Hallo:)
den Thread hier hab ich erst jetzt gelesen, möchte auch etwas dazu sagen.
omg, jetzt so im nachhinein: ist ganz schön lang geworden... nehme es keinem übel, wenn es nicht zuende gelesen wird
Aber @LouPing: unten steht noch etwas an dich!
Ja, man kann Freundschaften haben, so ist es auch bei mir. Vieles sehr ich da ähnlich wie alle die hier schon geschrieben haben.
Am Anfang, als noch keiner davon wusste (als bei mir aber schon Erinnerungen da waren), wurde ich oft gefragt, ob alles ok sei. Meine engeren Freunde (auch sehr wenige aber das ist ja besser als viele oberflächliche) haben das iwie schon gemerkt manchmal. Ich weiß, dass sie manchmal auch untereinander geredet haben, also sich gegenseitig gefragt haben "weißt du was mit ihr ist?". Ich finde es gut, dass sie gefragt haben, es zeigt ja, dass ich ihnen wichtig bin. Und das obwohl ich nie richtig geantwortet habe. Konnte es da aber alles noch so gar nicht begreifen, also erst recht nicht erzählen. Aber ich hab da auch versucht, alles so normal wie möglich zu halten, auch wenn es im innern nicht so aussah.
Einer Freundin habe ich davon dann erzählt, weil sie auch betroffen ist... Von mir aus hätte ich mich das da aber eigtl auch nicht getraut. Obwohl ich auch ein bisschen froh war, dass jemand es weiß. Wir haben dann aber monatelang nicht wirklich darüber geredet, es war zu "frisch", neu für uns.
Letzten Frühling/Sommer war es sehr schlimm. Ich war oft sehr abwesend. Und wir waren zu der Zeit kaum im Austausch. Deshalb hab ich mich dann beschlossen sie anzuschreiben über das Thema, weil ich oft P*n*k bekommen habe... Da war sie irgendwie richtig froh, dass ich sie angeschrieben habe. Sie hatte sich nämlich oft gefragt, wie es mir geht, sich aber nicht getraut (!) mich zu fragen, weil ich auch oft sehr verschlossen war.
Ab da haben wir uns dem Thema iwie langsam genähert. Es war aber so: ich war dann oft sehr abwesend, weil mir vieles bewusst wurde (ähm ist das ein Widerspruch, dass einem etwas bewusst wird man aber abwesend wird?) bzw. weil es mir schwer fiel, vieles zu glauben. Sie meinte dann irgendwann so etwas wie "ich weiß ja, dass es schwer für dich ist, wie es ist, aber das nervt!". Diese Worte haben mich auch sehr verletzt, eigentlich wusste sie gar nicht genau, was in mir vorgeht - so viel hatten wir uns da noch nicht ausgetauscht gehabt.
Aber vllt hatte es auch sein gutes, dass mir jemand gesagt hat, dass man es nach außen merkt. Und gerade weil sie es nicht verstehen konnte, konnte ich ihr ja auch keine Vorwürfe machen, wenn es sie "nervt".
Naja....also nachtragend bin ich nicht.
Inzwischen ist es aber viel besser geworden zwischen uns. Also der Weg war halt irgendwie sehr schwierig, wir haben immer mehr darüber geredet und es war oft unsicher, es ging uns auch oft schlecht. Da war ich auch so dankbar dass es hier im Forum den Bereich gibt und ich da schreiben konnte...
Aber ich würd jetzt sagen: es hat sich gelohnt. Wir wissen inzwischen viel besser, was in dem anderen vorgeht, wie der andere wann wie warum reagiert. Klar, man kann es nicht immer wissen. Aber vor allem: wir haben keine Scheu mehr, uns zu schreiben/auch sagen, wie es uns wirklich geht. Und es ist ja nicht weniger schlimm. Aber ich z.B. erschrecke inzwischen nicht mehr so wie früher, wenn ich höre was gerade wieder los ist.... Und das ist fast jede Woche irgendwas (negatives)....
Also damit können wir jetzt besser umgehen würde ich sagen, ich weiß auch eher, wie ich ihr helfen kann jetzt.
Was auch gut ist: inzwischen können wir die schönen DInge auch wieder mehr genießen und wahrnehmen, lange war es so, als würde es gar nichts schönes mehr geben. Da bin ich auch jeden morgen mit den schlimmsten Gedanken aufgewacht und die wurden im Laufe des Tages immer schlimmer...
Wobei ich dazu sagen muss: über meine Geschichte(n) weiß sie kaum etwas. Aber dafür dass ich am Anfang gar nichts preisgegeben habe ist es viel. Und ich bin auch zufrieden so. Manchmal denke ich zwar, ich würde ihr gerne mehr mitteilen, fühle mich einsam, aber da kann ich mich doch (noch) nicht überwinden, bin mir doch zu unsicher.
Es ging viel um sie.
Aber trotzdem denke ich dass sie auch mich langsam besser versteht..
