Gegen - Missbrauch e.V.

Die Plattform für Betroffene, Überlebende, Freunde und Partner

Dieses Forum ist Teil der eines Angebots von gegen - missbrauch e.V. Unsere Hauptseite finden Sie unter www.gegen-missbrauch.de

Aktuelle Zeit: 28.03.2024, 23:15

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde [ Sommerzeit ]




Ein neues Thema erstellen Dieses Thema ist gesperrt. Du kannst keine Beiträge editieren oder weitere Antworten erstellen.  [ 6 Beiträge ] 
Autor Nachricht
 Betreff des Beitrags: Teil 2, Opfer sexuellen Missbrauchs von Kirchenleuten..
BeitragVerfasst: 11.08.2006, 10:34 
Vatikanstadt - Pater Marcial Maciel Degollado, der 86jährige Gründer der Kongregation der Legionäre Christi, ist ab sofort von all seinen Ämtern entbunden und gebeten worden, seinen priesterlichen Dienst nicht mehr öffentlich auszuüben, hat der Vatikan wissen lassen. Verantwortlich für die Entscheidung zeichnete Kardinal William Levada, der Nachfolger Kardinal Ratzingers als Präfekt der Glaubenskongregation.

Der nüchterne Stil des Dokuments steht in starkem Kontrast zum Inhalt des Signals, das der Vatikan damit aussendet - nach innen und außen. Nicht allen gefällt Benedikts XVI. unbedingter Wille zur Aufklärung und Selbstreinigung ohne Rücksichtnahme auf Personen, Verdienste oder Seilschaften, der in dem Entscheid zum Ausdruck kommt. Denn die Legionäre Christi sind seit ihrer Gründung in Mexiko durch Pater Maciel im Jahr 1941 eine durchaus blühende neue Ordensgemeinschaft von rund 650 Priestern und 2500 Seminaristen, deren Einfluß mittlerweile in der Kirche als noch größer eingeschätzt wird als das in diesen Wochen immer wieder zitierte Opus Dei aus Spanien.

1949 gründete Pater Maciel zu der Gemeinschaft der Legionäre noch die Laienbewegung Regnum Christi, die inzwischen um die 50 000 Mitglieder zählt. Beide Gemeinschaften arbeiten in vielen erfolgreichen Projekten zusammen. Die Liste ihrer Förderer (und Anwälte Pater Maciels) reicht im Vatikan bis in die Spitze des Staatssekretariats.

Um so aufsehenerregender ist daher nun das von Papst Benedikt XVI. gebilligte Dokument, das eine strikte Trennung zwischen der Kongregation und ihrem Gründer vornimmt. Indirekt bestätigt es die Stichhaltigkeit der Klagepunkte, die seit einiger Zeit gegen den Gründer vorgebracht wurden. Mit den Anschuldigungen ehemaliger Mitglieder - von denen einige Priester sind - wird ihm in der Hauptsache sexueller Mißbrauch Abhängiger vorgeworfen. Die meisten der Delikte reichen bis in die fünfziger Jahre zurück und wurden von Pater Maciel stets zurückgewiesen, besonders in einer offiziellen Erklärung im Jahr 2002, wo er sich über die angeblich haltlosen Anschuldigungen einiger Ex-Legionäre empörte - bevor er sich 2005 aus Altersgründen vom Amt des Generaloberen der Kongregation zurückzog. Nun war schon vor Tagen durchgesickert, daß Überprüfungen der Einzelfälle allerdings nur noch wenig Zweifel an der Berechtigung der Klagen gelassen hätten. Die Glaubenskongregation habe diese Anschuldigungen seit 1998 erreicht, hieß es offiziell in dem Kommuniqué. Kardinal Ratzinger habe die Untersuchung der Vorwürfe damals als Präfekt der Glaubenskongregation angeordnet, bevor sein Nachfolger nun nach sorgfältigem Studium aller Untersuchungsergebnisse entschied, “mit Rücksichtnahme auf das fortgeschrittene Alter Pater Maciels und im Hinblick auf seine angeschlagene Gesundheit auf einen kanonischen Prozeß zu verzichten. Vielmehr wird er aufgefordert, ein zurückgezogenes Leben des Gebetes und der Buße zu führen und auf jeden öffentlichen Dienst zu verzichten.” Nach diesem Glockenschlag wird “unabhängig von der Person des Gründers” im letzten Satz des Dokuments “das verdienstvolle Apostolat der Legionäre Christi und der Vereinigung Regnum Christi” noch einmal ausdrücklich und dankbar anerkannt. Mit dem Akt der behutsamen Prüfung und Reinigung nach langer Zeit wird der Papst auf ihre Dienste weiter verläßlich zählen können.

