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 Betreff des Beitrags: Was würdet Ihr antworten? Eure Mithilfe ist gefragt
BeitragVerfasst: 15.02.2010, 21:55 
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Hallo ;)

Im Rahmen eines Vortrags vor Hebammen trat die Frage auf:
wie verhalte ich mich richtig, was würde den Betroffenen gut tun? was sollte ich auf keinen Fall tun?

Diese Frage geht an Euch alle, aber bitte nur, wenn Euch das Antworten gut tut bzw. nicht zu sehr aufwühlt!!

Demnächst gibt es eine Veranstaltung für Sanitäter/Ärzte beim Roten Kreuz.
Ich denke, da wird es ähnliche Fragestellungen geben.

In der akuten Situation nach einem Missbrauch oder aber auch Jahre später bzgl. der Folgen - wenn Ihr auf Sanitäter/Ärzte trefft: was wollt Ihr dann auf keinen Fall bzw. was würdet Ihr Euch wünschen?

Natürlich kann ich Antworten geben!! Ich bin selbst Betroffene und wir arbeiten hier seit 8 Jahren mit Betroffenen. Dennoch... ich würde gerne Eure Antworten zu diesem Vortrag mitnehmen und auch künftig analysieren und verwenden (NATÜRLICH anonym ;))

Dazu sei noch Folgendes gesagt: für Außenstehende, bzw. in diesem Fall zum Beispiel Sanitäter, ist es nicht hilfreich, wenn Du antwortest: mich triggert die Farbe rot (ich denke, sie werden nicht ihr Auto umlackieren und eine extra MB-Jacke anziehen für derartige Einsätze). Mir geht es darum, konstruktiv zu erarbeiten, was Ihr Euch als Betroffene wünscht. Vielleicht im Umgang mit Euch, Dinge, die man auf keinen Fall tun sollte, Dinge die man auf jeden Fall tun sollte... um Euch letztlich helfen zu können.

Mir ist bewusst, dass es keine pauschalen Antworten gibt, aber vielleicht kristallisiert sich ja ein Weg heraus. Bzw. vielleicht kann ich durch das Präsentieren von verschiedenen Antworten auch in Vorträgen deutlich machen, wie vielfältig die Thematik ist.

Also, die Fragen sind vielleicht:
1) was wären die effektivsten Hilfen gewesen, wenn mich "damals" ein Sanitäter, Arzt oder Polizist getroffen hätte (oder auch: was hat geholfen)
2) was wünsch ich mir in meiner heutigen Situation von Sanitätern, Ärzten, Hebammen (ähnlichen Berufsgruppen)?
3) kann ein Außenstehender in durch den Missbrauch bedingten Schwierigen Situationen etwas tun, was "richtig" und "gut" ist?
4) gibt es etwas, was Sanitäter, Ärzte, etc. auf gar keinen Fall tun sollten?
usw.

Vielen Dank!!
Isa

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BeitragVerfasst: 15.02.2010, 22:22 
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ich weiß, was mich immer total genervt verärgert hat wodurch ich mich nicht ernstgenommen fühlte ... bezieht sich aber nicht rein auf den mb, sonder generell auf psychische erkrankung ...
bitte nicht, wenn jemadn mit bauchschmerzen kommt ... aber zum beispiel auch narben auf den armen hat, zwei minuten über die bauchschmerzen reden und 15 minuten über die narben und die psychische erkrankung ...
sprich nicht das gefühl vermittel, psychisch kranke können keine körperlichen erkrankungen mehr haben

lg chupito

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oma, bin ich eigentlich philosoph oder dichter?
nunja, viel doof biste schon und wenn du dir noch watte in die ohren stopft bist du auch dichter

vergangeheit ist, wenn es aufhört weh zu tun *mark twain*


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BeitragVerfasst: 15.02.2010, 22:28 
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vllt wäre es auch sinnvoll, wenn die leute alles erklären, was sie tun und warum sie es tun ...

ich hatte meistens das problem, dass ich mich nicht äussern konnte ... unteranderem wegen dissoziativen starren ... habe aber alles mitbekommen ... man kann das wahrscheinlich nicht erkennen, aber vllt können die trotzdem erklären, auch wenn der patient augenscheinlich nichts mitbekommt ...

nochmal chupi

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BeitragVerfasst: 15.02.2010, 22:40 
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Registriert: 31.03.2006, 19:48
Beiträge: 562
Hallo liebe Sasita,

was mir da spontan einfällt ist ein konkretes Beispiel:

Ich habe (hatte) häufige Selbstverletzungsaktionen um aus Flashbacks wieder raus zu kommen, die waren dann teilweise so heftig das sie ärztlich versorgt werden müssen (meist Abends oder Nachts also bleibt dann eigentlich nur Krankenhaus). Hier habe ich zweierlei Erfahrungen gemacht eine "gute" und eine "schlechte".

