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 Betreff des Beitrags: Buchempfehlung: Die Hütte (evtl. trigger)
BeitragVerfasst: 25.06.2011, 23:39 
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Kennt Ihr das Buch "Die Hütte" von William Paul Young?

Ich habe es gelesen, mehrere Male während meines Klinikaufenthaltes. Es ist geschrieben und handelt von einem Mann in mittlerem Alter, der schon als Kind und später als Erwachsener furchtbares Leid erfahren musste, so und seitdem von einer abgrundtiefen innerlichen Traurigkeit begleitet wird. Er hadert sehr mit sich und mit Gott - fragt und schreit zu Recht nach dem Warum! Jahre vergehen, doch er findet keine Antwort, und die Traurigkeit wird zu seinem ständigen Lebensbegleiter. Doch eines Tages bekommt er eine Einladung in eine einsam gelegene Berghütte, unterzeichnet von – Gott!

Zunächst denkt er an einen schlechten Scherz. Doch dann lässt er sich auf das Wagnis ein, und fährt zu dieser Hütte. Er begegnet dort tatsächlich Gott - aber einem ganz anderen, als er bislang vor Augen hatte. Einem Gott, der gnadenlos mit unseren menschlichen Klischees, Vorstellungen und kirchlichen Dogmen über ihn aufräumt. Ein Gott, der dem Leser einiges an Toleranz und Offenheit abverlangt - aber unendlich viel gibt an neuen Perspektiven, die Mut machen und eigentlich so logisch sind. So sehr, dass man es kaum für möglich hält, nicht längst selber drauf gekommen zu sein.

Bild

Die ersten hundert Seiten sind eine echte Herausforderung an die Leser. Es rüttelt schon sehr an den Nerven, diesen Schmerz und das Leid mitanzusehen, was uns als Missbrauchsopfer so bekannt vorkommt und triggert. Aber es macht den Autor authentisch, er ist einer von uns! Er hat erlebt, selbst und am eigenen Leibe, was uns vom Leben abtrennt. Schnell wird einem klar, dass dieser in leicht amerikanischem Stil gehaltene Roman eben keine reine Fiktion ist. Sondern eine in "lesenswerte" Form gebrachte Lebensgeschichte und innerlich echte Gottesbegegnung. Es ist schon die erste Herausforderung an die Offenheit und Toleranz der Leser, das ganz persönliche Gottesbild dieses Autors stehenlassen zu können - so wie auch jede/r Leser/in zu Recht ein eigenes Bild davon tief im Innern hat...

Dieses Buch ist kein Buch, sondern eine Begegnung! Ich möchte es Dir sehr ans Herz legen. Es vermag Wege aufzuzeigen, wie man innerlich zu Antworten kommst, aber es gibt Dir keine vor. Doch es zeigt Dir, mit welcher Liebe Gott Dir begegnen möchte, jeden Tag und jetzt gerade auch in diesem Augenblick. Sich das einmal anzusehen vermag unheimlich Frieden stiften im Herzen, und die Welt danach immer mehr mit neuen Augen zu sehen. So wie ich, als ich frisch aus der Klinik entlassen wie ein Kind staunend durch die Innenstädte geschlendert bin und mir mit leuchtenden Augen angesehen habe, was ich eigentlich schon seit Jahrzehnten kenne. Aber noch nie aus diesem Blickwinkel.

Amazon http://www.amazon.de/Die-H%C3%BCtte-Ein-Wochenende-Gott/dp/379342166X


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BeitragVerfasst: 26.06.2011, 00:05 
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Hmmm danke für den Tip...hört sich sehr interessant an und ich denke ich werde es lesen..danke dir :wink:

_________________
Viele kleine Menschen, an vielen kleinen Orten, die viele kleine Schritte tun, können das Gesicht der Welt verändern.


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BeitragVerfasst: 26.06.2011, 10:32 
...ich habe das Buch schon gelesen und werde es sicherlich irgendwann ein zweites Mal tun, weil es mich einfach sehr berührt und bewegt hat.

kwamboka*


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BeitragVerfasst: 26.06.2011, 11:35 
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Hallo!
Kenne das Buch auch und fragte schon mal hier nach, ob es anderen auch gefiel und wie. Doch die Botschaft, und durchaus auch Weg den es aufzeigt, ist schwierig.
Es heißt, dass man nur durch Verzeihen zu seinem Seelenheil kommt. Und das Gott alle seine Kinder liebt und keines aufgeben mag so recht. Also auch die Täter denen es zu verzeihen gilt, hat es doch das kleine getötete, missbrauchte Mädchen doch als Engel auch sofort getan.

Es verlangt einem zuviel ab und das ganze Buch ist anmassend was die Gottesnähe angeht...ein sehr intensives Buch. Über die Richtung und Ursache bin ich mir noch unsicher.


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BeitragVerfasst: 26.06.2011, 13:34 
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BeitragVerfasst: 26.06.2011, 13:46 
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Hi ihr,

ich hab das Buch nicht gelesen. So aus der Beschreibung eben kommt bei mir auch erstmal Wut auf: Verzeichen? Solchen??? Naja...da ich nicht betroffen bin, hab ichs mit der Wut etwas leichter....