Es hat auch gedauert, bis sie wirklich gemerkt hat, dass es für mich auch schlimm war/ist. Sie dachte immer, dass es ja nicht so schlimm sein kann, wenn es so lange her ist und wenn ich mich nicht an alles erinnern kann.
Wer wie viel erzählen kann und möchte ist eben sehr unterschiedlich. Aber genau das sollte man eben akzeptieren...
Bei einer anderen Freundin ist es anders. Sie ist nicht betroffen, wir haben uns ihr gemeinsam geöffnet.
Sie war froh, es zu wissen, weil sie sich vieles wohl dann doch besser erklären konnte. Und es bedeutet ihr auch viel, dass sie so etwas persönliches wissen darf, sie hat uns auch überrascht, so liebe Dinge zu uns gesagt.
Wir reden aber seltener darüber.
Manchmal sagt sie Dinge so leichtfertig, wie "das wird schon wieder"... Sie kann oder will manchmal glaub ich nicht verstehen, wie ernst es ist und ich weiß nicht ob sie sich vorstellen kann, dass es einem über so einen langen Zeitraum wirklich richtig schlecht gehen kann. Ein paar Tage oder Wochen? Ja. Aber länger? ne... Wenn es einem lange richtig schlecht geht, das können andere oft nicht akzeptieren oder verstehen. Oder wollen es nicht verstehen.
Aber sie lernt es wohl und ich glaube es macht sie auch nachdenklich. Mit der Zeit gibt es auch immer mehr Freundschaftsbeweise und ich weiß, dass ich auf sie zählen kann, sie da ist, zuhört, auch wenn sie vieles nicht versteht. Oder auch z.B. mit zu Arztbesuchen kommt... Ich bin ihr sehr dankbar für alles was sie tut.
Wobei es halt oberflächlicher ist, über vieles rede ich nicht mit ihr, das ist nicht böse gemeint, im Gegenteil: ich möchte sie nicht belasten, gerade weil es für sie so neu ist. Es ist halt auch "Glück", dass wir zu dritt sind...
Es tut sehr gut jemanden zu haben, der irgendwie so unbelastet ist. Ich gönne ihr die Fröhlichkeit auch auf jeden Fall!
Sie kann mich auch gut ablenken, manchmal auf andere Gedanken bringen. Manchmal ist das genau was ich will, manchmal klappt das nicht, steh mir auch oft selbst im Weg, aber so ist es halt. Versuche mir zu sagen "sei offen für die schönen Dinge" - ja manchmal klappt es, manchmal halt nicht so sehr...
Ich bin auch immer für sie da. Gerade wenn es mir besser geht versuche ich ihr zurückzugeben, was sie mir gibt. Es gibt ja auch andere Probleme, auch wenn man kein mb erlebt hat... Probleme die trotzdem jeder haben kann, egal was man bisher erlebt hat.
Mh ja.... oh warum schreib ich so viel?
Ich hoffe, dass es vllt auch irgendwem hilft?
@LouPing: (falls du bis hierhin gelesen hast
) ich glaube, wie minou, auch nicht, dass du deinen Freunden egal bist.. Sondern auch eher, dass sie einfach nicht wissen, wie sie damit umgehen sollen, vllt überfordert sind? Ich weiß ja nicht, was du mit den "Hilferufen" meinst..? Deshalb ist es schwer, da genauer drauf zu antworten. Evtl kannst du ihnen ja auch anbieten, sich zu informieren, sich vllt auch anderswo Austausch zu suchen. Wir haben das der Freundin angeboten (Forum im Inet suchen, sie darf von uns aus auch mit 2 Freundinnen in ihrer Heimatstadt und ihren Eltern darüber reden)... Das war uns gar nicht so bewusst, wie es auch ihr zu schaffen macht, aber man hat wirklich gemerkt, wie dankbar sie war....
Lou Ping hat geschrieben:
Ich denke, dass ich an meinen vielen Schicksalsschlägen gewachsen bin und dass mir beispielsweise das Reisen viel Selbstvertrauen gibt.
Wow, das finde ich richtig gut - mit dem Reisen! Früher bin ich auch gerne gereist, inzwischen kostet mich das sehr viel Überwindung, neue/fremde Menschen, neue Umgebungen iwie... Aber finde es toll, dass du da so offen bist, ich weiß von damals, das Reisen einem so viel gibt!
Und apropos neue Menschen: inzwischen würde es mir auch sehr schwer fallen, neue wirkliche Freundschaften aufzubauen mit ganz fremden Menschen. Also stelle ich mir schwer vor. Ich hatte halt Glück, hier schon gute Freunde gehabt zu haben, als sich so vieles leider geändert hat...
@Minou und Paula64: viel Spaß euch beiden heute
)
@Minou: ich freue mich so auf nächste Woche! Ich schick dir nochmal ne pn...
Liebe Grüße,
collieeeeechen