"Schlecht": Ich habe dem Ärzt bzw. auch der Schwester bei der ambulanz dann erklärt was los ist/war und das ich mich eben verletzt habe und das versorgt werden müsste. Als der Arzt sich das dann angeguckt hat erstmal die Bemerkung "Super und damit vergeuden Sie nun meine Zeit" dann "Naja aber wir nähen das ohne Betäubung sie haben es ja schließlich auch ausgehalten sich so zu schneiden".
Irgendwann kam dann noch die Frage "ja wie lang ist das denn her was sie erlebt haben?" ich "x Jahre" der Arzt "na dann sollten sie das aber doch eingentlich abgehakt haben und nicht so aufmerksamkeit erregen"

Das ist einfach sehr kontraproduktiv, denn es kostet genug überwindung sich dann noch dahin zu begeben und das versorgen zu lassen geschweige denn das ganze zu erklären.

"Gut": In einem anderen Krankenhaus reagierten die Ärzte ganz anders (daher fahr ihc wenn es vorkommt lieber 30 min hin, was allerding auch schon Probs gab das die eingentlich nciht zuständig sind für mich). In der Ambulanz das ganze wieder erklärt, dann die Reaktion der Ärzte dort "Frau E. ist es denn nun wieder besser? Sind sie in Therapeutischer Behandlung? Sollen wir die Therapeutin oder sont jemanden anrufen? Glauben sie sie können den rest der Nach des Abends denn gut für sich sorgen oder sollen wir sie eine Nacht aufnehmen" "ja dann versorgen wir das nun mal. Wir müssen das Betäuben, das kann nun was weh tun und brennen... geht es?"
Dieses KH reagiert wesentlich angenehmer und dort wird man dann nich noch runter gemacht.

Was auch nicht gut ist, wenn man in nem Flash drin hängt uns sich geschnitten hat und schon in der Psychatrie ist und sich dann "Hilfe nach dem schneiden bei der Pflege abens sucht" und die dann sagen "jop dann müssen wir auf die geschlossene Verlegen" Die vorher schon wissen das man dort schlechte erfahrungen gemacht hat und bei der Aufnahme besprochen hat das man in so nem Fall mit Medis ruhiggestellt wird. Und man beim Wort geschlossene schon so in Panik gerät das man nun noch weg läuft... der Pfleger dann hinter einem her stürmt und einen an die Wand drückt und fixiert bis Kollegen kommen die einen mit 3 Pflegern auf die Geschlossene schleppen auf ein Bett packen und dann halb auf einem drauf hängen um einen dort dann an Bett zu fixieren.
Allein das Festhalten löst noch mehr Flashs aus, dann kann man einfach nichts mehr steuer. Ichhab damals einfach nach hinten weg getreten und den Pfleger in die Goldene Mitte getroffen (glaub der hatte ganz schön Schmerzen :roll: )

Was ich hiermit eigentlich sagen wollte in Flashs versuchen nicht so festzuhalten oder vorallem ganz wichtig sich an vorherige Absprachen halten lieber mit Medis ruhig stellen als zu Fixieren (da das einen wieder sehr hilflos macht und man erstmal wieder total ausgeliefert ist und dann noch mehr in Flashs rutscht bzw. erst recht austickt, das ist zumindest eine Erfahrung)....

_________________
"Warum hört mich keiner?", fragte das Mädchen.
"Weil du schweigst!", sagte die Stimme.
"Aber ich rede doch", sagte das Mädchen.
"Nein", sagte die Stimme.
Und so schwieg sie weiter im glauben zu reden, ein Leben lang.


