis ich alles aufgeschrieben und ausgedruckt und sie dann gelesen hätte...


dann habe ich gemerkt, es ist sehr unterschiedlich, wie ich mich grade fühle, wie es mir grade geht und worum es grade geht.
Manches kann ich NUR schreiben, weil es dann in dem Moment rauskommt, aus mir rauskommt, ohne Bewusstsein, was ich da schreibe, weil ich beim Reden sprachlos wäre oder mich schämen würde, Angst vor der direkten Reaktion habe, es noch zu tief drinnen steckt. Schreiben war schon früher mein Ventil. Wobei ich früher verschmlüsselt geschrieben habe, Metaphern und so. Eine Freundin hat mich gelehrt, auch ohne Metaphern zu schreiben, was ich fühle und je nachdem "wer" (ich bin eine Person, aber mal fühle ich mich im/nach einem Flashback wie als Kind oder Jugendliche oder eben als Erwachsene) grade fühlt, kann-darf ich ihr das auch schreiben und wir haben einen Weg gefunden, das zu markieren. Weil als Erwachsene würde ich mich dafür schämen (habe mich sehr lange geschämt) mich wieder als Kind zu fühlen. Seit ich weiß, dass das geht, ist es besser geworden.

Was anderes kann ich nur reden, nur sagen. Es gibt dann zwar "Zeugen", aber es ist nichts nachweisbar.

Geschrieben ist es schwarz auf weiß. Manches kann ich gar nicht sortieren oder so erfassen, dass ich es schriftlich in Sprache bringen kann, weil so Mimik und Gestik nicht in Sprache zu bringen sind und ohne das klingt es so trocken, so, anders, nicht nachzuvollziehen.
Das ist auch ein Vorteil von Reden. Bisher war es lange ein Nachteil, weil es die falschen Menschen waren. Seit ich Menschen um mich habe, die das verstehen und geduldig mir zu hören (nicht nur behaupten dass und es doch nicht tun / oder mich ständig unterbrechen und/oder unter Druck setzen), also welche die mir wirklich zu hören, da tut mir deren Mimik und Gestik gut, auch Blicke. Davor hab ich am Anfang immer viel Angst, weil Blicke und so so viel ausdrücken. Jetzt bei manchen Menschen Geduld und Wärme. Das fühlt sich dann gut an.

Beim Schreiben ist es so, manches kann ich nicht mal auf den Computer schreiben, weil es dann ja sichtbar wird, ausdrucken noch weniger, weil es dann sichtbar wird, auch für andere, auch für mich, ich kann irgendwann drüber stolpern. Es darf nur etwas geschrieben, nachhaltig festgehalten, sichtbar gemacht werden, was ich mir 100% sicher bin, beweisen! kann. Was ich nicht beweisen kann, wo ich mir nicht sicher bin ganz tief drinnen, kann ich gar nicht schreiben, geht nicht aus mir raus.
Beim Reden kann ich je nach Person auch dazu sagen, dass ich mir nicht sicher bin, zusammen rekonstruieren, was "logisch" / "psychologisch" wäre, Zweifel aussprechen oder so.

Bei manchem brauche ich es aber mich dabei zu verstecken, habe nicht die Stimme dafür. Dann ist schreiben besser, dann kann ich es sichtbar machen, mich bemerkbar machen, man kann mir nicht die Worte im Mund rumdrehen, weil sie ja da stehen, weil ich sie ausgedrückt habe. Man müsste sie schon ausschneiden und neu zusammengekleben bei Papier.
Es kann zeitverzögert gelesen werden. Ich habe Zeit noch mal zu entscheiden, zu bitten es nicht zu lesen
oder ich schreibe es, wenn ich es so fühle und wenn ich es später anschaue, bin ich distanzierter, erwachsener in dem Moment oder ich kann mich auf die Antwort vorbereiten, um sie anzunehmen.

beim Reden tut es manchmal auch gut, nicht so lange auf eine Antwort zu warten. Es ergibt ein Gespräch.