Zu meinen zwei Selbstmordversuchen im Stift Göttweig möchte ich noch ergänzen:

Ich habe oft Albträume vom Stift Göttweig. Meine Erlebnisse in Göttweig und meine beiden Selbstmordversuche im Stift Göttweig sind über 30 Jahre her und meinen sehr leidvollen Lebensweg habe ich bereits im Internet unter „Ein Opfer sexuellen Missbrauchs von Kirchenleuten klagt an!“ veröffentlicht.

Ich nahm von Göttweig aus öfter an Legio Mariens Veranstaltungen teil. Mitglied der Legio wurde ich aber nicht, obwohl ich im Stift Göttweig von der Dr. Groer Gefolgsschaft aus Hollabrunn immer in diese Richtung bearbeitet wurde. Das Opus Dei schlägt in die gleiche Kerbe, es gibt sich nur elitärer:

Frau Daniela-Kathrin Latzl veröffentlichte im FH Magazin auf vienna.at am
Mittwoch 26.5.2006 folgendes:

„Gottes Werk und Teufels Beitrag“

„„Neun Jahre lang war Dietmar Scharmitzer Mitglied des Opus Dei. Ein Gespräch über seine Erlebnisse, die Methoden der katholischen Prälatur und die Darstellung des Werk Gottes im Bestsellerroman „Sakrileg“.

FH-Magazin: Wie sind Sie mit dem Opus Dei in Berührung gekommen?

Scharmitzer: Mit 14 Jahren habe ich einen sehr faszinierenden Religionslehrer bekommen: Professor Ernst Burkhart, einen Priester, der sehr gut Geige spielte. Vor seiner Weihe war er Journalist und hat die politische Wochenzeitung „Die Analyse“ herausgegeben. Ich sah, dass es in der Kirche auch intellektuelle Leute gibt, nicht nur zitternde alte Pfarrer und Rosenkranz betende Weiblein. Und nachdem ich eher konservativ erzogen worden bin, war es den Herrschaften leichter möglich, mich einzufangen, wobei zum Teil ganz brutal vorgegangen wurde: Kaplan Paul Blecha, ebenfalls Religionslehrer, hat mich im Beichtstuhl der Peterskirche so lange bearbeitet, bis ich tränenüberströmt versprochen habe, auch mit einem Laien des Opus Dei zu sprechen. Der Laie war Dr. Albert Hofmayer, Dozent auf der Wirtschaftsuni, Geograph, Mitglied der Akademie der Wissenschaften – ich bin vor Ehrfurcht gestorben und habe ihm natürlich alles abgenommen, was er gesagt hat.

Unter welchen Umständen kam es dann zu Ihrem Beitritt?

Ich wurde zu Einkehrstunden eingeladen und war vollkommen fertig, weil die Probleme, die da vor etwa elf Jugendlichen angeschnitten wurden, genau meine persönlichen Probleme waren. Später bin ich drauf gekommen, dass alle anderen bereits Mitglieder waren und diese Veranstaltung allein auf mich zugeschnitten waren. Es bemühen sich alle sehr, wenn es gilt, einen Fisch an Land zu ziehen. Im ersten Jahr meines Studiums bekam ich dann plötzlich das Angebot beizutreten, nachdem man mich vorher hatte dumm sterben lassen: Ich wusste nicht, ob ich dazugehöre, und ob es überhaupt eine formale Mitgliedschaft gibt. Ich wurde dem späteren Kardinal Groer vorgestellt – er hat gefragt: „So, sie sind beim Opus Dei?“ und ich habe ihn mit großen Augen angeschaut und geantwortet: „Ich weiß es nicht!“

Wussten Sie denn überhaupt, worauf Sie sich eingelassen haben?

Viele Dinge, die im Opus Dei üblich sind, habe ich erst Wochen, Monate oder gar Jahre später erfahren. Ich wusste bei meinem Beitritt nicht, dass ich mich verpflichte, mein Geld abzugeben. Dass Bußwerkzeuge verwendet werden, also die Peitsche und ein Bußband mit Dornen, habe ich erst nach etwa eineinhalb Jahren erfahren. Ich hab das Bußband den ganzen Tag lang um den Oberschenkel getragen, weil mir niemand gesagt hatte, dass zwei Stunden ausreichen.

Was geht in einem vor, dass man diese Werkzeuge wirklich verwendet?

Wenn man einmal eine Zeit lang dabei ist und man davon überzeugt wird, dass man auch andere Menschen ins Boot holen muss, um sie zu retten, dann akzeptiert man alles und es reduziert sich alles auf dieses Ziel. Es gehört dazu, dass man sich mit diesen Dingen malträtiert und stolz auf dieses christliche Indianerspiel ist, dass man ein richtiger Held ist und ein richtiger Christ, und ein bisschen mit Verachtung auf die anderen hinunter schaut, die das nicht haben.

