Einen schönen Abend an euch alle!
Mich würden eure Meinungen zu einem Thema interessieren,bei dem ich einfach auf keinen grünen Nenner komme. Ich habe über einen längeren Zeitraum verschiedene Antidepressiva verschrieben bekommen,aber vor etwa ein,zwei Jahren damit aufgehört. Meine psy. Verfassung ist derzeit relativ miserabel,allerdings fing das schon bei dem letzten Antidepressivum an,weil es einfach zu dieser Zeit anfing in mir aufzubrechen. Ich kann nicht genau sagen,wann es anfing,aber es geht mir jetzt schon ein paar Jahre nicht gut. Zuvor hatte ich die Überlebensstrategie Verdrängen,ist es zum Teil immer noch,aber es funktioniert nicht mehr so gut,wie vor 11 Jahren,als ich mich anvertraut habe. Das liegt sicherlich auch viel daran,dass jetzt immer mehr Erinnerungen hochkommen,die ich entweder erfolgreich ausgeblendet habe oder soweit verdrängt habe,dass ich sie scheinbar komplett aus meinem Gedächtnis gestrichen hatte.
Mir ist heute klar,dass Dinge,wie auch zb.meine psy. Symptome,die sich leider immer mehr verfestigen,schon viel früher aufkamen. Mir ist bewusst geworden,dass ich vieles schon zur Zeit des Mb und der V. (Mehrzahl) aufwies,was aber niemandem richtig klar war,auch nicht mir selbst. Das hat sich dann durch den Lauf der Jahre gezogen,aber nicht unbedingt gleichbleibend,eben auch durch die Zeit mit dem Antidepressivum. Seit ein paar Jahren wird es jetzt eben immer schwieriger und es kommen neue Symtome hinzu. Trotzdem sage ich ganz ehrlich,dass ich eher nicht wieder mit Antidepressiva anfangen möchte,wenn es sich irgendwie vermeiden lässt. Mein Mann versteht diese Meinung hingegen nicht so gut. Andere aus meinem Familien- und Freundeskreis wiederum teilen diese Meinung komplett und haben teils selber schlechte Erfahrungen damit. Bei mir war es unterschiedlich,mit manchen hatte ich schlechtere Erfahrungen,mit anderen wieder bessere. Ich kann allerdings nicht behaupten,dass es einmal eine ausgesprochen gute war. Was mir definitiv aufgefallen ist,ist wie in der Zeit danach meine Gefühls- und Fantasiewelt zurückgekehrt ist. Mit den Medikamenten war ich in den ersten Tagen wohl überdrüber,aber dann bin ich irgendwie einfach nur so richtig abgestumpft. Es war wie,als wären die schlechten Gefühle abgedämpft,aber auch die positiven. Ich kenne das mit der Abgestumpftheit auch ohne die Medikamente,allerdings sind das kurzzeitige Phasen,die wieder vergehen. Was ich jedoch fast ständig jetzt habe,ist Antriebslosigkeit. Ich halte aber auch nichts davon,diese Dinge künstlich wiederherzustellen. Das Gefühl habe ich nämlich im Nachhinein,als ob ich wie ein Roboter funktioniert hätte. Und das ändert meiner Meinung nach nichts an den grundlegenden Problemen. Allerdings muss ich eines zugeben und zwar dass ich fast nichts mehr auf die Reihe bekomme. Ganz alltägliche Dinge,die andere Menschen als normal betrachten. Ob ein Antidepressivum da jetzt helfen würde,weiss ich nicht. Möglich,aber es wäre ja trotzdem wieder ein Funktionieren. Ich möchte noch dazu sagen,dass das meine Meinung in meinem Fall ist und ich nicht prinzipiell dagegen bin. Ich kann mir vorstellen,dass es Leute gibt,denen es lieber so ist,als dass es ihnen schlecht geht. Ich möchte aber,jetzt wo ich sehe,was mir damit genommen wurde meine Gefühlswelt eigentlich nicht mehr hergeben. Auch wenn es mir schlecht geht,bin ich unheimlich glücklich darüber das zu haben. Mir ist klar,dass ich übermässig intensive Gefühle habe,die ich oft nicht kontrollieren kann und dass das nicht selten zu großen Problemen führt,aber wenn es um die positiven Gefühle geht,bin ich einfach froh,dass ich sie habe. Nur so fühle ich Leben in mir! Man kann auch die negativen Gefühle nicht verarbeiten,wenn sie nicht vorhanden sind. Wenn ich mich mit ihnen auseinandersetze geht es mir nachher oft auch besser. Es ist doch auch verständlich denke ich,dass es einem schlecht geht,nachdem was man erlebt hat,nur so kann man verarbeiten. Ich sage ehrlich,dass ich mich mit der abgestumpften Taubheit nicht wohlgefühlt habe,es ging mir auf eine gewisse Art sogar schlechter damit,weil ich mich einfach nicht lebendig gefühlt habe. Dafür muss ich jetzt eben mit anderen Dingen leben. Das ist es auch,was ich versuche meinem Mann zu vermitteln. Ich weiss natürlich,dass er es nur gut meint und sich Sorgen um mich macht,aber er versteht es einfach nicht. Also,ich weiss nicht so recht,was ich machen werde,wenn man es mir wieder verschreiben möchte. Ich tendiere dazu abzulehnen und bei den pflanzlichen Mitteln zu bleiben,die ich hie und da nehme,wenn es wirklich notwendig ist. Aber ich weiss nicht,ob das das richtige ist. Die Meinungen darüber gehen ja auch so extrem auseinander,nicht mal die Fachleute sind sich einig. Schreibt mir doch gerne mal eure Meinungen und Erfahrungen damit.
Ich bin mir nämlich nur noch unsicher,was das Bessere ist,ich weiss nur dass ich bei mir nicht alles an der Wirkung gut finde.
Alles Liebe und haltet immer den Kopf hoch,Mondkind
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Immer Kopf hoch! Be happy!
Ich lasse mich nicht unterkriegen!
Nicht durch Regen,nicht durch Wind!
Nicht durch Winterkälte,
noch durch Sommerhitze!
Stark möchte ich sein und gelassen,
doch ohne Wut!
Ich lasse mich nicht unterkriegen!