Ich war gestern als geladener Gast zur Deutschlandpremiere des Films Wüstenblume, in dem das Leben von Waris Dirie verfilmt wurde.
Es geht zum einen um ihren Lebensweg - sie ist als Normadenmädchen in der Wüste Somalias aufgewachsen über viele "Umwege und Ereignisse" Model geworden - insbesondere geht es aber um das Thema Genitalverstümmelung und die lebenslangen Folgen, die diese mit sich bringt....
Der Film kommt um den 20. 9. herum offiziell in die deutschen Kinos... ich finde ihn sehr sehenswert.
Und gleichzeitig möchte ich eine "Warnung" aussprechen: zum Ende des Films gibt es eine sehr realistisch dagestellte Szene, in der ein 3- jähriges Mädchen nach herkömmlichen Methoden in Afrika beschnitten wird. Die Szene dauert etwa 5 Minuten - welche sehr lang werden können - und vielleicht ist es für einige gut, den Saal zu verlassen, danach weiter zu gucken...
Ich habe mir die Szene größtenteils angesehen und angehört (bitterliches Weinen und Schreien des Mädchens).
Ich arbeite immer mal wieder in einem Projekt gegen Genitalverstümmelung mit - welches über intensive Zusammenarbeit mit kenianischen Menschen in Kenia erreichen konnte, dass in den letzten 5 Jahren 15000 Mädchen verschont blieben und an einem "Ersatzritual" teilgenommen haben.
Ich werde in diesem Rahmen mit einer Freundin Mitarbeiterin des Vereins "Lebendige Kommunikation mit Frauen in ihren Kulturen" eine Aktion zur Aufklärung im Rahmen der Filmeröffnung in einer Ruhrgebietsstadt leiten.
Was ich hier zudem thematisieren und evtl. auch diskutieren wollte: Wie sinnvoll ist es eine solche traumatisierende Szene mit einem dreijährigem Mädchen zu drehen? Die Drehbuchautorin sagte dazu, dass sie eine somalische Mutter mit Kind gefunden hätten, die dafür offen gewesen sei, diese seien am Set über Wochen vor- und nachbetreut worden. Allein, dass das nötig war, zeigt wie dramatisch die Dreharbeiten für die Kleine gewesen sein mussten.
Gerne wüßte ich Eure Meinungen dazu.
Auch bin ich mal gespannt, ob der Film in diesem Punkt in die Kritik der Öffentlichkeit gerät.
Ansonsten finde ich großartig, was das Team, das diesen Film produziert hat, geleistet hat, weil er die Grausamkeiten öffentlich macht und hilft aufzuklären, was wirklich hinter diesem grausamen Ritual steckt, ohne die Menschen, die es betrifft - als "Täter und Opfer" - zu "be-/entwerten".
Ja es war mir ein Anliegen das mitzuteilen.......
........zu mir, ich hab einfach meine Tränen zwischendurch laufen lassen.
kwamboka*
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