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 Betreff des Beitrags: vater - und immer wieder vater
BeitragVerfasst: 22.05.2005, 18:44 
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Beiträge: 249
Nächste woche am Donnerstag ist meine mutter genau ein jahr tot.

Letzte woche hatte ich beim meditieren einen traum: ich bin das kleine 3-jährige mädchen. mein vater ist auch im raum. er lässt den kopf traurig hängen. meine mutter nimmt ihn in die arme und verabschiedet sich von ihm. meine mutter drückt dann mich, setzt mich auf meinen schreibtischstuhl und sagt: ich gehe jetzt.

und genauso ist es. das kleine mädchen sitzt so verängstigt da und wartet bis sich ihm einer annimmt. aber es ist keiner mehr da, es muß allein groß werden. mein vater kommt da nicht in frage.

meine mutter hat sich letztes jahr umgebracht. wohl ein halbes jahr vorher wurden die alten konflikte in der familie immer wieder aufgebrochen. ich habe es nicht mehr ausgehalten und zu meiner mutter gesagt, jetzt ist schluss. ich wiil nicht mehr, daß ihr euch in meine neue kleine familie einmischt. ich wollte tatsächlich und ernsthaft die regelmäßigen kontakte abbrechen.

es ging mir damals gesundheitlich absolut dreckig. ich hatte fast permanent 38,5 fieber ein halbes jahr lang und ständig hals- und rachenschmerzen. es half nichts und wieder nichts. ich saß teilweise pro woche 5 stunden oder noch länger in den wartezimmern irgendwelcher ärzte und oft konnte ich gar nicht zu einem arzt, weil meine kleine tochter (damals 3 jahre) auch ständig krank war und nicht in den kindergarten konnte. anfangs machte ich meiner mutter nur vorwürfe, warum hilfst du mir nicht mal, ich bin krank vollkommen fertig.

die ärzte halfen mir nicht, sie sagten: bettlägrig sind sie ja nicht und sonst hatte ich keine unterstützung in aussicht. die tage waren alle grau. morgens schleppte ich mich aus dem bett und vormittags fingen immer die kopfschmerzen an, kein aspirin, paracetamol half mehr. und ich mußte mit meiner tochter spielen und sie beschäftigen . damals war sie wahrscheinlich hyperaktiv. jetzt habe ich viel über ernährung gut machen können. sie hat ein wahnsinniges temperament aber ansonsten bin ich sehr sehr glücklich, daß sie sich meinen mann und mich als eltern ausgesucht hat. gott, danke.

als ich an einem punkt war, wo ich körperlich einfach nicht mehr konnte, habe ich meinem mann angeschrieen, er soll mir helfen, ich kann nicht mehr. ein paar mal ist er nur vormittags in die arbeit. dann wieder alles beim alten: ich zuhause beim kind, er in der arbeit. irgendwie bin ich damals ausgeflippt. ich habe meinen mann angeschrieen, es liesse mich verrecken und ich habe auf ihn eingeschlagen. dann tatsächlich, hat er sich einfach frei genommen, was in seiner firma bei ihm nicht einfach war, weil dort eine hire- and - fire mentalität herrscht. aber ich kam dadurch wieder ein bißchen auf die beine , daß ich wieder ein bisschen lebensmut hatte.

ich kam noch öfters an diese grenze, weil meine fragwürdige krankheit, medizinisch nicht nachgewiesen werden konnte. nur die symptome sind da.

in dieser zeit hatte ich oft den besagten streit mit meiner mutter, warum sie mich denn nicht unterstützt, warum sie nicht für mich da ist in dieser not. es war wie damals, als ich die schläge von meinem vater ertragen mußte und sie sagte, du hast es verdient. und immer dieses schweigen: du bist schuld, deswegen hast du diese schläge verdient.

als jugendliche habe ich meinen vater so gehaßt und wenn er nicht der stärkere gewesen wäre, dann hätte ich ihn wohl krankenhausreif geschlagen, aber wer die blauen flecken und die seelenverletzungen davongetragen hat, war ich. meine beiden schwestern haben sich in ihr zimmer verzogen und meine mutter sagte bei meinen hilferufen: du verdienst es schon. ich habe erfahren daß mir da keiner jemals hilft . und sonst war niemand da.