Haben Sie in Gemeinschaft gelebt?

Nachdem ich chronisch krank war, hat man bei mir darauf verzichtet, mich als Numerarier anzusprechen – das sind die richtigen Mitglieder, die in Gemeinschaft leben. Es wird zwar immer wieder gesagt, alle Mitglieder sind gleich, aber das stimmt nicht – die verheirateten Mitglieder bekommen nichts mit, sie müssen auch nur zehn Prozent ihres Einkommens abgeben. Ihr Zweck ist es, dem Opus Dei möglichst viele künftige Numerarier zu schenken.

Ich wurde als Assoziierter akzeptiert. Das sind Mitglieder die auch zölibatär leben, alles hergeben, aber nicht notwendigerweise Akademiker, die nicht in Gemeinschaft leben. Ich habe also lange Zeit bei meinen Eltern gewohnt, die von nichts wussten.

Wie wird das Geld abkassiert?

Alle Mitglieder liefern zu Beginn des Monats ihr Geld ab. Man muss alle Bankauszüge abgeben und es ist aus Gründen der Geheimhaltung auch nicht erwünscht, das Geld zu überweisen, denn ein schlauer Bankbeamter könnte ja eine Liste der Mitglieder konstruieren. Man muss ein Jahresbudget erstellen, glaubhaft machen, was man braucht, und jede einzelne Ausgabe durch einen Ausgabenzettel belegen. Sogar für ein Straßenbahnticket. Dann bekommt man ein Taschengeld.

Weiß man, was mit dem Geld passiert?

Naja, die Häuser sind sehr gut eingerichtet und Rom arbeitet mit diesem Geld. Das Opus Dei hat eine Reihe von Privatuniversitäten in der ganzen Welt, und es ist natürlich ein wunderbares Mittel, den Diözesanklerus zu unterwandern, wenn man den Bischöfen in der Dritten Welt anbieten kann, dass ihre besten Leute in Rom studieren dürfen. Die kriegen dann ein Stipendium, kommen meist als überzeugte Opus Dei Mitglieder zurück und fahren dann als Trojanische Pferde in der Diözese: Sie unterstehen zwar dem Bischof, machen aber Werbung für das Opus Dei. Damit lässt sich vieles machen, und auch wenn der Heilige Vater Geld braucht, dann ist was für ihn zu haben.

Welches Ziel wird im Opus Dei verfolgt?

Es heißt die Arbeit heiligen, sich durch die Arbeit heiligen und andere durch die Arbeit heiligen. Das ist natürlich ein sehr schönes Ideal, wenn man als vollwertiger Christ lebt, alle Ideale erfüllt wie sonst nur ein Mönch oder ein Priester, und trotzdem als normaler unauffälliger Mensch in der Welt lebt. Man kommt auch gar nicht dazu drüber nachzudenken, weil der ganze Tag mit Stoßgebeten angefüllt ist, über die man Rechenschaft abzulegen hat. Jeder Schritt wird im „brüderlichen Gespräch“ mit dem Laien besprochen. Das wird auch niedergeschrieben – ich hab einmal die falsche Tür geöffnet und den Inhalt meines vertraulichen Gesprächs auf dem Computerbildschirm gesehen. So wird man ständig in Atem gehalten.

Was hat Sie schließlich zu Ihrem Austritt bewegt?

Verschiedene Dinge. Unter anderem habe ich meine spätere Frau kennen gelernt – das war weniger eine Zölibatskrise, als meine einzige Chance, mit jemandem zu sprechen, und eine Stütze zu haben – mit meinen Eltern konnte und wollte ich darüber nicht sprechen.

Ich habe eine Lehrverpflichtung am Schottengymnasium angeboten bekommen und musste unter fadenscheinigsten Vorwänden absagen. Das sind dort Benediktiner, die haben anscheinend eine andere Religion als das Opus Dei. Man hatte offenbar Angst, dass ich dort eine weltoffenere, fröhlichere Art kennen lerne, Christ zu sein.
Ich wurde von allen gemieden und geschnitten und von meiner Gruppe separiert, weil mein interner Vorgesetzter gemeldet haben dürfte, dass bei mir die Gefahr der Homosexualität bestünde. Das konnte ich mir erst nach Jahren zusammenreimen.
Und ich hatte durch einen riesengroßen Zufall das Glück, dass meine Mitgliedschaft öffentlich bekannt geworden war: Weil bei mir sozusagen die Tarnung bereits aufgeflogen war, wurde ich als Vertreter des Opus Dei zu einem Kongress des päpstlichen Laienrates geschickt, und hatte dort erstmals die Statuten des Opus Dei in Händen, nachdem ich bereits neun Jahre Mitglied war. Da ist mir zufällig der Satz aufgefallen, dass jedes Mitglied das Recht hat, entlassen zu werden. Und dieser Satz hat mich gerettet.

