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 Betreff des Beitrags: Das Jugendamt...
BeitragVerfasst: 18.05.2015, 10:34 
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Registriert: 02.04.2014, 16:25
Beiträge: 123
Hallo Ihr Lieben,

Ich muss mich mal wieder auskotzen.

Wir kamen vom Baumarkt (Montag vor so ca.3 Wochen) und vor der Türe standen zwei Frauen.
Ich dachte zu erst die wollen was verkaufen oder über Gott sprechen ABER sie kamen vom Jugendamt.
"Wir haben eine Meldung bekommen und würden gerne mal mit ihnen sprechen."
Meine Großmutter lag im Sterben und ich hatte an dem Wochenende zuvor wirklich andere Sorgen als mein Haus klinisch rein zu halten, zusätzlich hatte ich NATÜRLICH meine Regelblutung bekommen, das dritte mal in 7 Wochen.
Es war also etwas kaotisch.

"Wie gesagt wir haben eine Meldung erhalten, das bei ihnen eventuelle Misstände seien."
Bla bla bla bla...
"Uns wurde mitgeteilt, das sie ja auch krank sind!"
Bla bla bla bla...
"Sie haben ja eine Vorgeschichte."
Bla bla bla bla...
"Jetzt würden wir gerne mal die Räumlichkeiten sehen."

Ok...
Seit der Sache mit der erkrankung war ich nicht mehr ganz anwesend.

Wir führten sie also rum.
Ja, wir haben ein Badezimmer zum waschen!
Ja, das Kind hat ein Kinderzimmer und einen Wickeltisch!
Ja, der kleine schläft nachts bei Mama im Bett, auch wenn er eine Wiege in seinem Zimmer hat!

Oh mann...
Ich habe danach völlig entkräftet meiner Schwägerin geschrieben.

Sie: Na wie gehts dir und deiner Laune heute so?
Ich: Sie ist am Nullpunkt angelangt.
Sie: Wieso?
Ich: Das Jugendamt war heute da, da hat wohl irgendwer angerufen.
Sie: Und?
Ich: Ja nichts und. Ist ja alles in ordnung bei uns.
Sie: Na dann ist doch alles gut!

und ab da wurde mir komisch.
Warum streitet sie denn nicht ab da angerufen zu haben?
Warum fragst sie denn nicht "Wer macht denn sowas?"

Ich: Ich frag mich warum da jemand anruft.
Sie: Na du meinstest doch das er jeden Tag schreit
(Babys machen das normalerweise so, das sie schreien wenn sie was wollen...)
Ich: Na dann weiß ich ja wem ich in zukunft nichts mehr erzähle.
Sie: na hör mal![bla bla bla bla...] Kindeswohl... bla bla bla...

Ich hab dann den Kontakt abgebrochen.
Mein Mann hat dann nach gefragt ob sie da tatsächlich angerufen hat.
Ja, hat sie, weil wir uns ja nichts sagen lassen.
Wir blocken ja immer ab.

Meine Hebamme ist an die Decke gegangen:
"Was bildet die siche ein? ... wie viele Kinder hat die, eins?"

Meine Therapeutin war auch ziemlich schockiert.
"Das ist wahrscheinlich Eifersucht, weil es bei ihr nicht so gut gelaufen ist.."

Die Eltern von meinem Mann waren am Wochenende da.
Als ich ins Zimmer kam wurde das Thema schnell gewechselt.
Ich hab nur ein tuscheln gehört:
"Du weisst ja auch nicht was ist wenn es [Alice] wieder schlechter geht!"

Mein Mann war wie immer ziemlich neben der Spur.
Seine Mutter hält ihn recht klein, leider hat er das adaptiert..
Er hat also nicht widersprochen.