ich konnte es niemand erzählen, ich mußte mich ja für meine blaue geschwollene lippe schämen, ich war ja selbst schuld, schon als 2,5 jährige.

letztes jahr mitte mai bekam ich einen anruf von meiner schwester, meine mutter wäre total depressiv und der osteopath/masseur, der sie gerade behandelt hätte, würde behaupten, sie sei selbstmordgefährdet. ich hatte natürlich schreckliche gewissensbisse und hab´mir sorgen gemacht. ich bin hingefahren und habe den tag von morgens bis abends mit ihr verbracht , habe auf sie eingeredet, sie gestreichelt, massiert und sie beschworen, dass sie weiterleben will. ich habe auf sie eingeredet: bitte schreib hier auf diesen zettel, ich werde wieder gesund. und eine kleine Mädchenstimme kam aus ihrem mund und sagte: "NEIIIIIIN !" da wußte ich daß es tatsächlich soweit gekommen ist, sie hatte im sinn sich umzubringen.

Mann, da habe ich geredet und geredet. ich habe ihr bilder in der kopf gemalt vom leben (im übertragenen sinn natürlich)und nach vielleicht 2 stunden hat sie : ja gesagt zu einem Bild vom leben. meine mutter war gerne bergwandern und ich habe ihr das bild ausgemalt, sie steigt einen hohen berg hinauf bis zum gipfel und setzt sich auf den gipfel. ich habe ihr eingeredet so ist es mit ihrer depression, sie wird wieder gesund. bestimmt.

dann habe ich am anderen tag bei dem neurologen angerufen und meine befürchtung dargelegt. ich habe gesagt, daß nur tabletten ohne therapie nicht genug sind und daß meine mutter unbedingt mehr braucht. vllt eine stationäre behandlung ??? weil bei meinem vater daheim, der alle konflikte nur totschweigt oder mir gegenüber mit fäusten austrägt ist es nicht gut für meine mutter.

der arzt verschrieb ihr daraufhin ein paar neue pillen zusätzlich, unter anderen auch welche auf denen im beipackzettel steht, in der ersten zeit nach beginn der einnahme suizidgefahr.

ich habe zu meinem vater gesagt, er soll doch zu diesen arztterminen mitgehen, aber er hat es nicht gemacht. ich habe für meine mutter einen termin bei einer freundin von mir ausgemacht, sie ist kinesiologin und in 3in1concepts ausgebildet. und ich wollte meine mutter noch dazu überreden mit mir und mit meiner tochter ein paar tage wegzufahren an den gardasee. von dort wo wir wohnen ist das gerade mal 4 std. entfernt. sie wollte nicht.

von da an hab ich nur noch gebetet obwohl ich das fast nie mache.
und den termin bei der kinesiologin hat sie nicht wahrgenommen. in der gleichen stunde hat sie sich umgebracht. es wahr ein schöner vorsommertag vormittags um 10:00 Uhr.

ich hätte nie gedacht, daß sich jemand am vormittag an so einem schönen tag umbringt. nachts oder abends ja. aber vormittags bei sonnenschein. genau deshalb hatte ich mit weniger inbrunst gehofft und gebetet. damit ist für immer meine hoffnung geschwunden, jemals von meiner mutter zuspruch und annahme zu erfahren. und ich konnte es ihr auch nicht geben. schade-.

schade, das waren auch eine meiner letzten worte, die ich zu meiner mutter gesagt habe, als ich ihr vorschlug, daß sie mit mir ein paar tage nach italien fahren sollte.

daraufhin hatte ich natürlich unendlich mitleid mit meinem vater. ich lasse mir alles von ihm gefallen. er schnauzt mich an, als ob ich der letzte dreck wäre , bei nichtigen anlässen, wenn wir ihn besuchen. er nimmt sich einfach diese macht über mich. frauen sind in dieser, seiner gesellschaft und seiner weltanschauung nichts wert.

