http://www.sueddeutsche.de/bayern/verge ... -1.1450551Habe diesen Artikel in der SZ gelesen und darunter den Kommentar einer Bloggerin, die selbst betroffen ist und trotz Aussichtslosigkeit angezeigt hat...hm, hat mich nachdenklich gemacht, da ich nie über eine Anzeige nachgedacht habe (Verjährung, Aussage gegen Aussage etc.), doch ihre Argumetation fand ich interessant. Habe sie hier mal reinkopiert...(äh, darf ich das eigentlich so einfach, wegen Urheberrecht oder ähnliches, habe da null Ahnung von?! Ansonsten bitte sagen und ich lösche es sofort)
"ich gehöre zu den Verfechtern es dennoch immer anzuzeigen.
Denn nur dann, wenn alle es dennoch zur Anzeige wenigstens aufgeben- kann später richtig ausgewertet werden: wieviele Fälle das eigentlich sind, die nicht mal zum Ermittlungsverfahren durchkommen.
Ich bin keine Dunkelziffer mehr und bin stolz drauf.
Ich bin fast irre geworden und hätte mich am liebsten getötet manchmal- aber letztlich habe ich es geschafft und nach total wirren Jahren werde ich ruhiger und gefestigter.
Es ist kein Unsinn für mich, dass ich etwas angezeigt habe, von dem der Weisse Ring schon sagte, dass es ziemlich sicher eh abgeschmettert wird.
Der einzge Unsinn ist: dass es abgeschmettert wurde: und NIEMALS wird es Unsinn sein, dass ich angezeigt habe.
Das ist es, was mich stärkt. Ich habe getan was richtig ist. der Staat und Täter hat getan was falsch ist.
Und deshalb, würde ich immer und immer und immer wieder mich entscheiden die Anzeige zu machen.
Nie wieder werde ich wie früher drüber nachgrübeln, ob ich die Anzeige noch machen soll oder hätte machen sollen.
Davon habe ich mich befreit.
Denn mit diesen Grübeleien- nimmt man Schuld in sein Herz auf. Man denkt, was, wenn noch was passiert? Gar jemand stirbt?
Bin ich dann schuld, weil ich nichts getan und angezeigt habe?
Ich habe mich sehr gewundert, dass Frauennotrufdienste und ähnliche, so oft so vehement von der Anzeige abraten.
Klar dreht man ab und klar wird man halber irre und klar manchmal bringen sich in solchen Zeiten auch Opfer um.
Aber ich glaube: viel mehr drehen durch, weil sie später diese Schuld mit sich rumtragen: keine Anzeige gemacht zu haben.
Diese Schuld gehört der Gesellschaft grad zurückgeschleudert.
Es gibt viele viele Gründe eine Anzeige zu machen- selbst wenn es sinnlos erscheint.
Ich finde, das sollte man den Frauen sagen- und sie nicht immer nur reflexartig beschützen.
Für die Entwicklung und das innere Gleichgewicht ist eine Anzeige ein grosser und meiner Meinung nach guter Schritt.
Selbst wenn ich es auch zwischnzeitlich bereute und es vielleicht sogar Jahre meines Lebens ruiniert hat nochmal.
Ich sehe aber viele Opfer- die sich nicht mehr weiterbewegen, steckenbleiben. Wo die Therapie nicht das hinbekommt, was eine Anzeige bewirken kann: dass man aufrecht und stolz sagen kann:
Ich bin keine Dunkelziffer mehr und ich darf es nun abhaken. Die Verantwortung liegt im Rechtsystem und nicht in mir.
Ich darf nun etwas anderes tun. "
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