Ich bin inzwischen sauer, ja.
Sie hat zwar unrecht damit, das ich sauer auf sie bin, weil sie da angerufen hat, nein deswegen bin ich nur zutiefst enttäuscht von ihr. Aber das sie sich nicht einmal entschuldigt hat. DAS macht mich sauer.
Sie hält das alles für nicht so wichtig!

Nun zu den Folgen.
Das Jugendamt kam noch einmal vorbei um sich umzusehen, dieses mal mit Ankündigung und da sie nun im Handlungszwang sind kommt ein paar mal eine Frau vorbei, die mir das Haushalten beibringen soll.
Nach eigener Aussage der Frau weiß sie nicht was sie hier soll, aber sie macht ihren Job und kommt zum Kaffee. Das sie wichtigere Familien hat und das sie ganz andere Verhältnisse gewohnt ist, ist meiner Schwägerin egal.

Die hat bloß gesagt: "Ja wenn ja alles in ordnung ist, gibt es doch keine Akte dazu!"
Fakt ist: Mein Sohn hat nun eine Akte beim Jugenamt in der zu lesen ist das seine Mutter Psychisch krank ist.
Das hat meine schwägerin ganz toll hinbekommen.
"Ich habe mir schon in der Schwangerschaft sorgen gemacht... [...] Ich hab mir sehr lange Gedanken gemacht ob ich da anrufe."
Fakt ist: Sie hat sich NUR Gedanken darüber gemacht ob wir den Kontakt abbrechen, was für ein Rattenschwanz dadran hängt, darüber hat sie sich keinernerlei gedanken gemacht.

Ich muss dazu sagen, das wir täglich in Kontakt waren und sogar Fotos von unseren Kindern getauscht und Aufnahmen geschickt haben und, und, und... es war also nicht so, das sie nichts mitbekommen hätte...
Sie musste ja auch UNBEDINGT Fotos vom Kinderzimmer haben...

Ihre Mutter meint "das hat sie nur gemacht wegen den Hormonen. Sie kann ja keine Kinder mehr bekommen."
Fakt ist: Sie macht im Moment eine Hormon Therapie um sich Künstlich befruchten zu lassen. Sie KANN noch Kinder bekommen, aber eben nicht so einfach UND das mit der künstlichen Befruchtung ist ein Geheimnis, das sie iherer Mutter nicht sagen wollte. Ich behalte das Geheimnis für mich, auch wenns ne prima Retourkutsche wäre. Ich bin nicht so.

Ich werde ihr jetzt eine E-Mail schreiben und sie darauf hinweisen, das sie ihren Kontrollwahn bitte wo anders ausleben und sich eher Gedanken um ihr eigenes Kind (das Mit 2 Jahren nicht spricht und den Hund Tritt) machen soll.


PUUUUUUUUHHHHH *Ausatmen*

Danke!

Liebe Grüße
Alice


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 Betreff des Beitrags: Re: Das Jugendamt...
BeitragVerfasst: 18.05.2015, 12:09 
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Registriert: 17.05.2015, 12:34
Beiträge: 17
Wohnort: Rödermark
Puhhh....... ich kann gut nachvollziehen, dass dich das in Aufruhr versetzt; in Panik oder in Hilflosigkeit und Fassungslosigkeit treibt.....
Das ist anmaßend und grenzüberschreitend, dich zu melden.

Ich kann nur aus der eigenen Erfahrung sprechen und sagen, dass ich das Jugendamt niemals als Feind betrachten mußte/brauchte.
Dass ich jedoch viel mit ihnen zu tun hatte.

Als Kind/Jugendliche... - ok..... selbst "Schutzbedürftig" waren meine Erfahrungen eher nicht so doll.
Vor 30 Jahren war das Jugendamt noch sehr zögerlich und unwissend bzgl. Mißbrauch und schaute, zumindest bei mir, einfach nur zu.

Mit meiner eigenen Mutterschaft habe ich auch andere Mütter erlebt in deren Kontakt mit dem Jugendamt.
Und ich kann aus meiner Erfahrung zusammenfassend nur sagen, dass man mit dem Jugendamt ehrlich sein sollte.