der selbstmord meiner mutter hat mir letztes jahr den boden unter den füssen weggezogen. ich war jeden tag ein zitterndes etwas, ich konnte nichts essen, es war mir ständig kotzübel . ein halbes jahr danach bat ich meine mutter in einer meditation, sie soll mir helfen, ich kann nicht mehr. einen tag danach habe ich mich bei meiner therapeutin an zwei m.b. erlebnisse erinnert . ich war gerade mal ein oder 1,5 jahre alt. ich kann noch genau den raum beschreiben die unterlage auf der ich gelegen habe. und sein gesicht. einmal da war ich vllt. 3.

aber das konnte ich beiseite schieben. ich wußte jetzt zwar, warum nur ich von meinen schwestern diese unendliche wut auf meinen vater hatte. ja das war mir schon viel wert. aber ich hatte immer noch dieses mitleid mit ihm wegen der trauer um meine arme mama, die es jahrelang mit ihm ausgehalten hat.

ich gehe seit ein paar tagen einen neuen weg, ich kopple mich ab von diesem vater. ich werde ihn nicht mehr besuchen, auch wenn es hier in süddeutschland sitte ist, zum todestag meiner mutter.

trotz allem war sie für mich die person, weswegen ich so überlebt habe. sie hat mir manchmal die wärme gegeben, von der ich mir vorstelle, daß sie immer so gegenüber einem kind sein soll. und ich hoffe so, auch wenn ich so so verrückt bin, dass meine kleine tochter hier bei mir und meinem mann, der immer noch zu mir hält, ein wirkliches zuhause hat. bitte gott hilf uns und mir. ich weiß, dass er nur denen hilft, die sich selbst helfen. ich glaube daran.

_________________
!! oh w a n d e r e r!! du!
wenn du hier vorbeikommst,
berichte jedem,
du hättest uns hier liegen sehen,
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Zuletzt geändert von condolezza am 23.05.2005, 09:44, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 22.05.2005, 19:08 
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Registriert: 22.10.2004, 13:34
Beiträge: 722
Wohnort: Hessen
Liebe Condolezza

Ich habe Deinen Bericht mit Trauer im Herzen gelesen.
Es sind so wahnsinnig viele Parallelen zu den Ereignissen, die meine Eltern
und mich betrafen.
Wenn ich es richtig raus gehört habe, gibst Du Dir insgeheim die Mitschuld am Tod deiner Mutter. Das Du Dich nicht richtig um sie gekümmert hast, gerade als sie so sehr Hilfe brauchte, und das, obwohl sie Dir auch immer die Hilfe verweigerte, die für Dich nötig gewesen wäre.
Ich gebe mir heute noch die Schuld am Tod meines Vaters. Nachdem er gestorben war, habe ich mich von meiner Mutter weitere 20 Jahre, oft behandeln lassen, wie den letzten Dreck. Sie hat die Spielregeln aufgestellt, ich habe danach gehandelt.
Ich konnte mich nicht abgrenzen, ich hatte nicht die Kraft, sie auch nur einen Tag mal spüren zu lassen, wie sie mich behandelte.
Denn sie war und blieb meine Mutter..selbst heute kann/will ich nicht böse über sie reden, will im realen Leben nicht akzeptieren, dass vieles nicht so war, wie es "normal" gewesen wäre.
2000 ist sie gestorben, ich stehe täglich an ihrem Grab..sie war meine Mutter.
Ich wünsche Dir und Deiner kleinen Familie, dass DU die Kraft hast, Dich von Deinem Vater zu lösen. Niemand hat es verdient, wie der letzte Dreck behandelt zu werden.