Früher konnte ich nur schreiben. Nur verschlüsselt und ich wusste, was ich meinte.
Und eigentlich wusste ich es auch nicht. Weil es keine konktreten Situationen waren, es war so ein Dauerzustand, den ich damals sogar z.T. für normal hielt, nur ich war die, die das nicht normal war, weil ich nicht fröhlich war :wall diese Jahre sind die schlimmsten, weil sie fast nur aus (schlimmen) Gefühlen bestehen, für die ich keine Worte und keine Bilder, keine Situationen habe.

Jetzt brauche ich beides. Manchmal auch Bilder malen. Oft schreibe ich auch in Bildern. Denke Gefühle in Bildern.
Ohne reden nur schreiben, würde ich nicht mehr können und nur reden ohne schreiben ginge auch nicht, weil dann so viel fehlen würde.

Schreiben kann ich, egal wie die Stimmung von anderen ist. Beim Reden achte ich schon auf die Stimmung und taste mich langsam vor. Es befreit mich aber auf eine ganz andere Weise.

Das eine ersetzt das andere nicht. Es ergänzt sich.
Aber das eine ohne das andere, wenn das eine nicht geht, gräme ich mich nicht, ärgere ich mich nicht mehr (das strengt mich nur an), sondern versuche ich es auf einen anderen Weg.

In meinen Träumen spreche ich nie. Da schreibe ich wenn oder mache ganz viel über Berührungen, Nähe und Distanz. Das könnte ich im Realen nicht, schon deswegen, weil ich mich oft von innerlich her wehre Mimik zu benutzen. Das geht oft schwer, "man darf mir nicht ansehen" wie ich mich fühle, man darf es mir nicht ansehen :(
Da nutze ich beim Schreiben wieder Smilys, was im Realen nicht geht. Umgekehrt komme ich mit Smilys beim Lesen schwieriger klar, reale Mimik ist auch schwierig, aber da sehe ich Menschen eher an, ob sie sich langweilen oder aufmerksam zu hören, worauf sie den Schwerpunkt legen, was sie rückfragen usw.

phasenweise geht nur eines, dann wieder nur was anderes
und dann bin ich froh, wenn ich wenigstens eines davon habe.

_________________
Reden ist Silber, Schweigen ist Gold... und wer bezahlt (dafür)?


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 Betreff des Beitrags: Re: Reden/ Schreiben
BeitragVerfasst: 31.01.2015, 01:04 
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Registriert: 18.04.2014, 21:16
Beiträge: 309
Hallo unterwegs,

vielen Dank für die ausführliche Antwort. Das hat mir schon sehr geholfen.
Kann mich auch in vielem wiederfinden, was du geschrieben hast. Sehe vieles ähnlich.

Ein bisschen was möchte ich ergänzen.

unterwegs hat geschrieben:
weil es dann sichtbar wird, auch für andere, auch für mich, ich kann irgendwann drüber stolpern. Es darf nur etwas geschrieben, nachhaltig festgehalten, sichtbar gemacht werden, was ich mir 100% sicher bin, beweisen! kann.
unterwegs hat geschrieben:
Beim Reden kann ich je nach Person auch dazu sagen, dass ich mir nicht sicher bin, zusammen rekonstruieren, was "logisch" / "psychologisch" wäre, Zweifel aussprechen oder so.
Das finde ich nachvollziehbar, denke aber auch: Wenn ich mir bei etwas nicht ganz sicher bin, es aber los werden muss, dennoch keinen habe, mit dem ich reden kann (ja auf die Erfahrung mit der Person, aktuelle Stimmung u.ä. kommt es sehr an), dann ist das Schreiben doch gut. Und zwar spielt es da eine Rolle, wo ich schreibe. Wenn ich in ein Tagebuch schreibe, dass ich verschließen und verstecken kann, darf es darin auch unsortiert stehen. Vllt auch mit all den Unsicherheiten, die ich habe - vllt hilft das auch, wenn man sich es später noch einmal angucken möchte, mit ein bisschen Abstand alles betrachten kann. Und vielleicht ist es manchmal gut, dass man gerade dort, in einem Tagebuch z.B. nur für sich, auch "Fehler" machen darf.

