Die Idee finde ich gut, damit sich das nicht so sehr vermischt. Also damit meine ich jetzt, dass die Gesellschaft aufgeklärt werden sollte, ist wichtig, aber häufig ist mir schon begegnet, dass sie mit spezielleren, tiefergehenden Fragen dann auch viele überfordert sind und dann eher komplett abblocken.
Daher finde ich zwei Broschüren echt gut. Eine für die, die sich noch gar nicht mit dem Thema auskennen, sich erst mal herantasten, ggf. Vorurteile ausräumen und daran heranführen, die Scheu vor dem Thema zu verlieren und zu merken, dass/wie man helfen kann.
Und dann eben für Betroffene, die schon in dem Thema drin stecken, die viele ("oberflächliche") Fragen/Antworten schon so oft durchgekaut haben und feststecken, Angst haben, weil die an die sie sich wenden könnten, noch weniger Ahnung haben.
Die, die Hilfe suchen und keine finden, weil sie nicht wissen, wer helfen könnte. Das immer wieder von vorne anfangen kostet Kraft und Zeit und schmerzt. An die falschen zu geraten oder etwas in Gang zu setzen, was man gar nicht wollte (z.B. wenn sich eine noch minderjährige Person an die Polizei wendet), tut das noch mehr weh.
Sondern wer einfach nur Hilfe/Beratung möchte, eine Übersicht, wieder mal etwas "für sich alleine klären", durch Informationen, um sich dann konkret an die richtigen Stellen zu wenden.
Die Frage: "bin ich betroffen oder nicht" würde allerdings in beide Broschüren passen, damit die, die noch vor dieser Frage stehen, nicht schon wieder dazwischen stehen. "Was kann ich tun, wenn ich nicht weiß, ob das, was ich erlebt habe MB ist oder nicht?"
Damit stand ich intensiv alleine da. Anvertrauen, reden ging nicht, weil ich ja nicht wusste mit wem. Als betroffen sah ich mich nicht, aber es schien doch irgendwie mehr zu sein, als das, was ich im Allgemeinen so gefunden hab zu dem Thema. Zwischendrin und nirgendwo.
Daher würde ich zu dieser Frage in beiden was aufnehmen, damit die, die so in einem undefinierten Zwischenraum, sich irgendwo in der Leere fühlen, sich auch aufgehoben fühlen können.
Sabine* hat geschrieben:
Wie auch immer die Broschüre werden wird. Sehr wichtig ist, so finde ich, dass wir immer Täter/Täterin schreiben. Damit ganz klar ist, dass mb auch von Frauen verübt wird....
das wollte ich noch anmerken
Diese Idee finde ich super!
Überall werden beide Formen angegeben. Selbst in Stellenangeboten, wo sich dann herausstellt, dass keine Frau eingstellt werden darf (hatte den Fall mal), musste von Gesetzeswegen beides angegeben werden.
Und grade bei diesem Thema... dieses Tabu ist zu brechen.
Als selbst so Betroffene kann ich das nur voll unterstützen!
Und wenn man es oft genug liest, wird sich das auch irgendwann in den Köpfen merken und nicht mehr so ungewöhnlich erscheinen. Und da es nicht so extra betont wird, sondern eben immer wieder mitdrin, als es gehört dazu, wird es so auf weniger Abwehr stoßen.