Sie sagen, Ihre Tarnung sei aufgeflogen. Auf der Homepage des Opus Dei heißt es, die Angehörigen „stellen ihre Zugehörigkeit … nicht unbedarft zur Schau, verbergen sie aber auch nicht.“

Es ist ganz offenkundig bekannt, dass Dr. Richard Estarriol, Journalist bei “La Vanguardia“ 1957 als eines der ersten vier Mitglieder nach Österreich gekommen ist. Wenn man ihn fragt: „Sind Sie bei Opus Dei?“, antwortet er: „Ich kenne das Opus Dei sehr gut, mein Bruder ist Priester des Opus Dei.“ Das ist eine halbe Wahrheit und somit eine glatte Lüge.

Was ist passiert, als Sie bekannt gegeben haben, dass Sie austreten möchten?

Das war eine Mischung aus Psychoterror. Es hat ununterbrochen das Telefon geläutet, ständig war jemand an der Gegensprechanlage. Ich wurde sechs Stunden lang verhört, dann bin ich aufgestanden und gegangen. Ich weiß von anderen ehemaligen Mitgliedern, dass so ein Verhör bis zu 24 Stunden dauern kann und ihnen Beruhigungsmittel verabreicht wurden. Ohne jemanden an meiner Seite hätte ich dem Druck sicher nicht standgehalten. Wahrscheinlich wäre ich geblieben, hätte zu trinken begonnen oder einen Selbstmordversuch unternommen. Ich war so instabil, dass ich eine Lasershow am nächtlichen Himmel für eine Teufelserscheinung gehalten habe.

Wie hat sich Ihr Leben danach verändert?

Gesundheitlich ging es mir wesentlich besser. Ich war vorher wie gesagt chronisch krank, das hab ich alles hinter mich gebracht. Ich bin noch gewachsen mit 28 Jahren, zwei Zentimeter. Das war psychisch bedingt, weil ich eben so niedergedrückt war. Ich hab mich ganz einfach wohler gefühlt und es war ein anderes Leben als vorher. Und es ist immer besser geworden in dem Maß, als die Schuldgefühle geringer geworden sind, weil ich es durchschaut habe als etwas, das mir angetan wurde und von außen aufgezwungen.

Mitte Mai kommt die Verfilmung von „Sakrileg“ in die Kinos. Was sagen Sie zur Darstellung des Opus Dei in Dan Browns Roman?

Grundsätzlich halte ich es für ein schlechtes Buch und es ist mutig, dass der Name „Opus Dei“ genannt wird. Umberto Eco hat mit „Der Name der Rose“ gezeigt, wie ein spannender Roman ausschauen kann, der mit Geheimnissen im Schoß der Kirche arbeitet. Das ist der Versuch eines Remakes. Es ist natürlich nett, ein Ratespiel zu veranstalten und Atmosphäre zu erzeugen, aber es schlägt in die falsche Richtung und trägt auch nicht zur Aufklärung über das Opus Dei bei. Das Opus Dei wird als Gruselkabinett geschildert und das ist es auch, aber nicht in der Form. Manches ist genauestens beschrieben, zum Beispiel das Hauptquartier in New York, und das vermittelt den Eindruck von Authentizität, aber es passt nicht zusammen.
Das Opus Dei fordert einen Hinweis auf den fiktiven Charakter des Films. Denken Sie als Pädagoge, dass vor allem junge Menschen dazu in der Lage sind, die fiktiven von den realen Elementen zu unterscheiden?

Ich glaube diejenigen, die das Buch in die Hand nehmen und es auch zu Ende lesen, können das durchaus. Bei einem Film ist es schon kritischer, angeblich glauben viele amerikanische Jugendliche, dass in Deutschland die Nazis am Ruder sind und dass sie noch mit ihren Fliegern hinüberkommen könnten. Es ist natürlich eine Verzerrung der Wirklichkeit, die hier angeboten wird.

Der Sprecher des Opus Dei in Rom, Marc Carrogio, betonte in einem Interview, es werde keine Empfehlung bezüglich des Filmkonsums an die Mitglieder geben. Das sei nicht nötig, weil es sich um „erwachsenen Menschen“ handle.
Das klingt gut, man muss natürlich unterscheiden zwischen dem, was nach außen hin vermittelt wird, und der eisernen Disziplin, die nach innen herrscht. Im Opus Dei gibt es selbstverständlich Bücherzensur. Ich hatte die Ehre, die Kartei ein Jahr lang zu betreuen, Bücher zu lesen und Empfehlungen zu schreiben. Es ist auch passiert, dass ich zurechtgewiesen wurde, weil ich das Buch gelesen hatte, das ich nachher kritisiert habe. Auch wenn im Fernsehen eine Reportage über das Opus Dei läuft, dürfen die Mitglieder das selbstverständlich nicht anschauen.

