Nela hat geschrieben:
Ich stehe völlig allein da, niemand schert sich nen Dreck darum was ich tue, wenn ich Hilfe oder Unterstützung brauche hat niemand Zeit weil alles andere wichtiger ist, aber funktionieren soll ich dennoch und meine Arbeit abliefern, weil sonst gibt es „Mecker“.
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Dies endete im Frühkjahr darin, dass ich eine echte Influenza vollends verschleppt habe, bis ich physisch zusammengebrochen bin und dann fast drei Wochen ausgefallen bin. Und auch da hab ich immer wieder diese Wort im Ohr „Stell dich nicht so an!“
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Seit ein paar Wochen schlafe ich wieder schlecht, bin massiv schreckhaft und auch generell nicht gut bei mir. Selbstfürsoge funktioniert gerade wieder nur, wenn ich da ganz rational rangehe und mich zwinge.
Und ich bin so massivst von mir selbst genervt deswegen.
[...]
Kennt das einer von euch?
Ja, das kenne ich.
Rational weiß ich, dass ich heute NICHT alleine dastehe. Rational predige ich mir das immer wieder vor. Emotionlos leider, aber notwendig.
Ich habe Freunde, euch Menschen
mit dem Verein und Verwandte stehen zu mir (wissen inzwischen seit ein paar Jahren bescheid)
Problem: ich fühle NICHTS mehr.
Durch die (Anti)Therapien habe ich inzwischen völlig abgeschalten.
Nach außen hin geht es mir (scheinbar) besser.
In mir drin erkenne ich nur noch vom Kopf her (wenn ich es mir aufsage), wer mir beisteht.
Auf Arbeit ist es unterschiedlich.
einerseits fühleich mich wohl (ok Zustand)
andererseits werde ich immer wieder krank (mein Körper setzt um, was ich nicht mehr in der Lage bin zu fühlen) und reagiert mit STOPP.
Rational sage ich mir immer wieder: wenn es nicht läuft, bewerbe ich mich woanders. So lange das Geld zum Leben reicht, ist der Betrieb fast egal. Schlimmer möchte ich nicht.
Ich wäge rational ab:
- Menschlichkeit
- Tätigkeit
- Arbeitszeiten
- Arbeitsweg
was macht mich am wenigsten kaputt? Dort bleibe ich.
Ich bin nicht (mehr) verpflichtet in einem Betrieb zu bleiben, nur weil der Vertrag unbefristet ist. Unbefristet ist toll für mich, aber es ist keine Verpflichtung für mich!
Da ich nichts mehr fühle, fühle ich mich auch nicht mehr verpflichtet. Also kann ich das rational so entscheiden.
Wenn ich noch fühlen würde, würde ich mich verpflichtet fühlen.
Dann aber auch fühlen, ob es mir gut tut oder nicht.
Ändern müsste ich so vieles.
Dazu habe ich aber keine Kraft mehr.
Und zu oft von Therapeuten gesagt bekommen, dass es nicht möglich ist, was zu ändern.
Na ja, wenn Therapeuten aus Zeit- und Geldmangel T***rsprüche ablassen. Kam es halt zum knock out (keine Gefühle mehr. Der Kopf ist überhitzt und kann das nicht mehr kompensieren).
Daher ist ein rationales "das tue ich für mich" nicht mehr möglich
(das tue ich für mein Kind geht noch)
Genervt bin ich von mir nicht
1. habe ich zu oft von mehreren Therapeuten gesagt bekommen, dass es sowieso nicht geht und ich unfähig bin
2. fühle ich ja nichts mehr. also auch kein Gewissen mehr.
Bin halt aus Stein.
Aber vom Kopf her, weiß ich noch wer mir was bedeutet
und versuche
auch wenn ich noch schlimmer verkopfter bin als früher.
und meine Antworten noch unleserlicher sind
Zur Spirale:
ja das ist so. Der Punkt scheint so oft derselbe, ist es aber nicht.
Ich stelle es mir gerade bildlich vor.
Ich gehe durch einen Wald und suche den Weg.
Dabei komme ich immer wieder an der gleichen Lichtung vorbei
Dabei komme ich an anderer stelle immer wieder an der gleichen dunklen Hütte vorbei.
Das drum herum verändert sich.
Neue Bäumchen wachsen
an mancher Stelle kommt mehr Licht durch die Blätter
die alte, gruselige Hütte vergammelt (und zerfällt hoffentlich)
jemand baut die alte gruselige Hütte wieder auf oder bewohnt sie für eine Zeit
Gräser wachsen
Tiere kommen vorbei
vieles nehme ich nicht wahr, weil ich ja mit der Orientierung beschäftigt bin
mit dem Weg suchen
dem Hoffen und dem Verzweifeln wieder an der Stelle zu sein.
Freude (Lichtung) einen Anhaltspunkt gefunden zu haben. Mich nicht hoffnungslos verirrt zu haben. Wiedererkennungseffekt. Prüfen, ob es die gleiche Lichtung ist oder eine neue/andere.
Angst, Verzweiflung an der gleichen Stelle: ich weiß ja nicht wohin der Weg geht. Schon wieder da, schon wieder nicht den Ausweg gefunden.
Kopf: der Weg dreht sich im Kreis. Die Spirale ergibt sich durch die Zeit. Die Weggefährten, die Begleitung, die Änderungen (Wachstum der Bäume, Licht werden) und so
Gefühl: ich fühle nichts, daher kann ich dir da weder Mut, noch Hoffnung machen. Nur rational beschreiben, was ich jetzt dabei eigentlich fühlen sollte/würde
nämlich, dass es weiter geht und Hoffnung gibt. Die Lichtung kommt ja immer wieder
und Wegbegleiter habe ich mit euch im Verein einige gefunden.