Dir alles Liebe
True

_________________
---------------------------------------------------
und der pfad beginnt nirgends und stürzt ins
bodenlose

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 Betreff des Beitrags: ich bin nackt und hab angst.
BeitragVerfasst: 22.05.2005, 22:54 
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Registriert: 14.05.2005, 03:58
Beiträge: 249
liebe true,

danke daß du dazu was schreibst.

ich fühle mich manchmal und oft sehr schuldig am tod meiner mutter, ich bin die ungehorsamste tochter von allen. ich habe mich heftigst zur wehr gesetzt. ich bin ein paar mal ohne vorwarnung auf meinen vater losgegangen. fürchterlich, so was macht doch eine tochter nicht, was sagen da nur die leute. jetzt hat mein vater die schande zu ertragen: was sagen da nur die leute. seine frau hat sich umgebracht. geschieht ihm ganz recht. in solchen momenten kann ich ihm die schuld geben.

und meine mutter sagte oft, was ihr euch wahrscheinlich überhaupt nicht vorstellen könnt, welche absolute lebenswichtige bedeutung das für sie hatte :kirche.
"Was hast du mir angetan, als du aus der kirche ausgetreten bist!" das wollte sie nie verstehen. für sie galt immer: aushalten, aushalten, "seelig sind die, die in stille ihr kreuz tragen und sich nicht beklagen". für mich war das nicht zu ertragen: wir wohnten direkt neben der kirche und der pfarrer, wußte bestimmt, daß mein vater nicht nur ohrfeigen austeilt, sondern kräftig zuschlägt. die kirche mit ihrem: du sollst deinen nächsten lieben wie dich selbst, hat es gewußt und nie etwas gesagt. auch die nachbarn nicht.

so kann es ausgehen, wenn sich jemand so kräftig wehrt wie ich, jemand aus diesem system hält es nicht mehr aus und bringt sich um. alternative: jemand verläßt dieses familiensystem, das war bei uns nicht der fall. als erwachsene habe ich immer wieder gehofft, meine eltern verhalten sich doch irgendwann als erwachsene und lassen mir wenigstens jetzt noch irgendeine art von respekt zukommen. nein, diese hoffnung hätte ich lieber nicht gehabt.

als jugendliche und später als erwachsene habe ich den äußerlichen familienfrieden ganz zerstört. ich habe sprichwörtlich mit den füssen getreten. das hat meine mutter nicht ausgehalten. sie sagte damals als ich 3 war, sie hat sich eine tochter gewünscht, mit der sie immer alles bereden könnte, der sie alles erzählen könnte. ich war so eine tochter, ich habe meine mutter getröstet und wieder getröstet. aber ich habe mich auch gegenüber meinem vater gewehrt, was das zeug aushielt. ich wollte ihr damit zeigen, daß er derjenige ist, der zwietracht sät, der keine gute atmosphäre aufkommen läßt. sie hätte nur mitmachen müssen, wir zwei meine mutter und ich wir hätten es bestimmt geschafft. das denkt ein dreijähriges mädchen.

aber meine lösung hat ihr nicht gefallen. sie hat mich als preis dafür hingegeben, daß sie wenigstens ein bißchen in ruhe leben konnte. ich war der prellbock, der puffer zwischen meiner mutter und meinem vater. sie haben sich kein haar gekrümmt. nachdem meine mutter geheiratet hatte, wollte sie wahrscheinlich wieder von meinem vater weg. er hat ihr den autoschlüssel monatelang nicht herausgerückt. und nach einem vierteljahr war ich dann unterwegs. das hat sie dazu gezwungen da zu bleiben.

Meine seele ist verkrüppelt, das hat er vielleicht erreicht, dieser vater. aber meinen stolz ganz unterzukriegen, das hat er nicht erreicht. als er mich als ca.3-jährige s.m. hat, habe ich in seine hand gebissen, so fest wie ich nur konnte, ganz fest . dann mußte er aufhören. und ab da hat er es nicht mehr versucht. hoffe ich, wenn mich meine erinnerung nicht im stich lässt.

das war´s.

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Zuletzt geändert von condolezza am 22.05.2005, 23:36, insgesamt 2-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: seele offen, nichts mehr da was dich schützt
BeitragVerfasst: 22.05.2005, 23:05 
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ich hab angst,
bin ich ein monster?? wieviele lesen hier noch und sagen nichts???