Carrogio meinte weiters, man werde versuchen „Saft aus der Zitrone zu machen“.
Es bleibt ihnen auch nicht viel anderes übrig, als auch die Negativpropaganda zu nützen. Im Spanischen gibt es das Sprichwort „Cual quiera ocasión es buena“ – jede Gelegenheit ist gut –, das sie auch immer wieder in ihren internen Schriften verwenden, als Beispiel wie man überall an Menschen herankommen und auch aus negativen Beispielen lernen kann. Ich habe ein Erlebnis gehabt, dass ein gebildeter, nobler Herr mit 83 Jahren zum Pfarrer der Karlskirche gegangen ist, das war damals jener erwähnte Dr. Burkhart, um sich an der Quelle zu informieren, was denn das Opus Dei sei, nachdem er einen negativen Zeitungsartikel gelesen hatte. Und es war schön und erbaulich für uns zu sehen, dass dieser alte Herr, der ein braver Katholik war, nach einigen Wochen beigetreten ist. Kurz später wurde er gebeten, die Nummern seiner Aktien bekannt zu geben und er ist wieder ausgetreten.
Dan Brown sagte in einem Interview, er habe die Hoffnung, sein Buch könne die Leser motivieren, über die wichtigen Dinge des Glaubens zu diskutieren; Kontroversen und Dialog seien gesund für die Religion als Ganzes.
Ich weiß nicht, ob man auf die Diskussion des Glaubens und auf die Wahrheitsfindung warten sollte. Die wenigsten Menschen sind daran interessiert, über Dinge des Glaubens und der Religion ernsthaft nachzudenken. Viele sind zu oberflächlich oder wollen nichts mehr hören. Und die, die in der Kirche sind, sind oft einem großen Druck ausgesetzt, den Mund zu halten und naiv und kindlich zu sein, namentlich Mitglieder von straff geführten Organisationen wie dem Opus Dei. Natürlich muss man über die Ursprünge des Christentums nachdenken. Es gibt viel zu wenig Aufklärung darüber, was eigentlich wirklich in den Evangelien steht, wie das zu verstehen ist und in welcher Hinsicht manche Gebote des Herrn, zum Beispiel der Zölibat, zu verstehen sind.

Wie gehen Sie heute mit Ihrer Religiosität um?

Ich stehe der Kirche sehr kritisch gegenüber und weiß nicht, in welche Richtung sich mein Glaube noch entwickeln wird. Die Enttäuschung, die ich von Seiten des Opus Dei erfahren habe, hat ihre Narben hinterlassen – und es ist noch lange nicht vorbei.
Zur Person: Dr. Dietmar Scharmitzer unterrichtet Deutsch und Latein an einem kirchlichen Gymnasium in Wien. Er hat zwei Kinder und ist geschieden. Dem Opus Dei gehörte er von Ende 1982 bis Anfang 1992 an.““

Abschließend möchte ich folgendes zur Causa Groer und zur Verstrickung mit Abt Clemens Lashofer anmerken: Hubertus Czernin schreibt u. A. in seinem Buch „Das Buch Groer“:

Göttweig, September 1997

Rupert Dinhobl, inzwischen zivil verheiratet, reicht bei Abt Clemens Lashofer ein Ansuchen auf Rückversetzung in den Laienstand ein. In diesem Gesuch befaßt sich Dinhobl ausführlich mit den ihm von Groer angetanenen sexuellen Nötigungen. Der ehemalige Mönch erklärt in diesem Schriftsatz, er habe Lashofer bereits 1995 über das gesamte Ausmaß der ihm zugefügten Nötigung informiert. Lashofer verlangt, daß diese Passage gestrichen wird, da ihm Dinhobl damals ausschließlich von Zungenküssen erzählt habe.

Stift Göttweig, 14. Oktober 1997

Bei einem zweiten Gespräch weist Abt Lashofer seinen Prior aufgrund jener Tatsachen, die ihm dieser anvertraut hat, auf die klösterliche Disziplin hin. Schätz reagiert emotionell. Weshalb wolle er ihn disziplinieren, fragt er Lashofer, obwohl er das nie bei Groer getan habe? Der Abt fragt, was Schätz damit meine. Schätz antwortet, wenn Lashofer so tue, als wüßte er nichts, dann würde es keinen Sinn machen, wenn er selbst etwas sagen würde.

