Ein leises hallo,
ich mache mir grosse Sorgen um meinen Freund. Wir waren ca. 1 Jahr zusammen, am Anfang ganz viel, dann immer weniger. In dieser Zeit habe ich ein wenig von seinen regelmässigen Therapiesitzungen mitbekommen. Bereits vor ein paar Monaten habe ich ihn mal darauf angesprochen , dass ich den Eindruck habe, seine Therapeutin wäre als Privatperson, als Frau an ihm interessiert. Er hat mir damals bestätigt, dass es ihm auch manchmal so vorkomme, er mit ihr gesprochen habe und klar gemacht, dass er das nicht möchte, sondern die Therapie abbricht, wenn sie sich in ihn verliebt. Zu der Zeit gab es sehr viele Sitzungen, und auch Treffen ausserhalb der Praxis aus therapeutischen Gründen. Kurzum, es war auffällig häufiger Kontakt. (Ich hatte zu der Zeit hier schon mal geschrieben, da ich sehr enttäuscht, war, dass die Therapeutin ein Kennenlernen meinerseits abgelehnt hatte. Ich hatte damals damit gerechnet in irgendeiner Form mit einbezogen zu werden in das Leben meines Freundes, also auch in die Therapie. )
Mein Freund hat sich im Laufe der Zeit weiter von mir distanziert, und ich kriege das unangenehme Gefühl nicht los, dass diese Therapie in der Form und bei der Therapeutin völlig in die falsche Richtung, in eine Form von Abhängigkeit, Manipulation läuft.
Sie riet ihm, sich von mir zu trennen. Sie hat ihm gedroht, die Therapie nicht weiter zu führen, wenn er nicht mitmacht, wie sie das vorgibt. Ich frage mich, ob er eigentlich dort auch das Gefühl vermittelt bekommen hat, dass er eine Frau lieben darf. Jetzt hat sie ihm kontaktsperre zu mir auferlegt.
Ich weiss, dass ich meiner Wahrnehmung trauen kann. Ich habe gerade in Bezug auf unsere Beziehung im vergangenen Jahr die Dinge oft eher erkannt als er. Und ich werde das Gefühl nicht los, dass es nicht gut ist, was er da vermittelt bekommt: Liebe darf nicht sein, Lust darf nicht sein. Was ist denn ein Leben ohne Gefühle?
Als ich ihn kennenlernte, war er voller leben, Liebe.
Ich mache mir grosse Sorgen, bin hin und hergerissen, ob ich es ganz deutlich und hartnäckig ansprechen soll oder es sein lassen, also wegschauen, weil es ist ja nicht mein Problem?
habe heute in einer sms (denn auf email und Telefon antwortet er nicht) meine Befürchtungen geäussert, zurück kam ein " Bitte lass mich in Ruhe" .
Dass ich über diese ganze Situation tief tief traurig bin, mag ich hier gar nicht ausführen. fühle mich auch echt beschissen: bin ich der täter?
Würde mich sehr über einen Austausch freuen, fühle mich sehr alleine damit. Oder drehe ich am falschen Rad?
brittany
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