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BeitragVerfasst: 22.05.2005, 23:08 
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seele offen. nichts mehr da, was dich schützt.

wieviele lesen hier noch und sagen nichts. war es nicht früher auch so? die nachbarn haben die schreie gehört, niemand hat was gesagt.

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BeitragVerfasst: 23.05.2005, 01:09 
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wenn du mal hierherkommen solltest und gelesen hast, wünschte ich mir, du könntest mir nur ein oder zwei worte schreiben, damit ich nicht denken muß ich habe mein leben und meine schuld hier aufgeschrieben und jeder geht vorüber, sieht und sagt nichts.

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BeitragVerfasst: 23.05.2005, 01:53 
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Hallo,
ich möchte dir etwas dazu sagen..ich sag oft was falsches oder dummes,darum schreibe ich hier fast nie.Ich habe deine beiträge gelesen,und mitgefühlt.Und ich möchte dir nur eines sagen,du bist nicht schuld,an nichts bist du schuld.ich finde es mutig von dir,dass du das alles hier niederschreibst,ich denke das kann sprachlos machen.Und deshalb sagt keiner etwas.Ich habe mir schon deine beiträge über deine tochter durchgelesen,und weinen müssen,weil ich mir so eine tolle mutter wie du es bist schon immer gewünscht habe..meine mutter war nicht so ..du sollst wissen ich höre dir zu und fühle mit dir.Auch wenn ich nicht viel sagen kann.Das liegt aber nicht an dir sondern an mir.An meiner angst,an meiner unsicherheit,an meinem nicht vorhanden selbstbewußtsein.vielleicht werde ich mich bald einmal trauen mehr dazu zu schreiben..hmm ich weiß es nicht.

Ich denk an dich pass bitte ganz gut auf dich auf

Wölfin


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BeitragVerfasst: 23.05.2005, 01:57 
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und noch etwas was mir ganz wichtig ist:du bist kein monster,ganz bestimmt nicht..auch ich habe lange so über mich gedacht,und ehrlich gesagt tue ich das auch heute noch machmal.Wenn jemand den begriff monster verdient dann sind das die T*t*r nicht du oder ich oder sonst ein mensch dem soviel leid wiederfahren ist.
Fühl dich umarmt wenn du magst


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BeitragVerfasst: 23.05.2005, 02:09 
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*gradmutigerwerde*
weißt du ich erkenn wenn du über deine mutter schreibst sehr viele paralelen zu der beziehung zu meiner mutter.Meine mutter ist psychisch krank,hat unter anderem eine depression.Mehr als nur einmal hatte ich angst,dass sie sich das leben nimmt.Auch sie denkt so über kirche und gott,wie es deine tat.Wie gesagt ich kenne vieles was du schreibst von meiner geschichte.ich würde immer alles für meine mutter tun,egal wie sehr sie weggeschaut hat und mich entschäuscht hat.Wie oft habe ich als 13 jährige mit ihr um den telefonhörer gekämpft um einer arzt zu holen..damit sie sich nicht umbringt..
naja auch dcas wollt ich dir noch sagen
Wölfin


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BeitragVerfasst: 23.05.2005, 03:36 
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Beiträge: 249
ich kann nur sagen: DANKE WÖLFIN.

heul , heul

ich bin mitschuldig, tot ist tot.
wir alle sind nicht allein in diesem universum. jeder beeinflusst jeden mit dem, was er sagt und tut, und das macht uns doch abhängig voneinander.
aber seid gewiss, meine mutter hat mir ein paar zeichen zukommen lassen, dass sie mir verzeiht (blöd vormuliert, ihr denkt, ich spinn´, oder?). Das macht mir das leben hoffnungsvoller und einfacher.