Stift Göttweig, 30. November 1997

Prior Schätz informiert den Göttweiger Abt über alle Details der ihm von Groer zugefügten Nötigungen: Seit seinem Eintritt in den Orden und dem Einzug in das Roggendorfer Haus St. Josef sei er von Groer sexuell belästigt worden. In- und außerhalb der Beichte, in Groers Zimmer, angezogen, aber auch nackt. Bis vor kurzem habe er gedacht, daß Groers Übergriffe eine selbstlose Hilfestellung des Hausoberen gewesen seien zur Bewältigung seiner Probleme. Er sei der Meinung gewesen, Pater Hermann habe ihn auf diese Weise aus seinem unwürdigen Dasein emporheben wollen. Er habe gedacht, Groer schenke ihm damit besonderes Vertrauen; die Belästigungen seien ihm als besondere Auszeichnung erschienen; er habe stets gedacht, sie würden nur ihm zuteil. Erst ab 1995 habe er erfahren, daß es Mitbrüdern nicht anders ergangen sei. Das Gespräch endet mit der Forderung des Priors, daß Groer umgehend als Prior von St. Josef abgelöst werden müsse.

Mit freundlichen Grüßen
Michael Tfirst
tfirst@gmx.at

P.S. Und im Schottenstift in Wien unter Abt Heinrich Ferenczy wurde folgender Vorfall vertuscht: Ein junger Mitbruder trat aus dem Kloster aus, nachdem er von einem Priester missbraucht wurde und sogar mit Aids infiziert wurde……………………..

P.P.S: Weiters verlange ich von unserer Regierung ein Verbot des Opus Dei in Österreich (Anlass siehe vorangegangenes Interview mit einem ehemaligen Opus Dei Mitglied), damit unsere Jugend vor solchen Gefährdungen geschützt wird, weil es sich bei Opus Dei um eine fundamentalistische Kaderschmiede der römisch katholischen Kirche handelt, die von Kardinal König Anfang der 70er Jahre nach Österreich gebracht wurde. Die Sprecher der Kirche (so auch Herr Prof. Erich Leitenberger der Sprecher von Kardinal Christoph Schönborn) geben aber immer an, bei Opus Dei handle es sich ja nur um eine Sekte.
Und von Herrn BK Dr. Wolfgang Schüssel verlange ich auch endlich eine Erklärung, bis dato ignorierte er alle meine Schreiben.

P.P.P.S. Und da unsere Regierung ein Konkordat als Abkommen mit dem Vatikan unterhält, verlange ich aus genau diesem Grund eine Auflösung des Konkordates.


Nach oben
  
 
 Betreff des Beitrags: Triggerwarnung.
BeitragVerfasst: 12.08.2006, 16:46 
Offline

Registriert: 12.10.2005, 21:30
Beiträge: 356
Wohnort: Frankfurt-Main
Hallo Michael Tfirst,
habe alles aufmerksam gelesen,einiges war mir schon bekannt von Opus Dei,sie gehört verboten,was sich dahinter alles verbirgt,das ist erschreckend.Es ist an der Zeit,dass das Zöllibat aufgehoben wird,da wir aber ein verkrustete Fehlform in der r.k.Kirche haben,wird dies wohl noch eine Zeit dauern.Die schädlichen Konsequenzen der kirchlichen
Moral setzen sich weiter fort,indem viele eine gesicherte Existenz in der
Kirche haben,und ein hohes Gehalt.
Lieben Gruß
Moonlight.


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 12.08.2006, 17:25 
Hallo Michael tfirst!
Ich habe Deinen Artikel mit Interesse ÜBERFLOGEN!
Allerdings blickt man durch die Masse an Angaben überhaupt nicht mehr durch.
Warst Du schon öfter hier im Forum? Vielleicht ja, aber wo bist Du?
Ich erkenne in den unzähligen Fakten immer wieder Dein persönliches Leid, aber welche Intention verfolgst Du in diesem Forum "Fragen zum Thema sexueller Missbrauch"? Deine Anklagen und "Aufschreie" sind für mich gut nachvollziehbar :oops: (leider) ... aber welche Intention verfolgst Du nun, erhoffst Du Dir aus Deinem Beitrag.
Vielleicht habe ich nicht genau gelesen, dann sorry....
Weiss jetzt garnicht mehr, was ich schreiben soll oder auch wollte.
Auf jeden Fall alles gute für Dich und Deine Familie
Danaide


Nach oben
  
 
 Betreff des Beitrags: Triggerwarnung.
BeitragVerfasst: 12.08.2006, 17:49 
Offline

Registriert: 12.10.2005, 21:30
Beiträge: 356
Wohnort: Frankfurt-Main
Hallo Michael Tfirst,
hier einige Buchempfehlungen:
Autor Peter Hertel:Bendikts Stoßtrupp
josemaria Escriva 05
Autor L. Allen o3,den Titel weiß ich nicht mehr.
Wo kann ich Deine Geschichte im Internet nachlesen?
Dir alles Liebe wünschend
Moonlight.