Ich denke an den Satz:Das Gegenteil von LIebe ist nicht Hass, sondern Gleichgültigkeit.

Ich mag den Satz- weil er sagt, dass für jemanden, den man hasst, durchaus noch Gefühle da sind. Für jemanden, der einem gleichgültig ist, nicht. Meinen Vater gegenüber verspüre ich (meist) gleichgültigkeit (ist kein Täter, ist nur ein Arsch und einfach nicht präsent in meinem Leben). Ist eigentlich am angenehmsten, dass jemand einem nicht mal ne Briefmarke wert ist.

Falls das so gemeint sein sollte, fänd ichs akzeptabel (vorausgesetzt, der ist keine Gefahr für andere Kinder- solange solche Leute eine Gefahr darstellen, halte ich Wut und Hass für eine notwendige Voraussetzung für Achtsamkeit. Sonst besteht die Gefahr, dass sich das Sprichwort bewahrheitet: Damit das Böse gewinnt, müssen die Guten nichts tun, nur wegsehen.

Sollte ichs mal in die Hände bekommen, werde ich es lesen, um mir ne Meinung darüber zu bilden, wie es gemeint sein kann und was ich davon halte.

Danke für den Buchtipp.

Pu


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BeitragVerfasst: 26.06.2011, 14:20 
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Ist aber ein Verzeihen. Selbst wenn man es noch so abzuschwächen versucht, oder begrenzen. Ist es das Verzeihen/Vergessen/Verarbeiten, dass einem sein Trauma bewältigen lässt. Und es ist ja in Ordnung und stimmt sogar, dass nur dies helfen könnte wirklich.
So illusorisch das sich darstellt. Dann muss es schon sein ein Aufmarsch der Dreieinheit Gottes sein die einem Menschen „ewig“ zuredet und hilft verzeihen zu können. Das ist bezeichnend. Ein Mensch selbst kann das nicht bewirken, selbst oder anderen.
Es ist ein Märchen, schön und man kann die Wärme durchs Buch spüren. Es ist aber nicht echt. Weihnachten wirkt es am besten, hatte ich dann gelesen.
An sich ist es für mich auch ein Bekehrungsbuch. Und bitte nicht missverstehen oder nachsehen, wenn ich kritisch erscheine. Ich unterhalte mich nur gerne über die Bedeutung, Interpretation und Hintergründe von, wie hier etwa, Büchern/Geschichten.
Ein absolut lesenswertes Buch. Auf die Verfilmung bin ich gespannt, soll ja klar sein.


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BeitragVerfasst: 27.06.2011, 01:11 
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BeitragVerfasst: 27.06.2011, 08:45 
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HI EIslieber,

ich hab kein Problem mit dem kritischen diskutieren ;-) Mache ich auch häufig- und hab dann auch das Gefühl, ich müsste mich dafür entschuldigen, weil ich das GEfühl habe, der andere nimmts persönlich und nicht sachlich. In Punkto Religion würden wir da nie auf einen Nenner kommen, ich empfinde Religion als manipulativ und verzeihen...also ich denke, hier müssen viele erstmal Wut haben sich trauen können und empfinden. Verzeihen empfinde ich als wegmachen, ähnlich wie sich mit Arbeit vollballern oder verharmlosen oder auch sich die Schuld geben empfinde ich als sowas wie vor dem Schmerz und der Wut weglaufen. Und ICH bin wütend- ohne dass es mir passierte. Ich will das gar nicht ablegen. Ich finde einfach nicht, dass man alles verstehen oder verzeihen muss. Ich möchte, dass die Leute gestoppt werden, die etwas machen und so deutlich es geht Folgen spüren. Und wenns nur die EInsamkeit im Alter ist (wenns schon nicht die Gefängnisstrafe ist), dass niemand für denjenigen nen Finger krümmen würde- und weil auch das gerade genau umgekehrt ist, weil solche dann versorgt werden und getröstet und die die immer gut waren denen entweder sogar selbst helfen oder verzeihen oder gute Worte für die haben oder andere dies tun in Unwissenheit, während die Guten oft im Alter alleine sind, weil es als so normal empfunden wurde, was sie ihr Leben lang gaben- weil nie um diese Gaben gekämpft werden musste und sie daher so gering geschätzt werden...solche Sachen machen mich wütend. Und ich will die Wut. Ich will, dass sich was ändert. Mich macht diese Friedfertigkeit für mich an genau der falschen Stelle nur noch besonders wütend.

LG,
Pu


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BeitragVerfasst: 27.06.2011, 11:55 
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Beiträge: 708
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hatte zum thema "verzeihen" und "gott" auch gerade etwas dazu geschrieben, aber nun weiß nicht, ob das hier hier passt zu dieser diskussion, weil es doch auf einmal in richtung "erlebtes" geraten ist(???).
hab's erstmal für mich gespeichert...

eine ratlose
kassiopeia


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BeitragVerfasst: 27.06.2011, 13:33 
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BeitragVerfasst: 27.06.2011, 16:00 
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