Ich ging von mir aus dort hin, wenn ich ein Problem hatte.
Ich suchte selbstständig dort Hilfe und stand offen zu meinen Defiziten und Sorgen - und durfte ehrlich erleben, sehr nützliche und gute Hilfe zu bekommen.
Ich gab den Mitarbeitern aber auch die Chance, mich kennen zu lernen; mich einschätzen zu lernen - und somit auch die Basis, einschätzen zu können, was andere sagten.
So konnte ich durch lockeres Kontakt halten mit der Behörde mein Kind groß ziehen.

Ich habe auch Frauen erlebt, welche das Jugendamt als Bedrohung oder "Feind" sahen; die logen; versuchten "Defizite" zu verleugnen oder zu verstecken.
Wenn die Jugendamtmitarbeiter dieses Verhalten nur fühlen, aber nicht einsortieren konnten, fühlten sie sich alarmiert.
Daraus erwuchsen dann Probleme in Größenordnungen, die unnötig und überflüssig waren.

Letztlich ist es sicherlich abhängig von der Persönlichkeit des Mitarbeiters - aber es klingt bei dir ja recht entspannt. Ich persönlich würde in der bloßen Existenz einer Akte nichts Schlimmes sehen. Sie kann dir ggf. sogar irgendwann hilfreich sein.
Soweit meine persönlichen Erfahrungen.
Liebe Grüße, Andrea


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 Betreff des Beitrags: Re: Das Jugendamt...
BeitragVerfasst: 18.05.2015, 12:34 
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Registriert: 02.04.2014, 16:25
Beiträge: 123
Hallo Andrea.

Mich stört nur, das die so wehemend auf der "Erkrankung" rum geritten sind...
Ansonsten ist das Jugendamt eine tolle einrichtung.. ich hätte mir in meiner Kindheit jemanden gewünscht, der nach gesehen hätte.

Nur warum redet diese Frau(meine Schwägerin) nicht direkt mit mir?
Oder mit ihrem Bruder?
Mit meinem Mann hat sie nämlich garkeinen Kontakt gehalten.
Und bei mir dieser Kontrollwahn. Als wär ich ein Monster O.o
Wenn ich "Krank" werde, werde ich depressiv, da tu ich niemandem mehr was an O.o
Da fahr ich auf 0 runter.

Aber was wohl die ganze Familie nicht leiden kann ist mein Temperament.
Ich sag wenn mir was nicht passt und wenn es sein muss sage ich es sehr deutlich.
Wenigstens eine sache die mich die Vergangenheit gelehrt hat...

Ich komm mit meinem Pupsie gut zurecht :)
Allerdings liegen mindestens 80% dabei an ihm, denn er schläft schon mit 3 Monaten fast durch, meldet sich nachts allein durch treten und leise Laute und ist Tagsüber ein ausgesprochen fröhlicher Zeitgenosse :D
Wenn er mal schreit, dann richtig, aber ansonsten immer lieb!

Naja.. wir wohnen in einem 300 Jahre alten Fachwerkhaus, sie wohnt in einem Neubau. Sie findet Stoffwindel doof, ich versuche ab und zu sogar Windelfrei auszukommen. Mein Sohn darf bis er 2 Jahre alt ist bei mir im Bett schlafen, wenn er das möchte, ihr sohn ist nach einem halben Jahr ins eigene Bettchen gezogen (ob er wollte oder nicht). Sie hat nach 3 Monaten abgestillt weil der kleine nicht an die Brust wollte, ich Pumpe ab was das Zeug hält (auch wenn man sich wie ne Milch Kuh fühlt... Muuuh)
lauter solche Erziehungs- und Lebensunterschiede... Es ist schade.. ich hab ihr echt vertraut...