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BeitragVerfasst: 16.02.2010, 00:31 
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Hey,

ich möchte gern auf Frage 4) und 1) antworten:

4) gibt es etwas, was Sanitäter, Ärzte, etc. auf gar keinen Fall tun sollten?

Meine Situation war folgendermaßen: an einem Wochenende war ich von meinem Va*** ziemlich heftig geschlagen worden (es war jetzt kein sMB). Ich war 24. Am Montag in der Therapiestunde sagte der Arzt oder Psychiater zu mir, nachdem ich es erzählt hatte:" Aha, na und?"

Die Folge war, dass ich erstmal wirklich dachte, ich hätte es verdient, geschlagen zu werden. Ich sagte darauf die ganze Stunde kein Wort mehr.
Als es ihm zu langweilig wurde sagte er:" Sie müssen doch mit irgendeiner Erwartung hierhergekommen sein, was erwarten Sie sich denn?"



1) was wären die effektivsten Hilfen gewesen, wenn mich "damals" ein Sanitäter, Arzt oder Polizist getroffen hätte (oder auch: was hat geholfen)

Der Arzt hätte kommentieren müssen, dass die Handlung meines Va***´s gesetzeswidrig und nicht akzeptabel usw. gewesen ist, schließlich war ich so orientierungslos, dass mich das vollkommen aus der Bahn geworfen hat, zu glauben, der Arzt fände das alles in Ordung, war passiert ist.


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BeitragVerfasst: 16.02.2010, 02:04 
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wenn man sagt man ist "überlebend", dass nicht alle fragen, in welchem flugzeug man sass...
dass man nciht alles erklären muss sondern einfach einen begriff sagen könnte wie z.b. ptbs und dann nicht noch 10000000 fragen kommen - wir wollen nicht jedem trottel unsere lebensgeschichte erzählen ....


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BeitragVerfasst: 16.02.2010, 13:38 
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Frage 2: Was ich mir in meiner heutigen Situation wünsche von einem Arzt.........
Dass er mir glaubt, wenn ich ihm sage, dass ich s.Gewalt erlebt habe,
dass er nicht viele Fragen dazu stellt, dass er weiß, dass ich lebenslange Folgen mit mir herum trage und sie ernst nimmt, dass er mich nicht wie eine Doofe behandelt oder wie eine Hypochonderin.
Frage 3: zu Außenstehenden: bitte kein Aktionismus, nur einfach da sein und Zuwendung zeigen, reicht sogar ohne Worte, mich wie einen "normalen" Menschen behandeln
Frage 4: auf keinen Fall: Bemerkungen mit dem Tenor: das kann doch heute nichts mehr ausmachen! Bestimmte Blicke, die zeigen, dass man nicht ernst genommen wird, dass man sich anstellt

_________________
Es ist nie zu spät sich für das Leben zu entscheiden!


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BeitragVerfasst: 16.02.2010, 20:38 
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Halli Hallo,

auch ich möchte meinen Senf dazu geben:

Also, die Fragen sind vielleicht:
1) was wären die effektivsten Hilfen gewesen, wenn mich "damals" ein Sanitäter, Arzt oder Polizist getroffen hätte (oder auch: was hat geholfen)


Ernst nehmen, Ruhe bewahren, mir Zeit lassen, über das Erlebte überhaupt reden zu können, auf mich eingehen, mich nicht (wieder) alleine lassen - im Gegenteil solange bleiben wie es eben dauert, bis ich "gut versorgt" bin.

2) was wünsch ich mir in meiner heutigen Situation von Sanitätern, Ärzten, Hebammen (ähnlichen Berufsgruppen)?

Ernst nehmen, Ruhe bewahren, mir Zeit lassen, über das Erlebte überhaupt reden zu können, auf mich eingehen, mich nicht (wieder) alleine lassen - im Gegenteil solange bleiben wie es eben dauert, bis ich "gut versorgt" bin


3) kann ein Außenstehender in durch den Missbrauch bedingten Schwierigen Situationen etwas tun, was "richtig" und "gut" ist?
Ernst nehmen, Ruhe bewahren, mir Zeit lassen, über das Erlebte überhaupt reden zu können, auf mich eingehen, mich nicht (wieder) alleine lassen - im Gegenteil solange bleiben wie es eben dauert, bis ich "gut versorgt" bin


4) gibt es etwas, was Sanitäter, Ärzte, etc. auf gar keinen Fall tun sollten?
etwas wie auch immer geartet abtun ! Mit dem Kopf nicht bei der Sache zu sein; auf dem Sprung zu sein. Hektisch und später vielleicht sogar zickig / agressiv zu werden, weil´s eben nicht so schnell läuft, wie sie/er es gerade gerne hätte ! Das O alleine lassen - im Gegenteil solange bleiben, wie es eben dauert, bis man sich (wieder) (halbwegs) sicher und "gut aufgehoben" fühlt.


