Hi Sven,
ich kann mir kaum etwas fürchterlicheres vorstellen, als hilflos dabei zu sein, wenn ein geliebter Mensch in Gefahr ist. Nur: Ich habe hier gelernt, dass dieses warten bis derjenige selbst bereit ist, unglaublich wichtig ist. Weil man als Außenstehender die Situation nicht in der vollen Breite erfassen kann und mit zu schnellem Handeln die Gefahr vergrößern kann. Weil für einen anderen entscheiden eine Grenzübertretung ist, die von dem anderen als noch schlimmer erfahren wird als die durch die Täter, weil es eben von jemandem kam, dem man vertraute.
Ich denke, der Weg aus der Hilflosigkeit führt dahin, dir selbst eine Beratungsstelle zu suchen. Für sie da sein und Absprachen die sie selbst mag mit ihr zu treffen zu ihrem Schutz. Und langfristig darauf hinarbeiten, dass auch sie Beratung annimmt. Ein Therapeut kann leichter Wege aufzeigen und eine Rolle einnehmen, die du als Partner nicht haben kannst, weil du dann die Partnerrolle (die so wichtig ist) verlieren würdest. Die Schritte sind kleiner, als der Schnellstraßenweg Erkannt-Anzeige-gerettet. Er geht eher erkannt- soziales Netz aufbauen- Warnsysteme installieren- Selbstbewusstsein aufbauen- kleine Veränderungen ausprobieren. Und dabei kanns auch immer wieder Rückschläge geben, bis beim Ziel "Sicherheit" angekommen wird.
Viel Kraft,
Pu
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