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BeitragVerfasst: 23.05.2005, 12:56 
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Beiträge: 435
Hi condolezza,
ich hoffe dir geht es ein wenig besser als gestern bzw heute nacht?
Das thema mit schuld ist ein sehr schwieriges..ich meine natürlich geb ich dir ganz allgemein recht,mit der aussage,dass wir menschen unser gegenüber bfeeinflussen.Und auch kann ich dein gefühl,nachvollziehen schuld zu sein.
Naja und dass ich dir was dazu schreibe,dafür brauchst du dich nicht bedanken..nicht dafür..erstenseinmal war es mir ein bedürfnis zu zeigen,dass ich nicht wegschaue sondern hinsehe und an dich denke. Und irgendwie war das für mich selbstverständlich dazu was zu schreiben,auch wenn ich dir keinen guten ratschlag geben konnte vermutlich.Darin bin ich nicht so gut,im ratschläge geben.also wirklich nichts zu danken*anlächel*
hm,ich schreib dir mal ein paar wahrscheinlich ungeordete gedanken zu dem thema schuld oder mitschuld an einem suizid oder ganz allgemein zum thema schuld.Für mich ist dass schwer das als allgemeine aussage zusammenzufassen..
- also wir beeinflussen den anderen,das ist wahr.Und trotzdem ist ein mensch für sich verantwortlich was er daraus macht.Ich werde dir mal ein beispiel nennen aus meinem leben(geht um etas anders als suizid aber dazu komme ich auch noch später):
Also wahrscheinlch werde ich für diese aussage kräftig protest bekommen,is trotzdem meine meinng,dass sieht wohl jeder der davon betroffen ist anders.Es geht um SVV.ich verletzte mich selber..und für mich ist dass so,narürlich gibt es gründe und auslöser für das schneiden.das bestreite ich nicht.Und dennoch,in dem moment in dem ich das tue(zwang hin oder her)bin nur ich dafür verantwortlich,es ist meine freiheit in genau dem momemt es zu tun oder zu lassen.und wenn der auslöser dafür war,dass ich streit mit meinem Patner hatte,auch dann ist er daran nicht schuld oder mitschuld.ICH habe mich ins bad eingeschlossen,ICH habe mir den arm aufgeschn*tt+en,das war meine entscheidung(is übrigens genauso wie wenn wer drogen nimmt auch da sehe ich das so..und bevor jetzt schimpfe kommt..ich habe auch schon drogen genommen,und das ist meine meinung einfach)Das mein freund sich natürlich dann schuldig fühlt,auch das weiß ich.Ich rede dann mit ihm darüber,denn er hat da nicht schuld dran.selbst wenn er im streit was gemeines gesagt hat es ist nicht seine schuld,dass ich mich verletzte.
-das zweite ist um mich konkret auf dich zu beziehen..deine mutter hat sich das leben genommen,das ist traurig sehr traurig und sehr schlimm.und glaub mir bitte,ich kann mir vorstellen wie du dich fühlenmusst:aber das war ihre entscheidung das zu tun.das war ihre depression schuld,wen überhaupt und bestimmt nicht du. Ich meine nur weil du dich nicht als "mustertochter"siehtst ist ein kind doch nicht schuld an einem suizid der mutter..
-suizid...ja auch ich habe probiert mir das leben zu nehmen..mehr als nur einmal.Mein Leben war nicht schön bisher,gewiss nicht.Und darum dachte ich,suizid wäre ein weg daraus.Wenn überhaupt jemad schuld gehabt hätte,wenn es ein vollendeter suizid gewesen wäre,dh wenn ich jetzt tot wäre,dann sind das die monster,die mir so schlimmes angetan haben.Nicht die menschen,die mir nahe stehen.Und das wäre dann meine entscheidung gewesen,mein leben zu beenden.
da hätte mein freund nichts für gekonnt oder meine eltern oder sonstwer(wie gesagt im gewissen Maße die T+t*r..)
-es ist bestimmt schrecklich für die hinterbliebenen,wenn sich jemand umbringt.Es löst vielleicht auch Wut aus,weiß vich nicht..ich meine sovieles bleibt ungeklärt konflikte und soweiter..der mensch geht einfach aus dem leben und lässt einen scherbenhaufen zurück..irgendwo ist dass auch nicht fair von ihm,diesen weg zu wählen,gerade weil menschen voneinader abhänig sind
-du schreibst glaube ich,deine mutter war in behandlung damals,in ambulater..es wäre die aufgabe und die pflicht des behandelnden arztes gewesen sie in eine klinik einzuweisen,das war nicht deine aufgabe..du hast alles menschenmögliche getan,alles was in deiner macht stand..was hättst du denn noch tun sollen?
Und gerade das thema mit den medis ist heikel bei depression.Drum finde ich es ist die pflicht des arztes in dem Fall zu handeln(einweisung und so weiter)
-ein lehrer aus meiner ehemaligen schule hat sich das leben genommen.auch er war depressiv,es kam raus,er hat seine medis gehortet bzw gesammelt.er ließ seine frau und 7 kinder zurück..und sehr viele fragen,sehr viel wut und trauer..
es ist schwierig..ich denke,wenn sich ein mensch das leben nehmen will,es wirklich will,wird er das auch tun.Da wird ihn niemand von abhalten können..eine klinik bietet auch nur bedingt schutz in dem fall.Auch auf einer geschlossenen soll es schon vorgekommen sein,dass sich menschen umgebracht haben
das sind wie gesagt ein paar ungeordnete gedanken darüber..vielleicht kannst du etwas damit anfangen.Und noch einmal:Du bist nicht schuld daran...
LG und nur das allerbeste,pass auf dich auf,wölfin