:lol: An der Wiederholung der Antworten merkt man vielleicht, dass es gar nicht sooo "viel" ist, was "man" braucht ... könnte schon mit sooo wenig erreicht werden - aber ich habe KEINEN erlebt - bis heute nicht (und mein MB ist mehr als 30 Jahre her), der sich Zeit für mich genommen hätte oder mich halbwegs ernst genommen hätte (weder Therapeutin noch Kliniken), der sich überhaupt die Mühe gemacht hätte, zuzuhören und mich im reden zu unterstützen (egal, wie lange es dauert) - im Gegenteil haben die mich alle bislang irgendwann (der eine früher oder später) eiskalt fallen lassen ... wenn´s ihnen zu bunt oder zu viel wurde, sie nicht mehr verstanden haben, warum ich "immer noch" Depris habe, an SVV leide, keinen Menschen der anderen Gattung an mich heranlasse, "am Rad" drehe ...

Liebe Grüße,
josi


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BeitragVerfasst: 17.02.2010, 01:16 
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hallo

es wurd schon viel geantwortet zu deiner anfrage und stimm da voll zu
möcht nur noch was hinzufügen
hab vor 2 jahren zum ersten mal einen arzt erlebt der sofort darauf eingegangen ist und bei der zahnop sogar das personal darauf eingestellt war
weil:
er hat es ernst genommen net abgetan immer und immer wieder hat er gefragt ob ne pause brauch ob alles ok ist auch die helferin und gesagt was er nun als nächstes tun wird
aber er hat nicht gross nachgefragt was uns genau passiert ist oder wie lange das her ist oder die allerblödeste frage was dass denn etz mit ihm oder der zahnop zu tun hätt und der killersatz wär gewesen ( was schon passiert ist) :
aber frau........ iiiiich tu ihnen doch nix!
und auch bei den nachbehandlungen war das so das war hier sehr positiv
für uns ist es schwer ärzte zu finden die damit umgehn können drum find solche veranstaltungen so wichtig
manchmal wünscht mir es gäb sowas wie ne liste von ärzten die offen sind zu dem was betroffene an probs bei medizinschen bahandlungen haben
lg

_________________
Solange ich atme,
hoffe ich.


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BeitragVerfasst: 17.02.2010, 19:30 
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auf keinen Fall:


wenn man noch halbwegs aufnahmefähig ist, aber nicht viel reagieren kann, zu verlangen, daß für das EKG auch noch der BH ausgezogen wird........................und man dann nackt und ungeschützt vor allen möglichen Ärzten liegt...

Bitte an Ärzte/innen : immer abdecken!!!

Und ich würde mir wünschen, daß man nicht die Augen genervt verdreht, nur weil man nicht bereut, grade einen Sui....-versuch hinter sich zu haben.

Rippi

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is halt so


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BeitragVerfasst: 17.02.2010, 19:42 
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Registriert: 17.09.2005, 11:51
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ich möchte garnicht was dazu schreiben, sondern grad freu ich mich einfach über mich selbst

weil ich in meiner arbeitsweise so bestätigt fühle, indem ich eure wünsche und bedürfnisse lese, zumnidest zu ca. 80%!
und auch in meiner art, wie ich ärzte und noch viel mehr ärztinnen da immer und immer (und immer und immer.... leider) wieder auch zu sensibilisieren suche

was ich mir selbst wünsche und was ich auch, wenn es nicht durch eine notfallsituation, wie akuten psychotischen schub oder ähnliches kontrainduziert ist, bei allen patienten belasse, ist die eigenverantwortung

ich finde es nämlic eher unerträglich, wenn mir meine verantwortung abgenommen oder abgesprochen wird

dass die intimssphäre gewahrt wird, so, wie es eben geht
visitengespräche müssen auch nicht im dreibettzimmer geführt werden, wenn ich gehen kann oder die anderen patienten gehen können

und mein appell wirklich an jeden, der in diesen bereichen arbeitet, wirklich immer wieder alle kollegen, auch arneitsnereichübergreifend sensibilisieren
auch wenn die dann genervt die augen verdrehen