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags: Teil 2, Opfer sexuellen Missbrauchs von Kirchenleuten..
BeitragVerfasst: 02.09.2006, 23:45 
Sehr geehrter Herr Michael Tfirst !

Sie greifen seit vielen Jahren die kath.Kirche an, ohne auch nur den geringsten Beweis ihrer rechtlich sehr bedenklichen Anschuldigungen je bewiesen.

Sie greifen zudem auch die katholischen Schulbrüder an, wieder wie bei Ihnen üblich, ohne einen Beweis vorlegen zu wollen.

Wenn sie sich als deren Opfer fühlen, warum klagen sie dann nicht ?
Warum wollen keine Medien über ihr angebliches Schicksal berichten ?

Ihnen wurde von Seitens der katholischen Kirche und den kath.Schulbrüdern mehrmals nahegelegt, sie sollen auch nur ein einziges weiteres Opfer zB.von den kath.Schulbrüder (Österreich) benennen.

Hatten sie nicht auch der kath.Kirche und den kath.Schulbrüdern ihrerseits mit einer Sammelklage gedroht ?

Da müssten sie doch andere weitere Opfer kennen, den eine Sammelklage setzt mehrere Kläger voraus, oder wollten Sie gar alleine eine Sammeklage bewirken


Ihre sicher psychisch begründete Selbstzerstörungswut sollte nicht so weit gehen dürfen, dass Sie ohne jeden Beweis Ihrer irreführenden und gesetzlich strafbaren Behauptungen weiterführen, deswegen rate ich meiner mit Ihnen sicher schon lange geduldigen Mandantschaft Sie zu klagen.

Mag.Johannes ebs-edw


Nach oben
  
 
 Betreff des Beitrags: An das Büro von Herrn Kardinal Schönborn
BeitragVerfasst: 03.09.2006, 14:32 
An das Büro von Herrn Kardinal Schönborn
Wien, 3.9.2006

Sehr geehrter Herr Mag. Johannes!

Ihrer Absenderadresse (Mag. Johannes ebs-edw) entnehme ich, dass Sie vermutlich im Namen der Erzbischofs von Wien, Herrn Kardinal Christoph Schönborn antworten, denn ebs.edw steht nur für die E-Mailadresse des Büros von Herrn Kardinal Schönborn und bedeutet ausgeschrieben: ebs für Erzbischof und edw steht für Erzdiözese Wien.

Herr Mag. Johannes, Sie schreiben hier, am 2.9.2006, im Gegen - Missbrauch e.V. Forum weiters, Sie raten Ihrer geduldigen Mandantschaft mich zu klagen mit folgenden Worten, die Sie an mich richten: „Ihre sicher psychisch begründete Selbstzerstörungswut sollte nicht so weit gehen dürfen, dass Sie ohne jeden Beweis Ihrer irreführenden und gesetzlich strafbaren Behauptungen weiterführen, deswegen rate ich meiner mit Ihnen sicher schon lange geduldigen Mandantschaft Sie zu klagen.“

Und ich antworte Ihnen Herr Mag. Johannes, bitte tun Sie es!
Dann müssten die Zeugen, die ich immer nannte und die sich alle verstecken, endlich befragt werden!

Sie schreiben, wenn ich mich als Opfer fühle, warum klage ich nicht?

Wegen Verjährung und dann wegen dem von mir unterschriebenem Generalvergleich sagten mir folgende Rechtsanwälte ab:

Ich ersuchte ADVOFIN (Advokatfinanz) mehrmals, mir mit der Finanzierung bei Prozessen gegen die Kirche behilflich zu sein.

Herr Dr. Vana (mir fällt jetzt sein Vorname nicht ein) von den Grünen Österreichs sagte mir ab.

Herr Dr. Nikolaus Lehner, bei dem ich sogar zwei Stunden in seiner Kanzlei war, sagte mir letztendlich ab.

Herr Dr. Fahrid Rifaat, bei dem ich mehrmals in seiner Kanzlei war, vertrat leider zeitgleich als Rechtsanwalt die Schulbrüder im Falle des minderjährigen Manu… N………! So eine Sache war mir wieder nicht Recht.

Herr DDr. Gebhard Klötzl verhalf mir, dass mir der Generalvergleich ausgefolgt wurde, mehr wollte er aber nicht machen.

Herr Dr. Gabriel Lansky (seine Kanzlei vertritt jetzt Natascha Kampusch), den ich schriftlich mehrmals um Hilfe ersuchte, sagte mir mit seiner Kanzlei wegen Überlastung ab.

