Kinotipp - Die Hände meiner MutterFrauen als Täterinnen – für viele Menschen unvorstellbar, doch die Statistik lehrt uns etwas anderes. Ca. 20% der Menschen, die gegen Kinder sexuell übergriffig werden, sind Frauen. Der Regisseur Florian Eichinger hat sich mit diesem Thema auseinandergesetzt und herausgekommen ist ein wirklich guter Spielfilm. Ich hatte das Glück, ihn schon vor dem offiziellen Kinostart auf dem Hamburger Filmfest zu sehen und kann diesen Film nur weiterempfehlen.
Der Film handelt von Markus, einem 39-jährigen Mann, der mit beiden Beinen fest im Leben steht und mit Frau und Kind ein glückliches Leben führt. Als in Markus während einer Familienfeier Erinnerungen an einen verdrängten Missbrauch durch seine Mutter aufkeimen, stürzt er in eine tiefe Krise, die sein Leben und das seiner Familie komplett verändert.
„Die Hände meiner Mutter“ ist ein leiser Film, der ohne Voyeurismus daherkommt und tief berührt. Für Szenen, in denen Missbrauch in Markus Erinnerung stattfindet, hat man bewusst auf einen Kinderdarsteller verzichtet. Der erwachsene Schauspieler Andreas Döhler hat auch diese Szenen übernommen und bleibt so eng mit seinem Kinder-Ich verbunden.
Auf dem Hamburger Filmfest war die Vorstellung restlos ausverkauft. Ich wünsche diesem Film auch nach dem offiziellen Kinostart ein breites Publikum und hoffe, dass er zu einer öffentliche Diskussion über ein Thema führt, was viele Menschen nicht wahrhaben wollen: auch Frauen begehen sexuellen Missbrauch.
Mehr zum Film inkl. Trailer etc.
http://www.diehaendemeinermutter.de/LG, Petra