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 22.02.2010, 12:09 
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Ich möchte Euch allen danken. Die Antworten sind klasse. Das ein oder andere werde ich vielleicht genauso vorlesen. FÜr alles andere gibt es dann eine Zusammenfassung.
Vielleicht haben wir dann mal den ein oder anderen mehr erreicht. Freue mich auf diesen Abend mit den Sanis ;)

Isa

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 Betreff des Beitrags: Re: Was würdet Ihr antworten? Eure Mithilfe ist gefragt
BeitragVerfasst: 22.02.2010, 13:38 
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Beiträge: 1670
Wohnort: in 3 Welten
1) was wären die effektivsten Hilfen gewesen, wenn mich "damals" ein Sanitäter, Arzt oder Polizist getroffen hätte (oder auch: was hat geholfen)
: vielleicht einfach da sein wissen wollen ernst nehmen und das unaufdringlich-ergo abwartend offen
ganz ehrlich und leisesag war das schon sehr früh so zu das es keine worte mehr dafür gab nichmal mehr n wissen
aber wärme und freundlichkeit einfach so ohne was dafür zu erwarten das war manchmal schon wie n pflaster


2) was wünsch ich mir in meiner heutigen Situation von Sanitätern, Ärzten, Hebammen (ähnlichen Berufsgruppen)?

wieder ernst nehmen und offen sein ohne vorgefertigte meinung oder wertung
doch auch nicht übervorsichtig sein oder ein behandeln als wär man aus glas oder behindert
und einfühlsam sein eben und fragen obs ok ist und sagen wieso was gemacht wird und nicht gleich alles auf die psyche schieben weil echt also war hier schon krasse magenschleimhautentzündung die mit antidepressiva behandelt wurde bis notarzt kommen musste und dis hats dann gepeilt
und selber oft probs klar zu kriegen was is psychisch und was wirklich körper und dann nicht gleich alles auf psychisch schieben sondern wirklich auch das körperliche untersuchen und erst wenn da nichts ist psychische komponente an erste stelle setzen
und nie (ver-)urteilen oder werten
und manchmal einfach beruhigen
und so reden aber nicht übertrieben sondern ehrlich und klar und erwachsen nich als wär ich n baby

3) kann ein Außenstehender in durch den Missbrauch bedingten Schwierigen Situationen etwas tun, was "richtig" und "gut" ist?
hmm ja ruhe vermitteln und alles ok in art wie jetzt bin ich da und ich bleibe und tu dir nicht weh und das macht mir keine angst und ich glaube dir und bist nicht zu schwer und musst dich nicht verstecken und auch nicht erklären
darfst sein ich dräng dich nicht
ich warte und bin da
und dabei sein bei untersuchung zb und ruhig sein also nicht wort für mich ergreifen ohne vorher zu fragen obs ok ist
weil nicht gut bevormundungsgefühl zu haben
oder wie fremdbestimmt zu werden egal von wem
4) gibt es etwas, was Sanitäter, Ärzte, etc. auf gar keinen Fall tun sollten?
usw.
ja klar : nicht werten - nicht augen rollen oder genervt tun oder sein
nicht ungeduldig werden oder drängen
nicht hektik vermitteln oder sachen sagen wie man ist das schlimm
weil das kann heftigst triggern
nicht über uns hinweggehn wie dampfwalze
nicht grob sein
keine antipathie fühlen lassen
keine angst machen
keine unruhe verbreiten
keine schuldzuweisungen
..........
lg
Bluebirdsflight
[/i]


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 Betreff des Beitrags: sauer... triggert evtl.
BeitragVerfasst: 07.03.2010, 15:57 
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Beiträge: 296
Wohnort: grenze Westerwald/ NRW
grad was sauer bin.....