Was ich schade finde ist, dass man beim reden keine **** verwenden kann. Wenn ich das Schreiben auch als "Vorbereitung" auf das Reden sehe, dann hilft mir die Vorstellung, ich könnte das beim Reden auch, manche Wörter überspringen/unkenntlich machen. Ja, wenn es einmal ausgesprochen ist geht das bei mir. Aber mich das erste mal dazu zu überwinden ist bei manchen Wörtern scheinbar unmöglich.
Auch dass hinter Wörtern oft so viele Gefühle stecken, das macht es so schwer, sie zu benutzen. Ich frage mich, wenn ich ein Wort ausspreche, das mir selber viel bedeutet und hinter dem sehr viel steckt, ob mein Gegenüber auch merkt, was es mir bedeutet. Es wäre schön, wenn man ein Wort sagen würde, und der andere wüsste sofort, was alles dahinter steckt. Denn dann könnte er/sie auch richtig reagieren. Deshalb braucht es auch viel Zeit, bis man redet. Es wäre schön, jemanden mit wenig Wörtern zu erreichen, aber dazu muss man denjenigen kennen (denke ich mal).
Sonst sagt man etwas, es fühlt sich aber nicht befreit, sondern leer (im negativen Sinne) an.
Der andere kann einem Sicherheit geben, in dem nachfragt und wenn er wirklich interessiert ist. Aber das weiß man ja nicht so schnell/kaum vorher und möchte nichts riskieren.. Nicht, wenn man gerade sehr verletzbar ist.

Ja, du hast wohl recht, und so kann man es gut zusammenfassen - eine Mischung und Ergänzung verschiedener Ausdrucksweisen, für sich und/oder gegenüber anderen, ist das beste.


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 Betreff des Beitrags: Re: Reden/ Schreiben
BeitragVerfasst: 31.01.2015, 10:44 
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Registriert: 08.12.2013, 12:31
Beiträge: 1512
collieeeeechen<3 hat geschrieben:
Was ich schade finde ist, dass man beim reden keine **** verwenden kann. Wenn ich das Schreiben auch als "Vorbereitung" auf das Reden sehe, dann hilft mir die Vorstellung, ich könnte das beim Reden auch, manche Wörter überspringen/unkenntlich machen. Ja, wenn es einmal ausgesprochen ist geht das bei mir. Aber mich das erste mal dazu zu überwinden ist bei manchen Wörtern scheinbar unmöglich.


Das kenne ich auch. Manche Wörter kann ich nicht mal mehr denken oder schreiben oder gar aussprechen. Beim Schreiben mach ich dann *** beim Reden umschreibe ich dann oder lasse eine Lücke oder so, deute in die Richtung oder versuche es "witzig" "originell" auszudrücken, mit einem schwarzen Humor Scherz oder so.

Es ist auch unterschiedlich. Manchmal kann ich nur sachlich reden oder schreiben. Das ist dann sehr sachlich, analysiert usw.
Manchmal schreibe ich auch die Gefühle. Dann kommt es auch unlogisch rüber oder so oder ich wechsel in den "analysierten" Modus. Da komm ich dann sehr distanziert rüber, bin es innerlich auch.

Das macht dann auch noch mal einen Unterschied. Manches kann ich nur sachlich und manches nur nach Geschehen oder in Bildern/Metaphern.
Gefühle schreiben kann ich eigentlich nur selten. Nur analysiert und in sachlichen Zusammenhängen oder in Bildern.
Beim Reden kann ich es auch nicht so wirklich, aber bei ganz wenigen Menschen kann ich mich da seit ein paar Monaten auch "zeigen", also Gefühle auch durch Lücken/Körpersprache ausdrücken.
Das ging früher gar nicht, weil Gefühle zeigen Gefahr bedeutete.

Tagebuch oder nur was für mich, ist für mich noch schwierig, weil ich es so gut gar nicht verstecken könnte, um wirklich sicher zu sein. Grade da darf nur rein, was mir nicht schaden kann. Was theoretisch gefunden werden darf oder so.

