hallo,
vorab möchte ich sagen: ich hoffe hier alle regeln usw korrekt einzuhalten; falls ich wider erwarten in irgendeiner form etwas falsch
mache, bitte ich das vorab zu entschuldigen - bin hier ganz neu und zudem gerade nervlich am ende.
ich bin 26, mein freund ist 28 und wir sind seit ca. 1 1/2 jahren zusammen, kennen tun wir uns bereits aus schulzeiten. unsere beziehung begann recht "wackelig", da er sich mehr oder weniger wegen mir von seiner ex-freundin getrennt hat, mit der er in einer anderen stadt zusammenlebte. er zog also zurück in seine "heimatstadt" und kam mit mir zusammen. bereits nach wenigen wochen erzählte er mir in einem gespräch über seine ex-beziehung, gefühle, liebe usw, dass sein opa ihn als kind m******cht hat, immer bei besuchen in deren stadt usw, ich weiß allerdings nicht genau wie oft/lange/usw. er hat es damals nach einer weile seiner großen schwester anvertraut, diese wiederum seinen eltern und seitdem ist er nicht mehr dorthin mitgefahren usw. seine familie hat allerdings nach wie vor kontakt zu den großeltern und diese kommen auch in diese stadt zu besuch.
mein freund hat nach dem ersten gespräch nur sehr selten in ansätzen darüber gesprochen, ich wollte ihn nicht mit gesprächen bedrängen - wenn er aber davon angefangen hat, habe ich ihm zugehört und versucht für ihn dazusein. in diesen gesrpächen ging es aber mehr darum, dass er das gefühl habe, damit abschließen zu können, wieder an einer familienfeier teilnehmen zu können, was er dann letztes weihnachten auch getan hat und er laut seinen äußerungen auch "okay" fand. bis vor wenigen wochen hatte selbst ich das gefühl, dass er damit phasenweise zwar innerlich beschäftigt ist, aber einen weg gefunden hat, damit zu leben und umzugehen.
letzte woche war er aber zunehmend angespannt, reserviert, müde, traurig, lustlos usw. er sagte, er könne es sich selbst nicht erklären und wisse nicht woran es läge, was mit ihm los sei - dummerweise habe ich es zunächst auf mich bezogen und an seinen gefühlen zu mir gezweifelt. insgesamt hatte ich immer wieder das gefühl, dass ich ihn mehr liebe usw als er mich, was ich aber fälschlicherweise immer eifersüchtig auf seine vergangene beziehung bezogen habe - das tut mir so leid!!! in diesem gespräch wurde immer deutlicher, dass er gerade aufgrund des m******chs eine schlimme phase hat. das gespräch begann mit einer diskussion darüber ob bei uns ein ungleichgewicht des liebens herrscht, dass er sich nicht sicher sei, ob er mich so sehr liebe wie ich ihn, dass er sich frage ob er überhaupt liebesfähig sei wegen seiner vergangenheit, dass ich ihn so lieben würde wie ihn noch nie ein mensch zuvor geliebt hätte und dass ihm dies aber einen spiegel vorhält und seine eigene liebesfähigkeit in frage stellt. ich muss dazu sagen, dass er zu mir phantastisch ist, mein absoluter traummann in jeglicher hinsicht und mir alles gibt, was ich mir wünsche! man hat nur einfach das gefühl, dass er, wenn es zb um liebe und gemeinsame zukunft usw geht, blockt und dichtmacht. dies habe ich aber eben nie mit dem m******ch in verbindung gebracht. in unserem sexualleben zb hat man nie etwas davon gemerkt, es ist wunderschön, experimentell, harmonisch, rücksichtsvoll, leidenschaftlich usw.