War 6 Tage im Krankenhaus, wegen unerträglichen Magen-Darm Beschwerden....
War schon 1 Woche lang krank, konnte fast nichts zu mir nehmen, meine Hausärztin kam und meinte, ach ist nicht so schlimm... obwohl ich keine Flüssigkeit mehr drin behalten konnte.
Nächsten Tag Krankenwagen gerufen, mußten über 1 Std warten und noch zu Fuß irgendwie 3 Stockwerke die Treppe runter, weil die jungen Sanis nicht den Tragestuhl benutzen wollten, obwohl auf dem Schein "liegendtransport" stand...

Dann Verdacht auf Noro-Virus... alle vermummt, keiner sagte mir, was denn nun ist.
Ärzte und Schwestern haben sich vor mir gestritten, wo ich denn nun hin soll, jeder hatte ne andere Meinung, und ich litt tapfer weiter, ohne daß irgendwer was getan hätte.
Nach mir wurde gar nicht geschaut, wie es mir denn nun mittlerweile ging.
Gegen Abend dann auf Intensiv gekommen, wegen Flüssigkeitsmangel und Absetzungserscheinungen... ich konnte meine Dauermedi ja nicht mehr nehmen.

Wurde verkabelt, hatte aber weder Klingel noch Toilettenstuhl.... mußte sehr lange rufen, bis überhaupt jemand kam.

Darußen vor dem Zimmer unterhielten die sich über mich, neben der offenen Türe : Die Patientin wirkt unreif.....
Hääääää?

Später auf Station wurden dauernd meine Medis vergessen, eines einfach abgesetzt ohne Frage oder Erklärung.
Essen vergessen, Tee vergessen.
Nachts immer wieder Tumult auf dem Flur, gerufe, Gestreite.
Betten und Möbel wurden polternd durch die Gegend gerumpelt, weil die Nachtschwester sauer war.Hörte sich an, als wäre da ein Ringkampf im Gange... die Wand hat geknirscht und gekracht, das hat mir richtig Angst gemacht.

Dann plötzlich Magenspiegelung, wo ich unten im Raum über eine Stunde zwischen den Geräten warten mußte, bis der Arzt sich bequemte zu kommen.... dann gabs erstmal wieder Streit zwischen Arzt und Schwestern, direkt vor meiner Nase..... mich hatten die ganz vergessen, und erstmal eine andere Untersuchung vorgezogen.

Den ganzen Tag versuchte ich mit irgendwem zu reden, was denn nun ist, wie lange ich bleiben soll usw.... niemand hatte Zeit, oder ich wurde wieder vergessen.
Gegen Abend hats mir gereicht, ich bin nach Hause gefahren.

Jetzt bin ich schon ein paar Tage zu Hause und weiß immer noch nichts... habe keinen Bericht, auch nicht von der Spiegelung, wo die Proben entnommen hatten.....
keine Ahnung, obs nun eine beginnende Bauchspeicheldrüsen-Entzündung oder nur ein Virus war.

Ich bin echt stinksauer, wie man als Patient so behandelt werden kann. :evil:

Sorry, das mußte mal raus, Rippi

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 Betreff des Beitrags: meine Antwort triggert Wahrung
BeitragVerfasst: 27.08.2011, 00:33 
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Beiträge: 2248
Wohnort: München
Hallo Ihr Lieben,
ich möchte euch meine Gedanken zum Thema mitteilen. Ich weis nicht, ob meine Gedanken hierher gehören.
Vorsichtig triggert Wahrung





Da ich ein schlimmes Erlebnis in Krankenhaus als Kind hatte, achte ich sehr darauf, wie man in Krankenhaus mit mir umgeht. Vor meiner letzte Körperliche Recha Klinik Aufenthalt dachte ich, dass ich triggert fest bin, aber es kam alles anders, weil ich mich pflegen lassen musste.
Meine Wünsche währen
Das der Pfleger nicht mit meiner Mitpatientin darüber spricht, warum ich mich lieber von einer Schwester pflege lasse.
Das die Schwester mich so intim wäscht, wie ich es möchte und nicht mir etwas aufzwingt, was ich nicht möchte.
Ich wünsche mir, dass die Schwester vermeidet, dass mich meine Mitpatientin nackt sieht
Ich wünsche mir von den Ärzten, dass sie nur intime Fragen stellen, nur wenn es nötig ist.
Alles andere würde schon gesagt
Liebe Grüße

Sonne88

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Geteilte Sorge ist halbe Sorge darüber zu reden macht uns stark


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