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Reden ist Silber, Schweigen ist Gold... und wer bezahlt (dafür)?


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 Betreff des Beitrags: Re: Reden/ Schreiben
BeitragVerfasst: 31.01.2015, 12:49 
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Registriert: 18.04.2014, 21:16
Beiträge: 309
unterwegs hat geschrieben:
beim Reden umschreibe ich dann oder lasse eine Lücke oder so, deute in die Richtung oder versuche es "witzig" "originell" auszudrücken, mit einem schwarzen Humor Scherz oder so.
Ich kann mir vorstellen, dass man manches doch gut umschreiben könnte, auf die Weise Worte finden könnte. Nur habe ich dazu nicht die Erfahrung im drüber-reden, vielleicht wird es ja ähnlich, wenn ich es irgendwann schaffe.
unterwegs hat geschrieben:
wechsel in den "analysierten" Modus. Da komm ich dann sehr distanziert rüber, bin es innerlich auch.
Manchmal stört mich diese Distanz nicht, manchmal aber schon. Dann verwirrt es mich manchmal, wenn ich nochmal über ein Gespräch/Austausch nachdenke und dann die Gefühle kommen. Da denke ich dann "Hätte ich es mal anders ausgedrückt!". Versuche aber, mich davon nicht verrückt machen zu lassen - nur leider lässt mich sowas oft nicht los.
Und es schließt sich ein Kreis: denn genau das ist ja auch ein Problem, Gefühle zu beschreiben ja.
Von manchen Bildern bin ich auch zu schockiert, als dass ich Worte hätte. Dabei habe ich manches sehr klar vor Augen und hätte - ganz objektiv gesehen - auch Wörter. Bei diesen Bildern ist aber gar keine Distanz, keine Objektivität möglich. Den "Modus" bei diesen Bildern zu wechseln möchte ich auch nicht unbedingt, denn ich glaub ich würde mich (seelisch) s*lbst v*rl***n, weil es mir zu nahe gehen würde. Wenn ich es einfach erzählen würde, hätte ich dann ein zu schlechtes Gewissen mir selber gegenüber, als würde ich mich selber hintergehen. Dann behalte ich es lieber für mich.
unterwegs hat geschrieben:
bei ganz wenigen Menschen kann ich mich da seit ein paar Monaten auch "zeigen"
Das freut mich für dich :) Bei den ganzen Vorteilen, die du vom Reden nennst, hoffe ich, dass es bei mir vielleicht auch einmal ähnlich werden kann.

Eine Freundin und ich haben uns bisher sehr viel geschrieben, weil Reden (noch) nicht ging. Das möchten wir beide versuchen zu ändern und wollen zusammen das "Reden" üben. Haben wir schon ein paar wenige male und es tat auch jedes mal gut. Ja es ist schon eine andere Art von Befreiung. Oft umgehen wir die schwirérigen Themen im Gespräch aber noch. Wir wollen vielleicht Themen sammeln, über die wir sonst schreiben, und mal versuchen, darüber zu reden. Es muss ja nicht viel sein. Was der andere empfindet können wir in vielen Fällen auch ohne viele Worte nachvollziehen... Aber ich bin gespannt, wie es bei mir wird, wenn ich wirklich drüber rede. Ob ich das kann.

Zum Schreiben:
Man kann sich dabei auch sehr unterschiedlich ausdrücken. Unterschiedlich groß schreiben, Farben nutzen.
Ich schreibe lieber auf Papier als am PC. Allein schon, weil ich die Handbewegung lieber mag als das Tippen. Beim Papier kann man auch unterschiedliche Materialien nehmen (verschiedene Stifte, Papier). Man kann Worte auch auf vielfältige Weise anordnen, man muss dann nicht auf einer Linie schreiben, kann die Buchstaben quer legen, in Formen wie Spiralen und auf dem Kopf schreiben. Klingt vllt komisch, bei ein paar Dingen hat mir das geholfen!
Auf Papier kann man zwischendurch, wenn einem danach ist, auch malen/zeichnen..
Abgesehen davon weiß ich beim PC nicht, ob ich doch mal gehackt werde und wer-weiß-wer alles zu sehen bekommt.. Bin da technisch aber sowieso nicht so bewandert als dass ich das richtig gut einschätzen könnte... Wenn jemand meinen PC hackt, kann derjenige auch alle Word-Dokumente einsehen? Bestimmt oder? Aber gut, die Frage steht für mich gerade eher am Rande...