er hat in den gesprächen die letzten tage noch sehr viel erzählt, über seine maske und sein muster, mit dem er in der regel gut lebt, über das gefühl, dass sich ein fass tröpfchenweise gefüllt hat und es nun gerade überläuft, dass es nach unserem gespräch zwar nach wie vor voll sei, aber etwas leerer und er nicht weiß ob diese phasen über die jahre schlimmer werden oder es sich während dieser phase nur so anfühlt. dass er hin- und herschwankt zwischen den beiden möglichkeiten, sein leben in diesem muster einigermaßen glücklich zu leben oder alles einzureißen. dass er sein handeln von seinen gefühlen einfach trennen kann..., dass er "gedankenblitze" hat, die mit sexuellen inhalten unter männern usw zu tun haben, die er nicht einordnen kann, die er zwar abstoßend findet, aber für sekunden erregend, dass er sich selbst mitschuld gibt, dass er gehofft hat, dass es mit dem tod seines opas aufhören würde, dass er
die hoffnung darauf aber aufgegeben habe, dass er wahrscheinlich auf irgendeine art sogar trauern würde. dass er bisher immer derjenige gewesen war, der die beiden beziehungen vor uns beendet habe, dass es wie ein zwang sei, etwas schönes selbst zu zerstören, bevor es von alleine kaputt geht usw (was aber so überhaupt nicht stimmt, denn zb die vorige beziehung hat er nachweislich nicht durch seine "liebesunfähkeit" zerstört, hier lagen große probleme insgesamt, besonders seitens der frau, vor). dass er nicht weiß, ob er es schafft meine hilfe anzunehmen, auch aus angst, ich könne dadurch, was er mir erzählt und dass ich ihm mehr geben muss als er mir geben kann, ihn irgendwann hassen werde uvm. ich könnte hier die liste noch ewig fortsetzen...
insgesamt habe ich die letzten tage versucht im "richtigen" maße für ihn dazusein und ihm gleichzeitig ruhe zu lassen. ihm immer wieder zu zeigen, dass ich wirklich für ihn dasein will, auch wenn ich ihm nicht helfen kann. dass ich in schweren zeiten kraft für uns beide habe, dass ich ihn wegen seiner offenheit und seinem vertrauen erst recht liebe. andererseits habe ich angst, ihn aufgrund seiner "bindungsangst" mit meiner liebe zu erdrücken.
natürlich erlebe ich die letzten tage unter extremer anspannung, erstens weil es mich so unendlich traurig macht, ihn so leiden zu sehen und nicht helfen zu können, zweitens weil ich angst habe, dass er mich aus den
von ihm genannten gründen langfristig von sich stößt! dabei ist doch das gerade so widersinnig, weil er mir ja so vieles anvertraut...
unsere freunde und seine mitbewohner wissen nichts davon, sie merken nur, dass er sich zurückzieht und nicht so fröhlich ist wie sonst, sie vermuten aber probleme in unserer beziehung. er möchte sich ihnen nicht anvertrauen, obwohl sie sicher für ihn da wären, sicherlich aber auch überfordert...
wie verhalte ich mich nun am besten und richtig? ist es richtig ihn in seinem eventuellen vorhaben, in seinen mustern zu bleiben zu unterstützen oder sollte ich ihn vorsichtig darauf ansprechen, sich doch von profis helfen zu lassen? er ist selbst diplom-pädagoge und meint, dass er an die momentanen therapie-methoden nicht wirklich glaubt, dass er kein verfecht er der theorie sei, nochmals alles durchleben zu müssen usw. er war aber auch schon vor ein paar jahren bei einer therapeutin. sie meinte er mache nicht den anschein, traumatisiert (?) zu sein. er solle sich also entweder an seine muster halten, die ihm helfen oder ausbrechen und einen kompletten cut machen! gibt es aber nicht auch therapieansätze, die ihm helfen, sein "überlaufendes fass" zu leeren und mehr innere ausgeglichenheit zu finden und ein gefühl für liebe zu bekommen? also mehr die symptome als die ursache zu "bekämpfen"?
ich glaube so sehr an diesen menschen, an unsere beziehung und unsere liebe und mir bricht das alles gerade wirklich das herz!
würde mich so freuen, wenn mir jemand schreiben würde, wie ich die beste unterstützung sein kann, wie ihr ihn aus psychologischer sicht einschätzt. ich hatte mir auch überlegt, bei einer beratungsstelle in unserer stadt anzurufen, sorry, das ist jetzt hier alles so lang geworden
viele grüße, little_k