Die Oberstaatsanwaltschaft informierte ich mehrmals, mittels Sachverhaltsdarstellungen, doch die Antworten, die ich dann erhielt, lauteten immer so: Ihre Anzeige gegen Unbekannt wurde zurückgelegt. Aber immerhin hat man mir seitens der Staatanwaltschaft wenigstens geantwortet.

Herr Mag. Johannes, Sie schreiben in Ihrem Antwortposting folgendes: Ihnen wurde von Seiten der katholischen Kirche und den kath.Schulbrüdern mehrmals nahegelegt, sie sollen auch nur ein einziges weiteres Opfer z. B. von den kath.Schulbrüder (Österreich) benennen.

Dazu muss ich leider entgegnen, niemals nahm jemand von den Schulbrüdern, vom Stift Göttweig, von den Minoriten, von den Pallottinern, oder gar von der Erzdiözese Wien mit mir Kontakt auf. Der Erzdiözese war ich aber so lästig, dass sich gezwungener Weise daraus Kontakte mit dem ehemaligen Redakteur der Tageszeitung die Presse, Herrn Erich Leitenberger, Sprecher von Kardinal Schönborn, ergaben. Das geschah, nachdem mir seitens des Büros von Herrn Kardinal Schönborn, wo ich um einen Termin bat, ein persönlicher Termin mit dem Herrn Kardinal verwehrt wurde.

Herr Mag, Johannes, Sie schreiben weiters die an mich gerichtete Frage: „Hatten Sie nicht auch der kath.Kirche und den kath.Schulbrüdern Ihrerseits mit einer Sammelklage gedroht?“

Und Herr Mag. Johannes, Sie schreiben weiters und fragen mich auch in diesem Posting… „Da müssten Sie doch andere weitere Opfer kennen, denn eine Sammelklage setzt mehrere Kläger voraus, oder wollten Sie gar alleine eine Sammeklage bewirken?“

Gegenfrage: Wollen Sie so auf diesem Weg zu einer Opferliste kommen?????

Und Sie schreiben, warum wollen keine Medien über mein angebliches Schicksal berichten?

Ich war in taff (pro 7),
es gab Zeitungsartikel in der Tageszeitung Der Standard,
ich war in der ZIB2,
ich war in der Sendung VERA von Fr. Dr. Vera Russwurm

Mit freundlichen Grüßen
Michael Tfirst
tfirst@gmx.at

P.S. Leider kann ich bei dem Absendernamen Mag. Johannes nicht entnehmen, ob Johannes als Vorname zu bewerten ist, oder als Familienname. Die Mitglieder des Opus Dei z. B, sind nach dem Grad des Engagements für die Organisation in Supernumerarier, Numerarier und Assoziierte eingestuft. Ist die Führung des Vornamens in Verbindung mit einem akademischen Grad wie in Ihrem Fall „Mag. Johannes die Anrede eines Assoziierten des Opus Dei? Ich bin mit keiner einzigen Meldung im Internet irgendwann und irgendwo anonym aufgetreten, und ich verstecke mich nicht……

P.P.S. Escrivá, der Gründer des Opus Dei, sah in Hitler den "Lebensretter der spanischen Kirche" und relativierte den Holocaust. Das Opus Dei kooperierte weltweit mit faschistischen und rechtskonservativen Eliten und Regierungen. Eines der krassesten Beispiele für Einmischung in die politischen Angelegenheiten eines Landes war die Rolle des Leiters der Glaubenskongregation des Vatikans, dem jetzigen Papst Benedikt, XVI., bei der US-Präsidentschaftswahl 2004 . Eine Reihe von amerikanischen Bischöfen mussten im Vorfeld der Wahlen erklären, dass sie dem Kandidaten der Demokratischen Partei John Kerry, einem Katholiken, wegen seiner Befürwortung des Rechts auf Abtreibung die Heilige Kommunion verweigern würden. Ihre Einmischung in die Wahl stellte eine offene Verletzung der in der US-Verfassung verankerten säkularen Grundlagen des Staates dar und war gleichbedeutend mit einem religiösen Aufruf an alle Katholiken, George W. Bush zu wählen.


Nach oben
  
 
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:  Sortiere nach  
Ein neues Thema erstellen Dieses Thema ist gesperrt. Du kannst keine Beiträge editieren oder weitere Antworten erstellen.  [ 6 Beiträge ] 

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde [ Sommerzeit ]


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast


Du darfst keine neuen Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst keine Antworten zu Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht ändern.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du darfst keine Dateianhänge in diesem Forum erstellen.

Suche nach:
Gehe zu:  
cron
Powered by phpBB © 2000, 2002, 2005, 2007, 2016 phpBB Group
Deutsche Übersetzung durch phpBB.de