Mit dem Tagebuch, das ist wohl sehr unterschiedlich bei uns beiden ;) ...Wobei ich auch immer sehr darauf achte, dass keiner darauf stößt, wenn jemand zu Besuch kommt..


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 Betreff des Beitrags: Re: Reden/ Schreiben
BeitragVerfasst: 07.02.2015, 23:25 
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Registriert: 08.12.2013, 12:31
Beiträge: 1512
früher habe ich fast nur auf Papier geschrieben. Füller war mein ständiger Begleiter.
Inzwischen schreibe ich fast nur noch auf PC (weil ich es dann kopieren, verschieben, ausdrucken (auch noch mal ein schwieriger Extraschritt), "sichern", aber auch weiterverschicken kann
und weil von Hand schreiben mich inzwischen triggert, bzw. damit fingen die Erinnerungen wieder an.

Über viele Jahre habe ich fast nichts mehr von Hand geschrieben, auch am PC nur eher Kommunikation oder so, aber wenig, was mich so betraf. Einkaufszettel von Hand, selten mehr.

Was ich beim Reden oft verdränge, die vielen Versuche, bei denen ich versucht habe zu reden, wo ich an "die falschen" geraten bin, die Demütigungen dabei, das sich nicht ausdrücken können
was ich gelernt habe, wenn man die "richtigen" Menschen dazu findet und es vom Gefühl her gerade passt, dann ist es sehr schön, befreiend irgendwie, eben weil man dann auch sieht, dass es angekommen ist

beim Schreiben kann ich mich auch verstecken, werde in dem Moment nicht gesehen z.B. wenn ich nachts schreibe und es tagsüber gelesen wird, wenn ich Schlaf nachhole
wobei verstecken beim Gespräch schon auch geht (beim Telefonieren leichter), ansonsten auch mal eine Decke oder so

wobei die ersten Texte schriftlich waren und ich ziemlich gebangt habe, wie es ankommt und so, hab dann auch viele Fragen gestellt und an der Reaktion dann gemerkt, dass es passt. Bzw. früher schon, dass es eben nicht passte bei anderen.

_________________
Reden ist Silber, Schweigen ist Gold... und wer bezahlt (dafür)?


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 Betreff des Beitrags: Re: Reden/ Schreiben
BeitragVerfasst: 08.02.2015, 17:17 
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Registriert: 08.12.2014, 22:58
Beiträge: 26
unterwegs hat geschrieben:
was ich gelernt habe, wenn man die "richtigen" Menschen dazu findet und es vom Gefühl her gerade passt, dann ist es sehr schön, befreiend irgendwie, eben weil man dann auch sieht, dass es angekommen ist

Das kann ich nur bestätigen, unterwegs!

Der erste Schritt bei mir war das Tagebuchschreiben. Ich brauchte etwas, wo ich meine Gedanken und Gefühle niederschreiben und sortieren konnte! Und ggf. auch zeichnen konnte. Einfach aus dem Bauch heraus...
Das tat mir gut und hilft mir jetzt vieles (vergangene) besser zu verstehen und einzuordnen.
Erst dann konnte ich mich anderen Personen anvertrauen. Zunächst meist auch erst schriftlich, aufbauend auf meine Tagebucheinträge. Und dann, wenn eben alles (zwischenmenschlich) passt, auch drüber sprechen. Immer ein bisschen mehr und ein bisschen besser. Stück für Stück eben...

Ich denke, dass es ein langer Prozess sein kann und das jeder selber seinen Weg finden sollte!
Viel Erfolg dabei! :)

_________________
Bona praesentis, carpe laetus horae.
Genieße froh das Gute der Gegenwart.


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