Naja... hab ich wen mit dem ich Kaffee trinken kann... hat ja auch was... auch wenns die Frau vom Jugendamt ist...


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 Betreff des Beitrags: Re: Das Jugendamt...
BeitragVerfasst: 18.05.2015, 12:53 
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Registriert: 17.05.2015, 12:34
Beiträge: 17
Wohnort: Rödermark
*lach*....... - das ist das beste, das man mit dem Jugendamt erreichen kann :)
Ich fand das immer sehr interessant, aufschlußreich und oft auch lustig.

Tja.... warum ist die so........ *kopfkratz*

Ich bin auch so ein Mensch.... wenn´s nach mir ginge, würde ich meiner Schwiegermutter sagen, dass ich sie deshalb doof finde und den Kontakt meide, weil sie immer hintenrum über andere hetzt, sobald die aus dem Zimmer sind.
Oder weil sie ihren Sohn immer noch für einen kleinen Bub hält.
Oder weil sie ihren Menn völlig selbstverständlich sieht; ihn arbeiten schickt; ihm seine Hobbys madig macht; nie alleine mit ihm sein will - weil dauernd die "Kinder mit Enkel" selbst im Urlaub mit müssen um am Rockzipfel zu kleben.
Weil sie ständig über Defizite anderer Unsinn labert, anstatt mal ihr eigenes Leben genauer anzusehen.
Und und und....

- aber ich kann verstehen, dass mein Mann das lieber nicht so möchte.
Und er es dann doch vorzieht, wenn ich sage, ich meide lieber den Kontakt.

Es gibt einfach Menschen, die können andere nicht einfach akzeptieren.
Nicht verstehen - oder gar als Gut begreifen - dass Anderssein existieren darf.
Die wollen, dass Du bist wie SIE.

Vielleicht auch deshalb, weil sie darin eine Bestätigung sehen dürften, dass sie selbst gut sind.
Du machst dann ja alles wie SIE; sagst damit aus, Du eiferst ihnen nach, weil Du sie so wunderbar findest (überzogen formuliert).

Wenn Du aber Dinge machst, wie DU sie machst, sagst Du damit ja unter Umständen aus, dass Du deren Tun nicht gut findest.
Zumindest nicht so gut, dass Du es nachmachen wölltest.
Damit schürst Du evtl. deren Selbstzweifel.

Weil sie dieses Gefühl aber nicht (haben) mögen, greifen sie dich an.

So zumindest meine Theorie.


Ich war mal bei einer Persönlichkeits-Coacherin - da hatte mich das Arbeitsamt hingeschickt.
Sie gab mir einen Zettel für meinen Kühlschrank in DIN A4.
Darauf stand ganz groß:

Ich bin nicht auf der Welt um so zu sein, wie Du mich haben möchtest.

Seitdem versuche ich herauszufinden, wie ich bin.
Und genau SO zu sein.
Unabhängig von den tausenden unterschiedlichen Wünschen und Vorstellungen meines Umfelds, wie ich sein müßte, damit SIE es möglichst bequem mit mir haben.....
Ich sollte mir wohl mal wieder einen neuen basteln ;)

Letztlich ist man glaub ich nicht dann besonders glücklich, wenn man besonders beliebt ist, sondern vielmehr dann, wenn man bei sich selbst ist.


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 Betreff des Beitrags: Re: Das Jugendamt...
BeitragVerfasst: 18.05.2015, 13:29 
Offline

Registriert: 02.04.2014, 16:25
Beiträge: 123
Babutz hat geschrieben:
[...]
Unabhängig von den tausenden unterschiedlichen Wünschen und Vorstellungen meines Umfelds, wie ich sein müßte, damit SIE es möglichst bequem mit mir haben.....
[...]
Letztlich ist man glaub ich nicht dann besonders glücklich, wenn man besonders beliebt ist, sondern vielmehr dann, wenn man bei sich selbst ist.



Wundervoll formuliert!
:D


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