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BeitragVerfasst: 23.05.2005, 20:38 
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liebe wölfin,
es ist sehr mitfühlend von dir mir dies zu schreiben. im moment geht es mir damit gut, ich bin in einer sog. trauergruppe und das hat mir das letzte jahr sehr viel gebracht. ich bin gar nicht mehr so traurig, weil meine mutter gegangen ist, sondern z.Z. denke ich über das in meiner herkunftsfamilie nach. und was das so mit mir gemacht hat und wie sich das jetzt auswirkt ..

vielmehr das was du schreibst, ist schon sehr alarmierend für mich. ich hatte eine essstörung die ich ca. 7 jahre lang unbedingt loswerden wollte und ich dachte wenn ich das geschafft habe, bin ich gesund. aber dann ging´s erst richtig los nach 2 jahren pause.

Du verletzt dich selbst, es tut mir so in der seele weh, wenn ich mir das vorstelle, da möchte ich nur noch die person in decken packen und in den armen schaukeln wie ein kind. ich kann es gar nicht fassen. was musst du wohl in so einem moment wohl denken und du bist dann allein. oh mann!!!! es tut mir leid. sorry.

liebe wölfin, du solltest wirkliche hilfe erfahren, das wünsche ich dir. ich höre dir zu, wenn dir danach zumute ist. in mir drin schaut es wahrscheinlich noch erbärmlicher aus als bei dir.

condolezza

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BeitragVerfasst: 23.05.2005, 21:09 
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Beiträge: 435
edit bei steppenwölfin


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BeitragVerfasst: 26.12.2005, 14:59 
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weihnachten.

meine tochter super gut drauf. ihre cousine nimmt sich das 120 teile-puzzel und fängt mit dem lieblingsmotiv an. meine tochter total entrüstet, dass diese ihr was vormacht und es ihr nicht selbst machen läßt, wird total hippelig und ist drauf und dran auszurasten.

reden hilft nix mehr, worte kommen nicht mehr an. alle versuche zu beruhigen scheitern. und ein reines chaos und der stress bricht aus. es gibt nur einen weg, die cousine stehen zu lassen und das haus zu verlassen.

leere bleibt zurück. entschuldigen tu ich mich für nix mehr , bei niemand. warum auch.


Zuletzt geändert von condolezza am 30.03.2006, 12:14, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: 27.12.2005, 08:04 
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gestern habe ich mich einfach abgeseilt. mein lieber flo musste sich mit der lieben kleinen beschäftigen. hat er aber sehr gut gemacht. irgendwie ist war das zuviel für mich. ich wollte nicht mehr. jetzt geht´s wieder besser.

diese stressattacken, schaff ich einfach nicht mehr. ich dreh da völlig durch.


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