Hi,
anlässlich der Argumentation von Michaela Noll (CDU/CSU) im Bundestag gestern, dass die Betroffenen selbst keinen Verlängerung der strafrechtlichen Verjährung wünschen, wüsste ich gerne eure Meinung. Es geht mir NUR um die strafrechtliche Verjährungsfrist, nicht um die zivilrechtliche, die Opfernentschädigung oder das Strafverfahren an sich.
Hier 2 gegensätzliche Argumentationen:
Norbert Denef argumentiert, dass zivilrechtlich keine Ansprüche durchgesetzt werden können, wenn nicht die Staatsanwaltschaft ebenfalls ermittelt. Denn der Betroffene ist dann ja in der Beweispflicht, hat aber nicht dieselben Möglichkeiten, diese Beweise zu bringen. Abgesehen davon hat er keinen bezahlten Opferanwalt an seiner Seite und die Prozesskostenhilfe wird immer stärker beschnitten, sodass es auch finanziell nicht möglich ist, diesen Prozess zu führen. In einigen Fällen würden die Taten auch weitergehen, es wird aber nicht ermittelt, da die neuen Opfer zu jung sind um anzuzeigen und wieder ihre Zeit brauchen und die Taten an den inzwischen Erwachsenen verjährt sind.
http://netzwerkb.org/2013/03/14/das-sto ... die-opfer/Gabriela Gawlick und Matthias Katsch (Betroffene runter Tisch) argumentiert dagegen, dass sie keinesfalls noch einmal einen Strafprozess durchmachen wollen würden. Sie wolle einfach auch irgendwann ihre Ruhe haben und befürworten daher keine Erhöhung der strafrechtlichen Verjährung.
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/dlfmagazin/2041532/Wie seht ihr das?
LG,
Pu